Robert Downey Jr. und Jude Law in Sherlock Holmes: Spiel im Schatten (2011) © Warner Bros. Pictures
Quelle: The Wrap
Ein einzelner Film kann den Verlauf der gesamten Karriere eines Schauspielers verändern. Heutzutage ist Robert Downey Jr. einer der größten Stars Hollywoods und verbrachte auch einige Jahre an der Spitze der bestbezahlten Schauspieler der Welt, doch als der erste Iron Man 2008 in die Kinos kam, galt seine Besetzung als großes Risiko für den Big-Budget-Blockbuster. Nachdem er in den frühen Neunzigern großes Potenzial gezeigt hatte und für seine Performance als Chaplin auch für einen Oscar nominiert wurde, folgte ein tiefer Sturz mit mehreren Verhaftungen wegen Drogenbesitzes. Wegen seiner Drogensucht hatte er den Ruf eines unzuverlässigen, schwierigen Schauspielers.
Doch Downey Jr. hat das Ruder herumgerissen. Er machte einen Entzug, blieb clean, arbeitete hart und ergatterte schließlich die Hauptrolle in der sträflich unterschätzten Neo-Noir-Komödie Kiss Kiss Bang Bang. Seine Performance in dem Film überzeugte Iron-Man-Macher, ihn als Tony Stark zu besetzen und das entpuppte sich als ein ähnlicher Glücksgriff wie die Besetzung von Johnny Depp als Captain Jack Sparrow. Als Iron Man wurde Downey Jr. zum größten Star des MCU und seine oscarnominierte Performance im Comedyhit Tropic Thunder im selben Jahr zementierte ihn als einen der gefragtesten Schauspieler der Welt.
Noch im selben Jahr besetzte Warner ihn als Titelfigur des Sherlock-Holmes-Films neben Jude Law als Watson. Guy Ritchies Blockbuster-Debüt kam an Weihnachten 2009 in die Kinos, trotzte der direkten Konkurrenz von James Camerons Avatar und spielte mehr als eine halbe Milliarde US-Dollar weltweit ein, nicht zuletzt dank Downey Jr.s neuer Popularität. Zwei Jahre später folgte die Fortsetzung Sherlock Holmes: Spiel im Schatten, in dem der Meisterdetektiv seinem Erzfeind Moriarty begegnete. Der zweite Film konnte den Erfolg des ersten wiederholen und unmittelbar nach seiner Veröffentlichung begannen die Gespräche über Teil 3.
Mehr als elf Jahre später haben wir Sherlock Holmes 3 immer noch nicht bekommen. Was ist passiert? Zunächst hatte Downey Jr. mit dem MCU alle Hände voll zu tun und kaum Zeit für weitere Projekte in seinem Terminkalender. Erst als Tony Stark 2019 in Avengers: Endgame endgültig verabschiedet wurde, war der Weg frei für Sherlock Holmes 3 mit Dexter Fletcher (Rocketman) als Guy Ritchies Nachfolger im Regiestuhl. Doch dann kam die Pandemie und durchkreuzte die Drehpläne. Im April 2022 wurde bekannt, dass Downey Jr. zwei separate Serien-Spin-Offs aus der Sherlock-Holmes-Welt für HBO Max produzieren würde, die auf dem dritten Film basieren würden. Zuletzt erklärte Ritchie, der möglicherweise doch als Regisseur des dritten Films zurückkehren wird, dass Sherlock Holmes 3 einzig und alleine von Robert Downey Jr. abhängt
Wenn Ihr – wie ich – die Hoffnung auf einen dritten Film immer noch nicht aufgegeben habt, dann habe ich ein etwas optimistisch stimmendes Update für Euch. Susan Downey, Robert Downey Jr.s Ehefrau und Produktionspartnerin seiner Filme, hat in einem neuen Interview versichert, dass aktive Diskussionen über Sherlock Holmes 3 weiter geführt werden und das Sequel eine Priorität für alle Beteiligten sei: (aus dem Englischen)
Hier ist, was ich euch sagen kann und (Produktionspartnerin) Amanda (Burrell) kann es bezeugen. Bevor wir hierher kamen, hatten wir ein Mittagessen gemeinsam mit Robert. Und das war ein spezifisches Thema unseres Gesprächs. Also ja, es ist in der Mache. Wir werden es tun, wenn die Zeit richtig ist, mit den richtigen Leuten, aber es ist eine Priorität für das Unternehmen und es ist eine Priorität für Robert.
Späte Sequels wie Bad Boys for Life, Top Gun: Maverick, Ghostbusters: Legacy oder der kürzlich angekündigte Lords of War sind aktuell sehr en vogue in Hollywood, sodass es mich nicht überraschen würde, wenn Sherlock Holmes 3 15 Jahre nach dem zweiten Film (oder noch später) kommen sollte.
