Adam Demos und Sarah Shahi in "Sex/Life" © 2021 Netflix
Quelle: TVLine
Wenn sich ein Subgenre in den letzten Jahren als absolut "kritiksicher" erwiesen hat, dann war es Mainstream-Softcore. Die Geschichten von Frauen (es sind immer Frauen), die aus ihrem routinierten Alltag ausbrechen und freizügige sexuelle Abenteuer erleben, finden bei ZuschauerInnen enormen Anklang, ob im Kino oder im Stream. Was früher vor allem sogenannten "Schundromanen" vorbehalten war, ist Mainstream geworden. Ob Fifty Shades of Grey oder der polnische Überraschungshit 365 Tage – Kritiker haben die Filme zerrissen, doch an den Kinokassen bzw. bei Netflix lockten sie Millionen Neugierige an, sodass Fortsetzungen nicht lange auf sich warten ließen. Die Shades-of-Grey-Trilogie ist abgeschlossen, zu 365 Tage werden aktuell gleich zwei Sequels gedreht.
In die gleiche Kategorie fällt auch die Netflix-Serie "Sex/Life" mit der entzückenden Sarah Shahi ("The L Word"), die als Billie Connelly ein recht biederes Leben als Hausfrau und Mutter in einer bürgerlichen Vorstadt führt. Um diesem zu entfliehen, fantasiert sie in ihrem Tagebuch von früheren wilden Zeiten mit ihrem Ex Brad (Adam Demos) in New York. Als ihr Ehemann (Mike Vogel) das Tagebuch findet, gerät ihr geregeltes Leben aus den Fugen und bringt jede Menge Aufregung mit sich.
"Sex/Life" wurde in der Kritik fast durchweg verrissen, doch das tat dem Zuschauererfolg keinen Abbruch. Ihre Geschichte und vermutlich auch die zahlreichen recht freizügigen Sexszenen trafen wieder einmal einen Nerv. Mit rund 67 Millionen Zuschauern in den ersten vier Wochen nach Veröffentlichung wurde "Sex/Life" zur dritterfolgreichsten neuen Netflix-Serie nach "Bridgerton" und "The Witcher". Prickelnde Sexszenen kommen übrigens in letzteren beiden auch nicht zu kurz – nur so als Anmerkung am Rande.
Jedenfalls hat sich Netflix nicht lange bitten lassen und eine zweite Staffel von "Sex/Life" ist bestellt. Was die Zuschauer wollen, werden sie auch bekommen. Wann genau steht jedoch nicht fest.