Jamie Bell in Skin © 2019 A24
Quellen: A24, 24 Bilder
Bereits als 13-Jähriger zeigte Jamie Bell in seiner Debütrolle als Billy Elliot beträchtliches Talent und wurde sogar mit dem BAFTA Award, dem britischen Pendant zum Oscar, ausgezeichnet. In Filmen wie Dear Wendy, Flags of Our Fathers, Hallam Foe und der Serie "TURN: Washington’s Spies" stellte er immer wieder seine Wandlungsfähigkeit in vielfältigen Rollen unter Beweis. Doch so wie in seinem neusten Film Skin, hat man den Briten noch nie gesehen.
In der Verfilmung einer bemerkenswerten wahren Geschichte spielt Bell Bryon Widner, einen militanten, von FBI gesuchten US-Neonazi, dessen Gesicht mit gewaltverherrlichenden und rassistischen Tätowierungen bedeckt war. Doch die Ehe zu Julie Larsen und ihr erstes gemeinsames Kind bewegten Widner zu einem Gesinnungswandel. Trotz Todesdrohungen und eines sozialen Ausschlusses von seinen ehemaligen Freunden, kehrte er der White-Power-Bewegung den Rücken. Er kontaktierte einen Anti-Rassismus-Verein und konnte dank einem anonymen Spender über eineinhalb Jahre unter großen Schmerzen die Tatoos von seinem Gesicht entfernen lassen.
Es ist eine Geschichte, die wie geschaffen ist für das Kino. Erst Recht in einer Zeit, in der Rechtsextreme in den USA weiterhin ein hochrelevantes Thema sind, wie man beim Amoklauf in El Paso kürzlich leider wieder feststellen musste. Der Trailer zu Skin zeigt Bells erstaunliche Metamorphose, die möglicherweise die beste Darstellung eines reuigen Neo-Nazis seit Edward Norton in American History X verspricht.
Deutscher Trailer
Originaltrailer
Auch die Besetzung rund um Bell kann sich sehen lassen. Vera Farmiga ("Bates Motel"), Mike Colter ("Marvel’s Luke Cage"), Bill Camp ("The Night Of"), Mary Stuart Masterson (Grüne Tomaten), Louisa Krause ("The Girlfriend Experience") und Danielle Macdonald (Dumplin') spielen weitere Rollen. Inszeniert wurde der Film vom israelischen Filmemacher Guy Nattiv in seinem Spielfilmdebüt. Nattiv gewann dieses Jahr Kurzfilm-Oscar für einen Film, der ebenfalls Skin hieß und von Neonazis und Tattoos handelt, jedoch eine andere Geschichte erzählte. Auch der Kurzfilm ging, nun ja, unter die Haut.
Skin wird am 3. Oktober in die deutschen Kinos kommen und hoffentlich genug Aufmerksamkeit erhalten, denn Geschichten wie diese zeigen, dass es auch unter sehr widrigen Umständen möglich ist, sich zu ändern und einen besseren Weg zu gehen.
"Der Thriller vom israelischen Regisseur Guy Nattiv mit Jamie Bell erzählt authentisch und ungeschönt die wahre Geschichte des Szeneaussteigers Bryon Widner. Erzogen von zwei glühenden Anhängern der White-Supremacy-Ideologie, trägt Bryon den Hass tief im Herzen und sichtbar auf der Haut: Die Tattoos des kahl rasierten jungen Mannes überziehen auch sein Gesicht, darunter jede Menge rechte Parolen und Symbole. Als er die dreifache Mutter Julie kennen- und lieben lernt, die der rechten Szene gerade den Rücken gekehrt hat, will er ebenfalls aussteigen und sucht Hilfe bei dem Menschenrechtsaktivisten Daryle. Doch seine rassistische "Familie" lässt Bryon nicht einfach gehen."