Zachary Levi in Shazam! Fury of the Gods © 2023 Warner Bros. Pictures
Quellen: Boxofficemojo, Deadline
Dieses Jahr kommen die letzten Filme aus dem "alten" DC-Universum in die Kinos, bevor Superman: Legacy im Sommer 2025 die neue Ära unter James Gunn und Peter Safran einläuten wird. Während Ben Affleck und Henry Cavill als Batman und Superman endgültig raus sind, ist es offen, ob Zachary Levi, Gal Gadot, Jason Momoa und Ezra Miller ihre Rollen als Shazam, Wonder Woman, Aquaman und The Flash behalten dürfen. Das würde bislang weder bestätigt noch abgestritten, sondern seitens Gunn und Safran bewusst offengelassen, mit dem Kommentar, dass es keinen prinzipiellen Grund gäbe, weshalb sie die Rollen nicht weiterhin spielen dürften.
David F. Sandberg, Regisseur der beiden Shazam!-Filme, hat dazu lediglich gesagt, dass letztlich der kommerzielle Erfolg darüber entscheiden wird, ob Levi als Shazam zurückkehren wird. Wenn die Kinogänger Interesse zeigen, wird Warner ihre Wünsche vermutlich nicht ignorieren. Richtet man sich jedoch danach, dann stehen die Chancen von einem weiteren Shazam!-Film ziemlich schlecht, denn Shazam! Fury of the Gods floppte vergangenes Wochenende nahezu überall zum Start. In Nordamerika nahm der Film nur $30,1 Mio von 4071 Kinos in den ersten drei Tagen ein, 44% weniger als sein Vorgänger, der vor vier Jahren noch mit $53,5 Mio loslegte. In anderen Ländern sah es nicht viel besser aus. Obwohl Fury of the Gods nahezu überall weltweit schon angelaufen ist, nahm er letztes Wochenende außerhalb von Nordamerika nur $34,6 Mio ein. Besonders schlimm floppte er in China, wo der Film zum Start mickrige $4,4 Mio eingespielt hat. Der erste Teil nahm in China seinerzeit insgesamt knapp $44 Mio ein.
Der erste Film spielte weltweit $366 Mio ein, davon $140 Mio in den USA und in Kanada. Das Sequel wird möglicherweise nicht einmal die Hälfte davon einnehmen. Bei einem Produktionsbudget von rund $125 Mio (ohne Marketingkosten) ist es ein waschechter Kassenflop. Der erste Film kostete $100 Mio (ohne Werbeausgaben) und erwirtschaftete einen geschätzten Profit von rund $75 Mio für Warner. Daher kann man nachvollziehen, weshalb das Studio große Stücke auf das Sequel hielt. Doch was ging schief?
Warner sparte nicht beim Marketing und der erste Film hatte eigentlich positive Mundpropaganda. Ich denke, dass Shazam! Fury of the Gods viel zu spät erschienen ist. Vier Jahre Wartezeit zwischen dem ersten und dem zweiten Film war einfach viel zu lang. Der erste Teil war zwar ein Hit, aber auch nicht so massiv erfolgreich, als dass die Kinogänger den Charakter vier Jahre später noch auf dem Schirm hatten. Manche Franchises können sich längere Pausen zwischen Sequels leisten, doch in der Regel muss man das Eisen schmieden, solange es heiß ist. Diese Gelegenheit hat Warner mit Shazam! leider verpasst.
Auf Platz 2 rutsche in den USA Scream VI mit $17,3 Mio (-61%) am zweiten Wochenende ab und steht bei $75,9 Mio nach zehn Tagen. Der sechste Teil der Slasherreihe steht bereits kurz davor, den fünften Scream, der letztes Jahr $81,6 Mio n Nordamerika eingespielt hat, zu überholen. Scream VI steuert aktuell auf ein Gesamteinspiel von $105-110 Mio in Nordamerika zu, was ihn zum umsatzstärksten Teil der Reihe machen würde – ohne die Inflation zu berücksichtigen natürlich. Weltweit hat Scream VI bislang $116 Mio eingenommen und wird seinen Vorgänger ($138 Mio) mühelos übertreffen. Der erste Scream ist mit $173 Mio tatsächlich immer noch der weltweit erfolgreichste Teil der Reihe.
Creed III baute am dritten Wochenende in den USA 43,6% ab und spielte weitere $15,4 Mio ein. Nach 17 Tagen hat das Boxfilm-Sequel bereits $127,7 Mio in Nordamerika eingespielt sowie $224 Mio weltweit. Die ersten beiden Creed-Filme hat er bereits überholt und könnte sogar Rocky IV ($300,5 Mio) als weltweit erfolgreichsten Film aus dem Rocky-Universum toppen. Alleine in den USA könnte Creed III $165-170 Mio einnehmen, bevor er die Kinos verlässt.