Mit seiner phänomenalen, oscarprämierten Performance als Joker in The Dark Knight setzte sich Heath Ledger selbst posthum ein Denkmal. Es ist eine dieser überlebensgroßen, ikonischen Performances, die in die Filmgeschichte eingehen und es sagt viel über Nolans Meisterwerk aus, dass Ledgers monumentaler Auftritt den restlichen Film dennoch nicht in den Schatten stellte.
Der Joker wurde zu seinem Vermächtnis, doch natürlich hat Ledger im Laufe seiner viel zu kurzen Karriere viele andere tolle Rollen verkörpert, nicht zuletzt als Ennis Del Mar in Brokeback Mountain, für den er seine erste Oscarnominierung erhielt. Erstmals aufmerksam bin ich auf den Australier in der Highschool-Shakespeare-Verfilmung 10 Dinge, die ich an dir hasse und als Mel Gibsons Sohn in Roland Emmerichs Der Patriot geworden, doch es war seine Rolle in Ritter aus Leidenschaft (OT: A Knight’s Tale) als armer Knappe William Thatcher, der sich als Ritter ausgibt, um an Turnieren teilzunehmen, mit der er seine Starqualitäten endgültig bewiesen hat. Es war seine erste alleinige Hauptrolle und die Herausforderung hat er mit Charisma und Humor gemeistert.
Als Ritter aus Leidenschaft im Mai 2001 in die Kinos kam (ja, so lange ist das schon her!), waren die Kritiken gemischt, doch der Film ist seitdem wundervoll gealtert. Im Gegensatz zu den meisten anderen düsteren Mittelalter-Streifen überzeugte Ritter aus Leidenschaft mit seiner rockigen Attitüde und Selbstironie. Welche anderen Mittelalter-Filme können von sich behaupten, Eric Clapton, Queen, David Bowie und AC/DC im Soundtrack zu haben?
Dessen Regisseur und Autor Brian Helgeland, der wenige Jahre zuvor für sein Drehbuch zu L.A. Confidential einen Oscar gewonnen hat, blickte kürzlich auf den Kultstatus des Films zurück und enthüllte überraschend, dass mehrere Fortsetzungen sowohl vor als auch nach Ledgers Tod im Gespräch waren. Eine Idee schaffte es sogar so weit, dass Sony sie für Netflix produzieren wollte, doch ein Algorithmus machte den Plänen einen Strich durch die Rechnung: (aus dem Englischen)
Als wir Ritter aus Leidenschaft beendet haben, haben wir bereits darüber nachgedacht, die Fortsetzung als einen Piratenfilm zu drehen. Der Plot handelte davon, wie Graf Adhemar Jocelyn entführt und sie nach Konstantinopel bringt. Sie werden zu Sklaven auf einer Galeere, nachdem ihr Schiff von Piraten gekapert wird. Es gibt einen Gefangenen an Bord, auf dessen Rücken eine Schatzkarte tätowiert ist, aber er wird die ganze Zeit wegen Ungehorsams ausgepeitscht. Die Jungs melden sich freiwillig, um an seiner Stelle ausgepeitscht zu werden, damit die Karte nicht zerstört wird. Sony wollte es nicht machen.
Es gab eine andere Idee, die mir vorgeschlagen wurde, die von Williams (Heath Ledgers) Tochter handelte. Paul Bettany rief mich nach einem Abendessen mit Alan Tudyk und die Jungs hatten die Idee, dass William im Krieg gefallen sei, aber eine jugendliche Tochter habe, die tjosten möchte, aber nicht darf, weil sie eine Frau ist. Sie findet die Gang und sie bringen ihr Tjosten bei, sie muss aber verstecken, wer sie ist. Sie schneiden ihre Haare kurz, sie spricht mit einer tiefen Stimme und so weiter.
Ich habe es Sony angeboten, weil sie die Rechte haben und es sah danach aus, als hätten sie Interesse gehabt, es gemeinsam mit Netflix zu produzieren und als einen Netflix-Film zu veröffentlichen. Wie ich es verstanden habe, hat Netflix die Sequel-Idee mit ihren Algorithmen getestet, die angedeutet haben, dass er nicht erfolgreich werden würde. Ritter aus Leidenschaft scheint mit jedem Jahr beliebter zu werden. Das ist wirklich seltsam.
Ein Sequel zu Ledgers Lebzeiten hätte sicherlich sehr spaßig sein können, doch einen Netflix-Nachfolger nach seinem Tod fände ich, ehrlich gesagt, ziemlich überflüssig. Von daher ist es vielleicht das Beste, dass ein Algorithmus dem Streamer davon abgeraten hat.
Oder hättet Ihr gerne eine Fortsetzung über Williams Tochter gesehen?
Quelle: Inverse