Quelle: Deadline
Martin Scorseses Herzensprojekt Silence befindet sich bereits seit 2007 auf der To-Do-Liste des oscarprämierten Regisseurs und sollte eigentlich sein Nachfolger zu Departed – Unter Feinden werden. Doch erst sieben Jahre und drei Filme (die Musikdoku Shine a Light nicht eingeschlossen) später nimmt die Adaption des japanischen Romans "Schweigen" von Shūsaku Endō endlich Form an. Man würde ja meinen, dass es für einen Regisseur von Scorseses Kaliber eigentlich kein Problem sein sollte, Geldgeber für seine Filme zu bekommen, doch das Thema von Silence, der von zwei portugiesischen Jesuiten-Priestern handelt, die im 17. Jahrhundert nach Japan reisen und dort mit erbarmungsloser Christenverfolgung konfrontiert werden, ist offensichtlich so wenig kommerziell, dass erst jetzt die Finanzierung des Films steht. Paramount Pictures hat die Vertriebsrechte an dem Film erworben und plant einen voraussichtlichen Kinostart im November 2015. Das bedeutet, dass der Film noch dieses Jahr vor die Kameras gehen wird. Neben den bereits verpflichteten Andrew Garfield, Ken Watanabe und Liam Neeson, soll nun auch der "Girls"-Star Adam Driver eine der Hauptrollen spielen.
Der November-Start des Films positioniert Silence perfekt für die Oscar-Saison 2015/2016 und könnte Scorsese seine neunte Oscarnominierung als Regisseur bedeute – vielleicht sogar einen weiteren Sieg,. Eigentlich sollte ein Filmemacher wie Scorsese mehr als nur einen Oscar im Laufe seiner Karriere gewinnen und da er alleine in den letzten 13 Jahren fünfmal nominiert war (für jeden seiner Filme in dem Zeitraum mit der Ausnahme von Shutter Island), aber lediglich einmal gewann, wird es höchste Zeit für eine weitere Auszeichnung. Im Übrigen erinnert mich Silence an Spielbergs Lincoln – ebenfals ein Herzensprojekt eines Meisterregisseurs, das sich mehr als ein Jahrzehnt in Entwicklung befand. Die Wartezeit hat sich gelohnt – der Film wurde zu einem Riesenhit und erntete zudem 12 Oscarnominierungen! Mit der Thematik, Scorsese an Bord und seinem tollen Cast kann bei Silence eigentlich nichts mehr schiefgehen. Hoffentlich können wir uns nächstes Jahr tatsächlich davon im Kino überzeugen.