Auch wenn er entgegen dem weit verbreiteten Irrglauben nicht der erste abendfüllende Animationsfilm überhaupt war (die Ehre gebührt wohl zwei verschollenen Animationsfilmen des Argentiniers Quirino Cristiani), stellt Schneewittchen und die sieben Zwerge dennoch einen Meilenstein in der Geschichte des Animationskinos dar. Nicht nur ist die 1937 veröffentlichte Adaption des Märchens der Brüder Grimm der erste abendfüllende Zeichentrickfilm aus dem Hause Walt Disney gewesen, der den Grundstein für Disney als größten Lieferanten von Familienunterhaltung Hollywoods gelegt hat, sondern auch der allererste animierte Langfilm aus den USA. Der Triumph des Films wurde ein Jahr später mit einer großen und sieben winzigen Ehren-Oscarstatuen gewürdigt.
Als Disney in den 2010ern damit begonnen hat, eigene Zeichentrickklassiker wie Aschenputtel, Die Schöne und das Biest und Dornröschen als Realfilme neu zu adaptieren und mit Nostalgie Kasse zu machen, wurde Schneewittchen und die sieben Zwerge trotz des unbestreitbar ikonischen Status des Films zunächst außen vor gelassen. Grund dafür waren gleich zwei Schneewittchen-Realfilme von konkurrierenden Studios, die 2012 in die Kinos kamen. Während Spieglein, Spieglein mit Lily Collins als Schneewittchen und Julia Roberts als böse Königin humorvoll, farbenfroh und leicht satirisch angehaucht war, war Universals Snow White and the Huntsman mit Kristen Stewart und Charlize Theron ein düsteres Fantasyabenteuer. Mit Disneys musikalischem Original hatten beide herzlich wenig zu tun, sättigten aber vorerst das Interesse an Schneewittchen im Kino.
Inzwischen ist aber genug Zeit seit den beiden Filmen vergangen, sodass Disney nächstes Jahr die eigene Version des Märchenfilms in die Kinos schickt – einschließlich Tanz und Gesang. Rachel Zegler (Die Tribute von Panem – The Ballad of Songbirds & Snakes) spielt darin die allererste Disney-Prinzessin, während Gal Gadot (Wonder Woman) die böse Königin verkörpert. Unter der Regie von Marc Webb (The Amazing Spider-Man) und nach einem Drehbuch der Barbie-Macherin Greta Gerwig wurde Schneewittchen bereits 2022 gedreht, doch eine umfangreiche Post-Production, Nachdrehs und der letztjährige Schauspielerstreik haben die Veröffentlichung verzögert, sodass der Film erst drei Jahre nach dem Ende der Dreharbeiten erscheinen wird. Bei Disneys D23-Convention wurde heute der erste Teaser-Trailer zum Film enthüllt, der wir Euch unten zeigen können.
Deutscher Teaser
Originalteaser
Wie nahezu alle anderen Realverfilmungen aus dem Hause Disney, mit seltenen Ausnahmen wie Cruella, strotzt auch Schneewittchen im Trailer vor (offensichtlichen) Computereffekten, die den Filmen meiner Meinung nach ihre Magie etwas rauben. An der von einigen weniger aufgeschlossenen Gestalten kritisierten Besetzung der Latina Zegler als Schneewittchen habe ich hingegen dem ersten Eindruck nach nichts auszusetzen und Gadot scheint mir auch eine perfekte Wahl für die eitle böse Königin zu sein.
Den endgültigen Eindruck von dem Film kann sich dann nächstes Jahr bilden, wenn Schneewittchen am 20.03.2025 in unsere Kinos kommen. Unten haben wir noch das offizielle Teaser-Poster zum Film:
Quelle: Walt Disney Studios
