Screen Actors Guild Awards 2019: Hier sind alle Gewinner der Preise der Schauspielergewerkschaft

Links: Michael B. Jordan und Chadwick Boseman in Black Panther © 2018 Walt Disney Pictures
Mitte: Emily Blunt in A Quiet Place © 2018 Paramount Pictures
Rechts: Rami Malek in Bohemian Rhapsody © 2018 20th Century Fox

Quelle: Screen Actors Guild

Die 25. Screen Actors Guild Awards, die Auszeichnungen der US-Schauspielergewerkschaft, wurden vergangenen Monat im Rahmen einer von Megan Mullally ("Will & Grace") moderierten Zeremonie verliehen. Die Screen Actors Guild (SAG) gehört neben der Regie-, der Produzenten. und der Autorengewerkschaft zu den vier großen Industriegewerkschaften Hollywoods, deren Preise als starke Indikatoren für späteren Oscarerfolg gelten. Mit anderen Worten: wer hier jeweils gewinnt, hat später gute Chancen bei den Oscars. Das liegt vor allem an den Schnittmengen zwischen den Wählern der jeweiligen Gewerkschaften und den Academy-Mitgliedern, die letztlich bei den Oscars abstimmen. Wenn ein Film bei allen vier großen Gewerkschaften besonders gut abschneidet, erhöht das auch seine allgemeinen Chancen in der Hauptkategorie "Bester Film".

ANZEIGE

Das besondere an der Schauspielergewerkschaft ist ihre sehr hohe Mitgliederzahl. Über 160.000 Mitglieder durften dieses Jahr wieder über die Sieger in den Film- und Fernsehkategorien abstimmen (zum Vergleich: die Academy zählt knapp über 9000 Mitglieder aus allen Branchen). Die Auszeichnungen der SAG gehören aber auch zu den aussagekräftigsten der Oscar-Saison, weil Schauspieler den mit Abstand größten Anteil der Academy-Wähler ausmachen.

Die diesjährigen Screen Actors Guild Awards waren für einige Überraschungen gut, bestätigten aber auch einige bisherige Favoriten. Unten findet Ihr die komplette Auflistung der Nominierungen und Sieger (in grün) im Film- und Serienbereich:

Filme

Bester Hauptdarsteller

Rami Malek (Bohemian Rhapsody)
Viggo Mortensen (Green Book)
Christian Bale (Vice – Der zweite Mann)
John David Washington (BlacKkKlansman)
Bradley Cooper (A Star Is Born)

Beste Hauptdarstellerin

Glenn Close (Die Frau des Nobelpreisträgers)
Olivia Colman (The Favourite)
Lady Gaga (A Star Is Born)
Melissa McCarthy (Can You Ever Forgive Me?)
Emily Blunt (Mary Poppins' Rückkehr)

Bester Nebendarsteller

Timothée Chalamet (Beautiful Boy)
Adam Driver (BlacKkKlansman)
Sam Elliott (A Star Is Born)
Mahershala Ali (Green Book)
Richard E. Grant (Can You Ever Forgive Me?)

Beste Nebendarstellerin

Amy Adams (Vice – Der zweite Mann)
Rachel Weisz (The Favourite)
Emma Stone (The Favourite)
Margot Robbie (Maria Stuart, Königin von Schottland)
Emily Blunt (A Quiet Place)

Bestes Ensemble

BlacKkKlansman
Black Panther
A Star Is Born
Crazy Rich Asians
Bohemian Rhapsody

Bestes Stunt-Team

The Ballad of Buster Scruggs
Black Panther
Ant-Man and the Wasp
Avengers: Infinity War
Mission: Impossible – Fallout

Serien

Bester Darsteller einer Dramaserie

Sterling K. Brown ("This Is Us – Das ist Leben")
Jason Bateman ("Ozark")
Joseph Fiennes ("The Handmaid’s Tale – Der Report der Magd")
John Krasinski ("Tom Clancy’s Jack Ryan")
Bob Odenkirk ("Better Call Saul")

Beste Darstellerin einer Dramaserie

Sandra Oh ("Killing Eve")
Julia Garner ("Ozark")
Laura Linney ("Ozark")
Elisabeth Moss ("The Handmaid’s Tale – Der Report der Magd")
Robin Wright ("House of Cards")

Bestes Ensemble einer Dramaserie

"This Is Us – Das ist Leben"
"The Americans"
"Better Call Saul"
"The Handmaid’s Tale – Der Report der Magd"
"Ozark"

Bester Darsteller einer Comedyserie

Tony Shalhoub ("The Marvelours Mrs. Maisel")
Alan Arkin ("The Kominsky Method")
Michael Douglas ("The Komincky Method")
Bill Hader ("Barry")
Henry Winkler ("Barry")

