Ridley Scott und Joaquin Phoenix am Set von Napoleon © 2023 Apple Studios/Sony Pictures
Quelle: Deadline
Auch wenn er bis heute noch keinen Oscar gewonnen hat, gilt Sir Ridley Scott als einer der renommiertesten und erfolgreichsten Filmemacher der letzten 50 Jahre. Mit Napoleon läuft aktuell sein neustes Historienepos in unseren Kinos, während er selbst wieder fleißig am Set von Gladiator 2 steht, der nach dem Streikende weitergedreht werden kann. Trotz gelegentlicher Kassenflops wie The Last Duel wissen die Studios auch, was sie an ihm haben und kein anderer Regisseur in seinem Alter darf noch mit Riesenbudgets oberhalb von 100 Millionen US-Dollar hantieren.
Auch mit stolzen 86 Jahren auf dem Buckel denkt Scott nicht daran, einen Gang runterzuschalten. Wenn er einen Film dreht, weiß er meistens schon, welchen er danach machen wird. Ins Filmgeschäft ist er verhältnismäßig spät eingestiegen, arbeitet seitdem jedoch unermüdlich. Längere Pausen gibt es in seiner Vita nicht und auch wenn die meisten Filmfans ihn vor allem für seine Beiträge zu Science-Fiction – und Historienfilmen kennen, hat er auch in einer Vielzahl anderer Genres gearbeitet. Wie gut er auch sein kann, wenn seine Filme in der Gegenwart spielen wurde ich letztens erst erinnert, als ich Thelma & Louise erstmals im Kino gesehen habe.
Nachdem jeder von Scotts Filmen seit Exodus: Götter und Könige entweder in der Vergangenheit oder in der Zukunft spielte, wird er mit seinem nächsten Film nach Gladiator 2 in die Gegenwart zurückkehren und in einem Genre arbeiten, in dem er schon lange nicht mehr aktiv war. Als seine 30. Regiearbeit hat er den Actionthriller BOMB auserkoren, der auf der gleichnamigen Kurzgeschichte von Kevin McMullin basiert und als eine atemlose Mischung aus Hundstage und Speed beschrieben wird. Zehn Hollywood-Studios und Streaming-Anbieter wetteiferten um die Rechte an der Kurzgeschichte mit Franchise-Potenzial. Disneys 20th Century Studios setzte sich mit einem siebenstelligen Betrag für die Rechte durch und wird den Film produzieren.
Die Hauptfigur von BOMB ist Frankie Ippolito, ein Verhandlungsführer bei Geiselnahmen, der in der Nacht vor seiner Hochzeit in London zum Dienst antreten muss, nachdem ein Mann, der sich auf einer Baustelle am Piccadilly Circus direkt über einer frisch entdeckten Blindgänger-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg verschanzt hat und nur bereit ist, mit Frankie zu reden. Das setzte eine Kette von Ereignissen in Gang, die Frankie in einen nächtlichen Kampf hineinzieht, den potenziellen Attentäter aufzuhalten, mit dem ihn eine gemeinsame Vergangenheit verbindet.
So gerne ich Scotts epische Schlachtengemälde sehe, finde ich es tatsächlich aufregend, endlich wieder einen modernen Actionthriller vom Altmeister zu bekommen und bin gespannt, wer in den beiden Hauptrollen besetzt werden wird. Mein Gefühl sagt mir, dass Scott möglicherweise seinen Gladiator-2-Star Paul Mescal für sein nächstes Projekt mitnehmen wollen könnte.