Robin Hardy am Set von The Wicker Tree (2011) © British Lion Films
Quelle: BBC
Der britische Regisseur und Schriftsteller Robin Hardy ist vergangenen Freitag im Alter von 86 gestorben. Hardy, der im Laufe seiner Karriere lediglich drei Filme produzierte, ist am besten bekannt für sein Regiedebüt The Wicker Man von 1973. Der mystische und vielschichtige Horrorfilm mit Sir Christopher Lee wurde nur mit großer Mühe fertiggestellt und geschnitten in den britischen Kinos veröffentlicht, ohne dass das Studio jegliches Vertrauen in den Film hatte. Heute gilt The Wicker Man als einer der besten Horrorfilme aller Zeiten und war wegweisend für viele Filmemacher, darunter auch für Edgar Wright, laut dem Hot Fuzz ohne die Einflüsse von The Wicker Man nie entstanden wäre.
Dreizehn Jahre nach The Wicker Man inszenierte Hardy den weniger bekannten Thriller The Fantasist. Erst 25 Jahre später stand er wieder hinter der Kamera für The Wicker Tree, den spirituellen, wenn auch nicht inhaltlichen Nachfolger zu The Wicker Man. The Wicker Tree war eine Adaption von Hardys Roman "Cowboys for Christ" und handelte wieder von heidnischen Ritualen in ihrer Gegenüberstellung mit dem Christentum. Alte Volksrituale waren auch das Thema von Forbidden Sun, einem Film von 1989, für den Hardy das Drehbuch beisteuerte.
Neben "Cowboys for Christ" publizierte Hardy auch eine Romanadaption von The Wicker Man und den Roman "The Education of Don Juan".
Als The Wicker Tree 2011 veröffentlicht wurde, gab Hardy Pläne für einen abschließenden dritten Film seiner losen Wicker-Man-Trilogie bekannt. Dieser sollte den Titel The Wrath of the Gods tragen und wurde von Hardy als eine schwarze romantische Komödie beschrieben, in der er u. a. Juliette Binoche besetzen wollte. In den letzten fünf Jahren suchte Hardy nach der Finanzierung für den Film. Das Ergebnis werden wir vermutlich leider nie zu sehen bekommen.