Beste Darstellerin einer Comedyserie

Alison Brie ("GLOW")
Rachel Brosnahan ("The Marvelous Mrs. Maisel")
Alex Borstein ("The Marvelous Mrs. Maisel")
Lily Tomlin ("Grace and Frankie")
Jane Fonda ("Grace and Frankie")

Bestes Ensemble einer Comedyserie

"The Marvelous Mrs. Maisel"
"GLOW"
"The Kominsky Method"
"Atlanta"
"Barry"

Bester Darsteller in einer Miniserie oder einem TV-Film

Anthony Hopkins ("King Lear")
Antonio Banderas ("Genius: Picasso")
Hugh Grant ("A Very English Scandal")
Darren Criss ("The Assassination of Gianni Versace: American Crime Story")
Bill Pullman ("The Sinner")

Beste Darstellerin in einer Miniserie oder einem TV-Film

Patricia Arquette ("Escape at Dannemora")
Amy Adams ("Sharp Objects")
Patricia Clarkson ("Sharp Objects")
Penélope Cruz ("The Assassination of Gianni Versace: American Crime Story")
Emma Stone ("Maniac")

Bestes Stunt-Team

"GLOW"
"Marvel’s Daredevil"
"Tom Clancy’s Jack Ryan"
"The Walking Dead"
"Westworld"
_______________________________________________________________

Eine ganz besondere Freude bereitete mir dabei Emily Blunts sehr überraschender Sieg für A Quiet Place, auch wenn sie für den Film absurderweise als Nebendarstellerin einsortiert wurde. Die eigentliche Favoritin in der Kategorie, Regina King (Beale Street), die bereits den Critics' Choice Award und den Golden Globe gewonnen hat, wurde von der SAG schockierenderweise gar nicht nominiert. Daraufhin gingen die meisten von einem Sieg für Amy Adams (Vice) oder Rachel Weisz (The Favourite) aus. Dass Emily Blunt triumphierte, obwohl sie bei den Oscars nicht einmal nominiert ist, ist ein sehr seltener Fall und erinnert an Idris Elbas Sieg für Beasts of No Nation vor drei Jahren.

Emily Blunt ist die zehnte Person in der Geschichte der SAG Awards, die in einem Jahr zwei Film-Nominierungen erhalten hat (Amy Adams war auch doppelt nominiert, jedoch für Vice und ihre Miniserie "Sharp Objects"). Sie ist jedoch erst die dritte Person, die eine dieser zwei Nominierungen auch in eine Auszeichnung verwandeln konnte. Vor ihr gelang das nur Jamie Foxx (für Ray) und Kate Winslet (für Der Vorleser). Allerdings ist sie leider auch erst die zweite Person, die trotz zwei SAG-Nominierungen im selben Jahr keine Oscarnominierung erhalten hat. Immerhin haben ihre Schauspielkollegen der SAG ihr die verdiente Anerkennung entgegengebracht und wir wurden mit dieser bezaubernden Dankesrede belohnt:

Überraschend war auch der Sieg von Black Panther in der Kategorie "Bestes Ensemble", die am ehesten mit "Bester Film" bei den Oscars assoziiert wird. Von den bisherigen 23 Gewinnern der Ensemble-Kategorie, räumten immerhin 11 später auch den Oscar in der Königsklasse ab. Letztes Jahr wurde Shape of Water jedoch erst zum zweiten Film überhaupt (neben Braveheart), der ohne eine Ensemble-Nominierung bei den Oscars als "Bester Film" ausgezeichnet wurde. Daher würde ich nicht zu viel in Black Panthers Sieg hier hineininterpretieren, auch wenn es bemerkenswert ist, dass der Film sich gegen größere Oscaranwärter wie A Star Is Born und BlacKkKlansman durchgesetzt hatte. Es ist auch der erste Film, der sowohl den Preis für sein Schauspiel- als auch für sein Stunt-Ensemble gewonnen hat.

Die Auszeichnungen von Rami Malek (Bohemian Rhapsody), Glenn Close (Die Frau des Nobelpreisträgers) und Mahershala Ali (Green Book) entsprachen den Golden Globes und werden sich wahrscheinlich auch bei den Oscars wiederholen.

Im Serienbereich dominierte Amazons "The Marvelous Mrs. Maisel" mit insgesamt drei Auszeichnungen. Nachdem die erste Staffel nicht einmal eine einzige Nominierung erhaltne hat, räumte die Comedyserie gleich drei Preise bei vier Nominierungen ab. "This Is Us – Das ist Leben" gewann zum zweiten Mal in Folge den Ensemble-Preis für eine Dramaserie.

Weitere Film- und Serien-News

Mehr zum Thema

LEAVE A REPLY

Please enter your comment!
Please enter your name here