Heutzutage ist Matt Damon einer der größten Superstars Hollywoods. Mit Der Marsianer, Departed – Unter Feinden, True Grit und den Bourne– und Ocean’s-Filmreihen kann er auf viele große Kinohits zurückblicken. Das entscheidende Jahr seiner Karriere, das ihn in die erste Liga katapultiert hat, war wohl 1998. In dem Jahr hat er gemeinsam mit seinem besten Kumpel Ben Affleck den Drehbuch-Oscar für Good Will Hunting gewonnen und wenige Monate später war er in der Titelrolle von Steven Spielbergs Meisterwerk Der Soldat James Ryan im Kino zu sehen.
Doch es gab 1998 einen weiteren Film mit Damon in der Hauptrolle, der zwar nicht auf Anhieb ein großer Erfolg war, mit der Zeit aber Kultstatus und eine wachsende Fangemeinde erreichte. In John Dahls Rounders verkörperte Damon einen begnadeten Pokerspieler, der sich bei einem Untergrund-Pokerturnier bei einem russischen Gangster (John Malkovich) verschuldet. In den USA lief der Film weitgehend unter dem Radar und weil das Pokerthema Ende der Neunziger in Deutschland gar keine Rolle spielte, kam Rounders in Deutschland gar nicht in die Kinos, sondern ist erst acht Jahre nach seiner US-Veröffentlichung hierzulande direkt auf DVD erschienen. Der Zeitpunkt war natürlich kein Zufall, denn Mitte der 2000er erlebte Deutschland, wie auch die restliche westliche Welt, einen regelrechten Texas-Hold’em-Pokerboom. Rounders gilt als der authentischste Film, der je über den Poker gedreht wurde und mehrere Poker-Profis haben zugegeben, dass er ihre Leidenschaft für das Spiel maßgeblich beeinflusst hat.
Auch wenn der Pokerhype inzwischen abgeebbt ist, genießt Rounders immer noch großen Kultstatus. Damon selbst blickt immer noch gerne auf ihn zurück und hat ihn kürzlich als den einen seiner frühen Filme genannt, zu dem er am liebsten eine Fortsetzung drehen würde: (aus dem Englischen)
Der eine, über den wir seit Jahren reden – und ich habe (Co-Star) Edward Norton erst vor wenigen Wochen gesehen und wir alle wollen es machen – ist der zweite Rounders-Film. So viel ist in der Pokerwelt in den letzten 25 Jahren passiert, dass es Spaß machen würde, zu schauen, was diese Kerle jetzt treiben.
Es ist tatsächlich nicht das erste Mal, dass die Idee eines Rounders-Sequels aufkommt. Als The Weinstein Company noch existierte, bevor Harvey Weinstein wegen seiner Verbrechen entlarvt und verurteilt wurde, wurden 2010 Fortsetzungen zu mehreren Weinstein-Produktionen angekündigt, darunter Rounders, Bad Santa und Shakespeare in Love. Materialisiert hat sich daraus lediglich Bad Santa 2. Damon hat jedoch mit den Originalautoren David Levien und Brian Koppelman vor über zehn Jahren über ihre Idee für Rounders 2 gesprochen und war begeistert:
Was sie vor zehn Jahren hatten, war fantastisch. Ich bin sicher, dass sie es modernisieren und auf den neusten Stand bringen könnten, um zu reflektieren, wo der Poker heute steht.
Das Problem ist jedoch die komplizierte Rechtslage seit dem Zusammenbruch von The Weinstein Company. Damon erklärte:
Man muss klären, wem welche Rechte gehören. Viele Leute haben ihre Hände im Spiel und man muss einen Deal finden, der für alle sinnvoll ist, insbesondere für die Leute, die den Film machen werden, denn darum geht es uns bei (Afflecks und Damons Produktionsfirma) Artists Equity – um den Cast und die Crew. Wir versuchen eine Lösung zu finden, denn wir würden alle gerne den Film machen.
Als jemand, der immer noch sehr gerne gelegentlich Poker spielt, würde ich mich sehr über einen Nachfolger zu Rounders freuen.
Quelle: The Rich Eisen Show
