© Paramount Pictures
Quelle: Deadline
Auch wenn die Legende des kopflosen Reiters noch länger existiert, erlangte sie vor allem durch Washington Irvings Erzählung "The Legend of Sleepy Hollow" aus dem Jahr 1822 ihre breite Bekanntheit. Irvings Geschichte über den kopflosen Geist eines hessischen Söldners und den abergläubigen Lehrer Ichabod Crane wurde erstmals vor exakt 100 Jahren als Stummfilm The Headless Horseman verfilmt. Seitdem folgten zahlreiche weitere Adaptionen, im Kino wie im Fernsehen, darunter Disneys Zeichentrickfilm Die Abenteuer von Ichabod und Taddäus Kröte aus dem Jahr 1949, der Fernsehfilm The Legend of Sleepy Hollow mit Jeff Goldblum als Ichabod Crane und die zumindest in den ersten zwei Staffeln richtig atmosphärische TV-Serie "Sleepy Hollow", die die Handlung in die Gegenwart verlegte und Ichabod Crane zu einem zeitreisenden Doppelagenten aus dem US-amerikanischen Unabhängigkeitskrieg gemacht hat.
Alle diese Adaptionen hatten durchaus ihre Vorzüge, doch die beste und erfolgreichste Verfilmung von Irvings Erzählung bleibt natürlich Tim Burtons düsteres und bis in die letzte Faser gotisches Schauermärchen Sleepy Hollow. Johnny Depp (wer sonst?) verkörperte darin Ichabod Crane, der im Gegensatz zu seiner literarischen Vorlage als ein auf wissenschaftliche Methoden setzende und jeglichen Aberglauben leugnende Polizist aus New York dargestellt wurde, der nach Sleepy Hollow strafversetzt wird, um dort eine Reihe geheimnisvoller Morde aufzuklären. Dabei gerät sein rein rationales Denken schnell an seine Grenzen. Christina Ricci, Ian McDiarmid, Christopher Lee und Christopher Walken als kopfloser Reiter rundeten die fantastische Besetzung ab.
Für viele Burton- und Depp-Fans gilt Sleepy Hollow als einer der Höhepunkte ihrer jeweiligen Karrieren bzw. ihrer vielen Kollaborationen. Vor Fluch der Karibik war es zudem Depps größter kommerzieller Erfolg. Die Vorlage war wie geschaffen für Burtons ganz speziellen Stil und der Film schlug wundervoll den Spagat zwischen einem Horror, Mystery und einem zugänglichen Mainstream-Abenteuer. Sleepy Hollow ist perfektes Halloween-Filmfutter.
Die Messlatte liegt also recht hoch für das soeben angekündigte Reboot von Paramount. Rund 23 Jahre nach Burtons Film und fünf Jahre nach dem Ende der Fernsehserie ist es wohl Zeit für eine Neuauflage, entschied jemand beim Studio. Newcomerin Lindsey Beer, die kürzlich für Paramount+ das kommende Friedhof-der-Kuscheltiere-Prequel inszeniert hat, wurde als Regisseurin, Autorin und Produzentin eines neuen Sleepy-Hollow-Films verpflichtet. Inwiefern sich der neue Film an Burtons Verfilmung oder an der Originalgeschichte richten wird oder ob er eine ganz eigene Version spinnen wird, ist noch unbekannt. Jegliche Details zum Reboot sind noch geheim. Es ist auch nicht bekannt, ob der neue Sleepy Hollow in die Kinos oder direkt zum Streaming-Dienst Paramount+ kommen soll.
Meine Begeisterung hält sich in Grenzen, doch ich werde das Projekt im Auge behalten.
