James Wan produziert die "RoboCop"-Serie von Amazon

Der 2022 abgeschlossene Erwerb von Metro-Goldwyn-Mayer Studios, kurz MGM, für 8,45 Milliarden US-Dollar durch Amazon war ein großer Coup für Jeff Bezos' Versandhaus-Riesen, der es auf einen großen Marktanteil im Film- und Seriengeschäft abgesehen hat. Als eins der ältesten Hollywood-Studios, das dieses Jahr sein 100. Jubiläum feierte, verfügt MGM über einen langen Katalog an ikonischen Titeln, die Filmgeschichte geschrieben haben. Für manche Cineasten ist die Aussicht auf gnadenlose Ausbeutung dieser Filme und Franchises durch Amazon pures Grauen, doch es ist natürlich immer noch ein Geschäft und das ausgegebene Geld muss wieder reingeholt werden. Besonders großes Erfiolgspotenzial sieht Amazon offenbar in Serienadaptionen von MGM-Filmen bzw. der Erweiterung von Film-Franchises durch Serien. Nach dem Kauf von MGM hat Amazon keine Zeit verschwendet und gleich mehrere Kandidaten identifiziert, die sich besonders gut für eine Serienadaption eignen würden, darunter Natürlich blond, Barbershop, Rocky, Poltergeist und RoboCop.

Als erste solche Serie wurde im Mai ein Prequel zu Natürlich blond mit dem Titel "Elle" und mit Reese Witherspoon als ausführende Produzentin offiziell angekündigt. Auch die "Poltergeist"-Serie hat mit Kalinda Vazquez und Robbie Thompson kürzlich ihre Showrunner gefunden.

Jetzt hat Amazon für die "RoboCop"-Serie nicht nur einen Showrunner gefunden, sondern eine echte Hollywood-Größe als ausführenden Produzenten. Horror-König James Wan, der u. a. die Saw-, Insidious– und Conjuring-Franchises ins Leben rief und den Megahit Aquaman drehte, wird mit seiner Produktionsfirma Atomic Monster RoboCop im Fernsehen wiederauferstehen lassen. Peter Ocko, der u. a. die kurzlebige Sci-Fi-Serie "Moonhaven" erschaffen und an Serien wie "Pushing Daisies", "Dead Like Me" und "Black Sails" gearbeitet hat, wurde als Autor und Showrunner verpflichtet. Die Serie orientiert sich am Plot des Originalfilms und handelt davon, wie ein Hightech-Konglomerat mit der Polizeibehörde zusammenarbeitet, um ein neues Instrument im Kampf gegen das Verbrechen zu erschaffen, einen Polizisten, der teils Mensch, teils Maschine ist.

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Es wäre natürlich nicht die erste "RoboCop"-Serie. Auf Paul Verhoevens Originalfilm folgten neben zwei Sequels und einem passablen Remake auch zwei Animations- und zwei Realserien. Ed Neumeier, einer der beiden Originalautoren des Films, kündigte 2020 eigene Pläne für eine Serie aus der Welt von RoboCop an, in der RoboCop selbst jedoch nicht vorkommen würde. Stattdessen sollte seine Serie dem jungen Dick Jones folgen, gespielt von Ronny Cox im Originalfilm. Jones war der Präsident des Riesenkonzerns Omni Consumer Products (OCP), der aus Murphy den RoboCop gemacht hat. Die Serie sollte seinem Werdegang folgen, wie er nach und nach seine Skrupel und Moralvorstellungen im Streben nach Macht und Erfolg verliert. Amazon hat das Projekt jedoch scheinbar verworfen, denn wenn wir ehrlich sind: Wer will eine "RoboCop"-Serie ohne RoboCop sehen?

Was die Serienankündigung für das lange geplante Sequel RoboCop Returns bedeutet, das erstmals 2018 mit Neill Blomkamp als Regisseur angekündigt wurde, bevor Blomkamp ausgestiegen ist und durch Abe Forsythe (Little Monsters) ersetzt wurde, ist unklar. RoboCop Returns basierte auf dem nicht verwendeten RoboCop-2-Drehbuch der Originalautoren Neumeier und Michael Miner, sollte alle anderen Sequels und Serien ignorieren und direkt an den ersten Film anknüpfen. Amazon kündigte zwar an, sowohl eine neue RoboCop-Serie als auch einen Film zu produzieren, die Serie hast jedoch Vorrang und ob der Film RoboCop Returns oder ein weiteres Reboot sein wird, ist offen. An Verhoevens brillant satirisches Original, das diesen Monat erst im Rahmen der "Best of Cinema"-Reihe im Kino wiederaufgeführt wurden, konnte bislang kein anderes RoboCop-Projekt qualitativ anknüpfen.

Quelle: Variety

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