© 2002 Constantin Film
Quelle: Deadline
Ein neuer Trend hat sich in letzter Zeit ein wenig herauskristallisiert: Bekannte Franchises werden sowohl als Serien als auch mit Film-Reboots im Kino völlig unabhängig voneinander fortgeführt. So ist die kommende "Chucky"-Serie eine direkte Fortsetzung der bisherigen Filmreihe, während es letztes Jahr das Reboot Child’s Play von MGM gab. HBO arbeitet an einer "Hellraiser"-Serie von David Gordon Green, Michael Dougherty und Clive Barker, während parallel ein Film-Reboot unter der Regie von David Bruckner vorbereitet wird.
So geht es auch Resident Evil. Die Horror-Shooter-Reihe bildete die Vorlage für das kommerziell erfolgreichste Franchise von Videospielverfilmungen. Doch nach dem ersten Film, der sich zumindest atmosphärisch noch an den Spielen orientierte, schlug die Reihe eine völlig andere, actionreichere Richtung ein, die die Fans der Spiele die Köpfe so heftig schütteln ließ, bis ihnen schwindelig wurde. Sechs Filme, 18 Jahre und rund $1,2 Milliarden Einspiel später ist das Film-Franchise mit Milla Jovovich beendet, doch Resident Evil kehrt schon bald sowohl als Serie bei Netflix als auch mit einem brandneuen Film im Kino zurück. Beide werden vom deutschen Rechteinhaber Constantin Film produziert. Doch während die Netflix-Serie wieder eine eigene Geschichte erzählt und dem Antagonisten Wesker zwei Töchter dazudichtet, soll der Film endlich eine halbwegs vorlagengetreue Adaption der Spiele werden. Vor allem lautet die Ansage, dass der neue Film sich auf die Horrorwurzeln der Games besinnen wird.
Der Film spielt im Jahr 1998 in einer schicksalhaften Nacht in Raccoon City im Mittleren Westen der USA. Ein waffenfähiges Virus entweicht in der Stadt, zerstört sie und ändert das ganze Land für immer.
Mitte Oktober haben in kanadischen Provinz Ontario die Dreharbeiten zum Reboot begonnen, und allein schon beim Lesen der besetzten Charaktere, dürfte es den Fans klar sein, dass man es diesmal genauer mit den Spielen nimmt.
Kaya Scodelario (Bild oben links aus Crawl) spielt Claire Redfield, die nach Raccoon City kommt, um ihren Bruder Chris, gespielt von Robbie Amell (Bild oben Mitte aus "Upload"), zu besuchen. Hannah John-Kamen (Bild oben rechts aus Ant-Man and the Wasp) verkörpert Jill Valentine, ein Mitglied des S.T.A.R.S.-Eliteteams der Polizei von Raccoon City. Tom Hopper ("The Umbrella Academy") spielt den hinterlistigen Forscher Albert Wesker, der seinen Glauben an die Notwendigkeit eines Massensterbens der Menschheit vor seinen Auftraggebern der Umbrella Corporation verbirgt. Avan Jogia (Zombieland: Doppelt hält besser) spielt Leon Kennedy, einen Anti-Terrorismus-Agenten der Regierung. Neal McDonough ("Arrow") stellt den Virologen William Birkin dar, der sich gegen die Umbrella Corporation stellt, dafür aber zu einer noch größeren Bedrohung für die Stadt wird. "Gotham"-Star Donal Logue wurde als Raccoon Citys korrupter Polizeichef Chief Irons besetzt. Chad Rook ("The Flash") verkörpert den S.T.A.R.S.-Kommunikationsspezialisten Richard Aiken. Lily Gao ("The Expanse") spielt die Antiheldin Ada Wong. Newcomerin Marina Mazepa spielt Lisa Trevor.
Johannes Roberts schrieb das Drehbuch zum Film und führt Regie. Zuletzt drehte er den unsäglichen 47 Meters Down: Uncaged, doch dank dem Vorgänger 47 Meters Down und vor allem dem stylischen Sequel The Strangers: Opfernacht hat er bei mir noch einen Stein im Brett. Er hat angekündigt, dass sich sein Resident Evil tonal und inhaltlich vor allem an den ersten zwei Spielen der Rehe orientieren wird, was auch nach einer guten Idee klingt. Roberts erklärte seinen Ansatz: (aus dem Englischen)
Mit diesem Film wollte ich wirklich zu den ersten beiden Spielen zurückkehren und das furchteinflößende, tief sitzende Erlebnis rekreieren, das ich hatte, als ich sie gespielt habe. Zugleich möchte ich eine bodenständige menschliche Geschichte über eine kleine sterbende amerikanische Kleinstadt erzählen, die sich in heutiger Zeit relevant anfühlt.
Der Film soll voraussichtlich nächsten Sommer in die Kinos kommen. Die Netflix-Serie vom "Supernatural"-Showrunner Andrew Dabb, die ihren Cast noch nicht besetzt hat, wird noch etwas länger auf sich warten lassen.
