Quelle: The Independent
Millionen von Serienfans rund um die Welt lieben die britische Serie "Sherlock", die Arthur Conan Doyles Meisterdetektiv und seinen treuen Gefährten John Watson in unsere Zeit verpflanzt, ansonsten aber die Cleverness und die Raffiniertheit der Geschichten beibehalten hat. Kaum eine andere Krimiserie der letzten Jahre erfreut sich so großer Beleibtheit wie "Sherlock", nicht zuletzt dank dem unschlagbaren Duo Benedict Cumberbatch und Martin Freeman, die mit der Serie zum Weltruhm aufgestiegen sind, ihren Anfängen aber weiterhin treu bleiben.
Wenn es aber eine Sache gibt, die viele Fans an der Serie aussetzen würden, dann ist es ein Aspekt, der nichts mit der Qualität der Sendung zu tun hat: die lange Wartezeiten zwischen den kurzen Staffeln. Seit dem Debüt der Serie im Sommer 2010 wurden bislang nur neun Folgen in Spielfilmlänge über drei Staffeln produziert. Zwischen der ersten und der zweiten Staffel mussten sich die Fans noch knapp eineinhalb Jahre gedulden, zwischen Staffel 2 und Staffel 3 waren es dann gar zwei Jahre. Mindestens so viel Zeit wird auch bis zur angekündigten vierten Staffel vergehen, doch immerhin erwartet uns davor noch in der zweiten Jahreshälfte von 2015 ein "Sherlock"-Special, das aktuell gedreht wird.
Die langen Wartezeiten und kurzen Staffeln sind aber generell ein Symptom der europäischen und insbesondere britischen Filmindustrie. Hier gibt es keine konstante Regelmäßigkeit, wie sie in den USA vorhanden ist. Könnte man sich vorstellen, dass (Autorenstreik mal ausgenommen) Serien wie "House of Cards" oder "Game of Thrones" einfach mal zwei Jahre statt einem auf sich warten lassen?
Doch so sehr die Fans an der langen Wartezeit leiden, ist es vermutlich der einzige Weg, wie wir überhaupt noch in Genuss neuer Folgen kommen können. Diese Behauptung stellte Martin Freeman in einem Interview mit "The Independent" auf: (aus dem Englischen)
Es ist so unregelmäßig. Das macht es für mich machbar. Ich weiß nicht, wie es Benedict (Cumberbatch) sieht, aber für mich würde die Serie viel von ihrer Anziehungskraft verlieren, wenn wir sie jedes Jahr acht Monate im Jahr mit uns herumschleppen würden. Der Glanz würde etwas verloren gehen.
Außerdem fügte Freeman hinzu, dass so sehr er die Fangemeinde der Serie schätzt, es aufgrund riesiger Fanhorden, insbesondere von jungen Frauen, immer schwieriger wird, die Serie tatsächlich zu drehen, da Hunderte von Fans immer die Drehorte belagern.
Ich finde den unregelmäßigen Rhythmus in Ordnung und verständlich. Man muss darüber froh sein, dass die beiden überhaupt noch an Bord sind, denn Hollywood ist schon lange auf sie aufmerksam geworden und sie können sich vor neuen Projekten kaum retten, insbesondere Benedict Cumberbatch, der bald womöglich sogar einen Oscar für The Imitation Game bekommen wird. So lange die beiden dabei sind, kann man auch etwas geduldig sein.