© 2018 Warner Bros. Pictures
Quelle: Inverse
Ernest Clines Science-Fiction-Roman "Ready Player One" war ein feuchter Traum für alle Fans der modernen Popkultur, gespickt mit unzähligen Referenzen zu Videospielen, Comics, Filmen und Serien. Die Geschichte spielt im Jahr 2045 in einer Welt, die unter Ressourcenmangel und wirtschaftlicher Stagnation leidet. Die meisten Menschen entfliehen der deprimierenden Realität in die virtuelle Welt OASIS, in der die Möglichkeiten grenzenlos sind. Als OASIS-Erfinder James Halliday stirbt, kündigt sein Testament eine Schnitzeljagd nach einem innerhalb von OASIS versteckten Easter Egg an. Wer die Rätsel richtig löst und es findet, erbt nicht nur Hallidays gesamtes unermessliches Vermögen, sondern auch die komplette Kontrolle über OASIS. Nach Jahren erfolgloser Suche findet der Teenager Wade Watts den ersten Hinweis und wird so zur Zielscheibe eines skrupellosen Unternehmens, das OASIS an sich reißen und für Profit ausschlachten will. Zusammen mit einigen virtuellen Freunden beginnt für Wade alias Parzival, wie er innerhalb von OASIS heißt, ein Wettlauf gegen die Zeit, der auch im realen Leben bedrohliche Züge annimmt.
Von der Sekunde, in der "Ready Player One" 2011 erschienen ist, war sofort klar, dass es sich dabei um eine wahre Goldgrube für eine potenzielle Verfilmung handelt. Und wer könnte ein solches großes Popkultur-Spektakel besser verfilmen als Steven Spielberg, dessen eigene Filmografie den Roman beeinflusste? Zwar war der Film im Gegensatz zum Roman durch die unterschiedlich verteilten Lizenzen an diversen Franchises etwas eingeschränkt, dennoch bekamen wir Freddy Krueger, Harley Quinn, "Halo"-Spartaner, den T-Rex aus Jurassic Park, den DeLorean aus Zurück in die Zukunft, den Lightcycle aus TRON:Legacy, eine tolle Nachbildung des Overlook-Hotels aus Stanley Kubricks Shining und unzählige weitere Verweise auf bekannte Werke der Popkultur im Film zu sehen, die das Herz eines jeden Nerds wärmten. Mit einem Einspiel von mehr als $580 Mio wurde Ready Player One zu Spielbergs erfolgreichstem Film seit Krieg der Welten 13 Jahre zuvor.
Ich habe den Film zweimal im Kino gesehen, und auch wenn ich einige Elemente aus der Romanvorlage vermisst habe, hatte ich einen großen Spaß bei dem Film, der einen unverwechselbaren Spielberg-Touch hatte.
Noch bevor die Verfilmung 2018 in die Kinos kam, kündigte Cline Pläne für einen Fortsetzungsroman an, der natürlich "Ready Player Two" heißen sollte. Doch erst der große Erfolg des Films, dessen Drehbuch er mitgeschrieben hat, hat Cline dazu angespornt, den Roman endlich zu schreiben. Letzten Monat ist er erschienen und wurde leider deutlich weniger positiv aufgenommen als sein Vorgänger. Unter anderem wurde häufig kritisiert, dass er seinen Vorgänger einfach schamlos kopieren und die mangelnde Originalität mit einer Sintflut aus weiteren Popkultur-Verweisen zu kompensieren versuchen würde.
Nichtsdestotrotz eröffnet die Existenz eines zweiten Romans natürlich Möglichkeiten für eine Film-Fortsetzung, gerade nach dem Kassenerfolg von Teil 1. Als Cline kürzlich nach einer Filmadaption von "Ready Player Two" gefragt wurde, bestätigte er, dass sie sich bereits in einem frühen Entwicklungsstadium befindet: (aus dem Englischen)
Es ist noch in einem frühen Stadium, insbesondere weil sich Hollywood aktuell im Limbo befindet. Aber ich kann von meiner Erfahrung beim ersten Film sagen, dass jeder viel Spaß hatte.
Im zweiten Roman taucht ein neues Halliday-Rätsel auf, dem der inzwischen steinreiche Wade nachgeht, verbunden mit einer revolutionären Technologie, die das Erleben von OASIS noch weiter vertieft.
Die Sequel-Option hielt sich Warner bereits vor dem ersten Film bereits offen. Olivia Cooke, die in Ready Player One Samantha alias Art3mis gespielt hat, enthüllte, dass sie vertraglich für potenzielle Fortsetzungen verpflichtet wurde.
Ob Spielberg Ready Player Two inszenieren wird, ist unbekannt. Der legendäre Filmemacher hat nur selten Fortsetzungen im Laufe seiner Karriere gedreht, und beschränkte sich dabei lediglich auf Jurassic Park und Indiana Jones. Außerdem hatte Spielberg keine leichte Zeit bei der Produktion von Ready Player One. Seiner eigenen Aussage zufolge war es der drittschwerste Film, an dem er je gearbeitet hat – nach Der weiße Hai und Der Soldat James Ryan. Grund dafür war die Schwierigkeiten bei der Umsetzung von zwei Welten – der tristen Zukunftsrealität und der üppigen Popkulturwelt von OASIS.
Hättet Ihr Interesse an Ready Player Two als Film?