Quelle: Exclusive Media
Den Martial-Arts-Filmfans weltweit ist Jackie Chan spätestens seit den Achtzigern ein Idol, doch ab dem Ende der Neunziger war er sogar in Hollywood eine Zeitlang eine ganz große Nummer mit der Rush-Hour-Trilogie und Shang High Noon/Shanghai Knights mit Owen Wilson. So rasant wie seine US-Filmkarriere anlief, so schnell verlief sie mit Flops wie Tuxedo und In 80 Tagen um die Welt im Sande, bis ihm 2010 mit Karate Kid dann doch wieder ein großer, englischsprachiger Erfolg gelungen ist. Mit der Ausnahme seiner Kung-Fu-Panda-Sprechrolle blieb es aber auch der bislang letzte englischsprachige Filmauftritt von Chan, der sich wieder ins chinesische und Hong Konger Kino zurückgezogen hat, wo er zahlreiche Erfolge feiern konnte, wobei die Qualität der Filme wie Shaolin, Little Big Soldier und 1911 Revolution auch nicht gerade konsistent gut war.
Bald soll Chan jedoch erstmals seit über fünf Jahren wieder in einer US-Koproduktion zu sehen sein, und zwar unter der Regie von Renny Harlin. Harlin war selbst einst eine Hausnummer in Hollywood, mit Hits wie Stirb langsam 2, Deep Blue Sea, Cliffhanger sowie dem Kult-Actioner Tödliche Weihnachten. In den letzten Jahren hat Harlin jedoch mit Streifen wie The Legend of Hercules und Zwölf Runden eher für hochgezogene Augenbrauen gesorgt. Harlin und Chan sollten eigentlich bereits vor über zehn Jahren bei der Actionkomödie Nosebleed zusammenarbeiten, in der es um einen Fensterputzer am World Trade Center ging, der einen Bombenanschlag auf das Gebäude vereiteln soll. Dann passierte der 11. September und das Projekt wurde verständlicherweise begraben.
Eine zweite Chance bekommen die beiden nun mit der Actionkomödie Skiptrace (auf Deutsch: Personensuche), einer Koproduktion zwischen den USA und China, in der Chan den Hong Konger Polizisten Bennie Black spielt, der dem berüchtigten Gangsterboss Wong seit vielen Jahren auf der Spur ist und sich mit dem unverbesserlichen US-amerikanischen Spieler Connor Watts (Johnny "Jackass" Knoxville) verbünden muss, um Wong zur Strecke zu bringen und Blacks Nichte Samantha (Fan Bingbing aus X-Men – Zukunft ist Vergangenheit) aus seinen Klauen zu retten. Zu blöd, dass den beiden auch noch ein Mord angehängt wird und sie über verschneite Berge, wilde Flüsse und die Gobi-Wüste flüchten müssen.
Zu Skiptrace wurde jetzt der erste Teaser-Trailer veröffentlicht und ich kann nur hoffen, dass er schlecht zusammengeschnitten wurde, denn für eine Buddy-Komödie ist er einfach gänzlich unlustig. Das Paar Chan/Knoxville (letzterer sprang kurzfristig für seinen Ein Duke kommt selten allein-Kollegen Seann William Scott ein) scheint nicht die Chemie von Chan/Tucker oder Chan/Wilson zu haben und die wenigen Gags, die die Vorschau bietet, zünden auch nicht. Vielleicht hat man ja diesmal das beste Material nicht schon im Trailer verbraucht, sondern für den Film aufgehoben, doch ich würde die Erwartungen nicht sonderlich hoch setzen, obwohl ich sowohl Chan als auch Knoxville mag. Urteilt selbst:
In die chinesischen Kinos kommt Skiptrace im Dezember, im Rest der Welt startet er 2016. Ob er es hierzulande überhaupt in die Kinos schafft, ist noch unbekannt. Ehrlich gesagt würde mich das wundern…