Rush Hour 4 sucht ein Studio

Buddy-Actionkomödien waren lange Zeit eine feste Größe im Hollywood-Kino. Vier Franchises haben das Genre in den 1980ern, 1990ern und 2000ern mehr bestimmt als alle anderen: Beverly Hills Cop, Lethal Weapon, Bad Boys und Rush Hour. Das Prinzip war eigentlich immer dasselbe, am Rezept wurde nicht viel gerüttelt, doch es hat immer wieder aufs Neue funktioniert. Doch nach der Veröffentlichung von Rush Hour 3 2007 schienen Buddy-Cop-Komödien aus der Mode gegangen zu sein. Mehr als zehn Jahre lang ruhten alle vier Reihen, es gab aber auch keine würdigen Nachfolger.

Zum Glück erkauft Nostalgie sich gut und Hollywood vergisst auch nicht, was einst erfolgreich war. Die Geduld der Bad-Boys– und Beverly-Hills-Cop-Fans wurde mit neuen Filmen belohnt, im Falle von Bad Boys sogar mit zwei neuen Teilen. Auch über Beverly Hills Cop 5 wird bereits geredet.

Das Revival dieser Franchises gibt natürlich auch den Fans von Lethal Weapon und Rush Hour Hoffnung auf ein Wiedersehen mit Riggs und Murtaugh bzw. Lee und Carter. Doch was ist mit den beiden Reihen eigentlich los? Mel Gibson, der die Regie von Lethal Weapon 5 nach dem Tod von Richard Donner selbst übernehmen wird, hat kürzlich verkündet, das das Projekt auf jeden Fall Fortschritte macht. Bei Rush Hour 4 ist die Situation etwas unklarer. Zwar beteuern Jackie Chan und Chris Tucker in regelmäßigen Abständen ihr großes Interesse an einem neuen Teil, doch irgendwie passiert auch nichts.

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Was haben beide Franchises gemeinsam? Sie gehören Warner Bros. Während Warner tendenziell bereit ist, Lethal Weapon 5 selbst zu produzieren, will das Studio die Lizenz für Rush Hour 4 an ein anderes Studio oder einen Streamer abtreten, so wie Paramount es beispielsweise bei Beverly Hills Cop: Axel F an Netflix tat. Eigentlich müssten sich Studios und Streamer um ein lukratives Projekt wie Rush Hour 4 reißen, doch wie The Hollywood Reporter berichtet, gibt es einen großen Haken an der Sache und dieser heißt Brett Ratner.

Der Regisseur der ersten drei Rush-Hour-Filme möchte auch den vierten inszenieren und scheint an das Projekt geknüpft zu sein Doch Ratner hat seit Hercules vor zehn Jahren keinen Film mehr gedreht, und das aus gutem Grund. Sechs Frauen, darunter Schauspielerinnen Natasha Henstridge (Species) und Olivia Munn (Magic Mike) haben schwerwiegende Vorwürfe sexueller Übergriffe und Missbrauchs gegen ihn erhoben. Zu einer Anklage kam es nicht, doch Warner Bros. hat damals jegliche Zusammenarbeit mit Ratner sofort beendet. Letztes Jahr wanderte der in Ungnade gefallene Filmemacher nach Israel aus.

Ratners mögliche Beteiligung hat potenzielle Interessenten wie Sony und Paramount bereits abgeschreckt. Aktuell wird beim John-Wick– und The-Expendables-Studio Lionsgate darüber diskutiert, ob das Projekt grünes Licht erhalten soll, die endgültige Entscheidung wurde jedoch noch nicht getroffen.

Quelle: The Hollywood Reporter

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