Jenna Ortega in Scream © 2022 Paramount Pictures
Quelle: Deadline
Elf Jahre mussten die Fans zwischen Scream 3 und Scream 4 auf die Rückkehr von Ghostface warten. Knapp weitere elf Jahre vergingen dann, bis Ready-or-Not-Regisseure Tyler Gillett und Matt Bettinelli-Olpin das Slasher-Franchise mit dem erfrischenden Meta-Requel (wer das Wort nicht kennt, sollte sich den Film auf jeden Fall anschauen!) wiederbelebt haben. Auf den nächsten Amoklauf des/der maskierten Schlitzer(s) müssen wir zum Glück nicht bis 2033 warten: Nach dem großen Kritiker- und Kassenerfolg des fünften Films macht Paramount Nägel mit Köpfen und hat bereits einem Sequel grünes Licht erteilt. Scream 6 (der offizielle Titel wird sicherlich irgendwie anders lauten) wird bereits kommenden Sommer vor die Kameras gehen und das gesamte kreative Team hinter der Kamera zurückberingen. Das heißt, dass Gillett und Bettinelli-Olpin wieder Regie führen, während James Vanderbilt and Guy Busick das Drehbuch schreiben. Franchise-Schöpfer Kevin Williamson kehrt als ausführender Produzent zurück.
Gillett, Bettinelli-Olpin, Vanderbilt und Busick haben etwas geschafft, was viele Fans für unmöglich hielten. Auch ohne den leider verstorbenen Original-Regisseur Wes Craven oder Williamson als Autor ist ihnen ein Scream-Film gelungen, der dem Geist der Reihe sehr treu geblieben ist. Gekonnt verknüpft der neue Scream Franchise-Rückkehrer David Arquette, Courtney Cox und Neve Campbell mit einer Reihe interessanter neuer Charaktere und rechnet dabei auch herrlich böse mit toxischen Fans ab. Blutig, clever, amüsant, wendungsreich und, wie immer, sehr meta: Scream 2022 ist alles, was das Franchise ausmacht.
Der erste Scream bleibt unerreicht, doch der neue Film ist die beste Fortsetzung der Reihe. Das Potenzial, das die beiden Regisseure mit Ready or Not gezeigt haben, haben sie mit Scream definitiv erfüllt. Ihre Vision, wie sie Cravens Vermächtnis ehren und die Reihe dennoch weiterentwickeln, war es auch, die Campbell überzeugt hat, als Sidney Prescott zurückzukehren, obwohl sie mit der Reihe bereits abgeschlossen hatte. Auch einen weiteren Auftritt als Sidney hat Campbell nicht ausgeschlossen, vorausgesetzt das Drehbuch gefällt ihr. Eine weitere Bedingung hat sie aber auch: Nach allem, was sie bislang durchgemacht hat, darf Sidney nicht sterben. Ich denke, dass ihr da viele Fans zustimmen werden.
Um nicht bloß wie ein weiteres Kapitel einer Endlos-Reihe, sondern gewissermaßen ein Neustart zu wirken, verzichteten die Macher des neusten Sequels auf die numerische Bezeichnung und nannten den fünften Teil einfach nur Scream. Der Trend, Fortsetzungen, die zu den Wurzeln der Reihe zurückgehen, genauso zu nennen wie die Originalfilme, macht scheinbar Schule. Das hat auch schon für David Gordon Greens Halloween funktioniert.
Dem neuen Scream ist gelungen, woran Scream 4 gescheitert ist: Er hat das Interesse an der Reihe neu entfacht und bei einem Budget von $24 Mio bereits mehr als $100 Mio weltweit eingespielt. Allein aus kommerzieller Sicht ist ein weiterer Teil eine sinnvolle Entscheidung, und wenn es so gut weitergeht, wie der aktuelle Film vorgelegt hat, bin ich definitiv Feuer und Flamme. Scream ist und bleibt schließlich eins meiner absoluten Lieblings-Franchises aus dem Horrorgenre. Endlich haben wir auch neue Hauptfiguren, mit denen man gerne mitfiebert. Welche neuen oder alten DarstellerInnen in Scream 6 zurückkehren werden, ist allerdings noch nicht bekannt. Wir wissen auch noch nicht, wann das Sequel in die Kinos kommen soll, doch ein Starttermin nächstes Jahr ist angesichts des baldigen Drehbeginns sehr wahrscheinlich. Wir werden Euch auf dem Laufenden halten.
Was wünscht Ihr Euch für Scream 6?