Links: Ryan Gosling in Aufbruch zum Mond © 2018 Universal Pictures
Rechts: Benicio del Toro in Wolfman © 2010 Universal Pictures
Quelle: Variety
Universals ambitionierter Plan des zusammenhängenden marvelesken Horrorfilm-Universums Dark Universe scheiterte bereits mit dem ersten Film Die Mumie kläglich und wurde schnell wieder begraben. Doch das bedeutet keineswegs, dass das Studio nicht weiterhin vorhat, seine klassischen Monster auf der Leinwand zu entfesseln. Anstelle des Big-Budget-Shared-Universe wählt Universal jedoch einen ganz anderen Ansatz, bei dem die individuelle Vision der jeweiligen Filmemacher im Vordergrund steht, die Filme kostengünstig produziert werden und eine zeitgemäße Brisanz haben. Der Unsichtbare von Leigh Whannell machte dieses Jahr den sehr erfolgreichen Auftakt. Obwohl der Film wegen Corona bereits nach drei Wochen die meisten Kinos der Welt verlassen musste, spielte er zu dem Zeitpunkt bereits mehr als $120 Mio ein bei einem mickrigen Produktionsbudget von $7 Mio. Universals neuer Kurs stand fest. Karyn Kusama (Jennifer’s Body) wurde für einen neuen Dracula-Film verpflichtet, der, ebenso wie Der Unsichtbare, von der erfolgreichen Horrorschmiede Blumhouse produziert wird.
Wir wissen noch nicht, wen Kusama in der Titelrolle als Vampirfürsten besetzen wird (wobei sich Marvel-Star Sebastian Stan bereits um die Rolle bemüht). Dafür hat das nächste Universal-Monster bereits einen Darsteller. Ryan Gosling (Drive) soll im neuen Wolfman-Reboot den Wolfsmenschen spielen, der erstmals 1941 von Lon Chaney Jr. verkörpert wurde. Universal legte den Originalfilm bereits 2010 mit Wolfman neu auf, der Streifen floppte jedoch leider an den Kinokassen aufgrund seines riesigen (jedenfalls für das Genre) $150-Mio-Budgets. Im Gegensatz zum letzten Film soll der neue Wolfman in der Gegenwart spielen und von einem Nachrichtenmoderator (Gosling) handeln, der mit dem lykantrophen Virus infiziert wird. Aufgrund seiner satirisch-bösen Untertöne wird der Film medienkritischen Streifen wie Network und Nightcrawler verlichen. Die Plot-Idee stammt von Gosling selbst, das Drehbuch schrieben "Orange Is the New Black"-Autorinnen Rebecca Angelo und Lauren Schuker Blum (Jason Blums Ehefrau).
Der Film hat eine hohe Priorität beim Studio und das Studio soll sich im Laufe des Monats mit mehreren Regisseuren getroffen haben, darunter Cory Finley (Vollblüter). Die Entscheidung soll bald getroffen werden.
Auch im Dark Universe war ein Wolfman-Film im Gespräch, mit Dwayne Jophnson in der Titelrolle (ja, wirklich). Vielleicht dann doch lieber die Version mit Gosling. Die Vergleiche mit Network und Nightcrawler machen jedenfalls neugierig und es gibt einfach nicht viele gute Werwolffilme.