Das hört doch gar nicht mehr auf! Wenn es so weiter geht, gibt es in drei Jahren mehr Serien im Fernsehen, die auf der Vorlage eines Kinofilms beruhen als originelle Konzepte. Für jede originelle Idee, die es ins Fernsehen schafft, kommen mittlerweile jede Woche 2-3 Meldungen, die eine weitere Serienadaption eines mehr oder minder erfolgreichen Films ankündigen. Waren es anfangs noch v. a. Klassiker wie 12 Monkeys und Fargo oder Filme, die erst kürzlich große Erfolge im Kino feierten wie Bad Teacher, scheint die Wahl der Filme, die zu Serien verarbeitet werden sollen, mittlerweile schon beliebig zu sein. Wie erklärt man sich sonst, dass ausgerechnet Filme wie Allein mit Onkel Buck, Im Auftrag des Teufels oder So ein Satansbraten als TV-Serien adaptiert werden? Für mich wirkt das schon recht beliebig.
Ähnlich fällt meine Reaktion auch auf die zwei neuen Ankündigungen aus. So sollen die Filme Reine Chefsache (OT: In Good Company) von 2004 und Das Schwiegermonster (OT: Monster-in-Law) aus dem Jahre 2005 fürs Fernsehen adaptiert werden. Aber warum? Ist der Ideenmangel mittlerweile so stark ausgeprägt? Es ist ja nicht so, dass sich noch viele heutzutage an diese beiden Filme erinnern und die Fortführung bzw. Wiederholung von deren Geschichten sehnlichst herbeiwünschen, oder?
Die Serie zu Das Schwiegermonster soll als eine Art Sequel zum Kinofilm mit Jennifer Lopez und Jane Fonda fungieren und von einem glücklichen Ehepaar handeln, das sein erstes Kind erwartet aber auch die schwierige Beziehung zwischen der Ehefrau und ihrer Schwiegermutter handhaben muss. Der (ziemlich miese) Originalfilm spielte seinerzeit mehr als $150 Mio ein, doch ich glaube kaum, dass er eine große Fangemeinde entwickelt hat. Amy B. Harris ("The Carrie Diaries") und John Riggi ("30 Rock") arbeiten gemeinsam für Warner Bros. Television an der Serie zu dem Film.
Reine Chefsache war ein deutlich besserer Film, doch mit einem weltweiten Einspiel von knapp $60 Mio hat er nicht gerade einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Doch das hindert die "Happy Endings"-Produzenten Josh Bycel und Jon Fenner nicht daran, eine Serie basierend auf dem Film zu entwickeln. Immerhin ist auch der Regisseur des Kinofilms, Paul Weitz, als Co-Autor der Pilotfolge mit von der Partie. Die Serie nimmt die Grundstruktur des Films als Plot: ein Manager mittleren Alters muss damit zurechtkommen, dass sein Chef nur halb so alt ist wie er und auch noch mit seiner Tochter ausgeht. Die Rollen wurden im Kinofilm von Dennis Quaid, Topher Grace und Scarlett Johansson gespielt (Ihr könnt euch ja überlegen, wer wen in dieser Konstellation gespielt hat).
Während die "Das Schwiegermonster"-Serie noch keinen Sender hat, wird "Reine Chefsache" von CBS entwickelt, dem Heimatsender von Sitcom-Hits wie "The Big Bang Theory" und "How I Met Your Mother".
Ich schüttel einfach nur den Kopf…