Caitlin Stasey in Smile © 2022 Paramount Pictures
Quelle: Insidekino
Heute Abend ist Halloween und viele nehmen sich die Nacht der Hexen und Geister zum Anlass, einen Horrorfilm im Kino zu schauen. Im Angebot steht aktuell natürlich das polarisierende Halloween-Finale Halloween Ends. Auch Exorzismus-Horrorfilm The Devil’s Light wird heute Abend in vielen deutschen Kinos als Halloween-Preview gezeigt. Für die Fans des klassischen Horrors gibt es außerdem eine 4K-Restaurierung von George A. Romeros Die Nacht der lebenden Toten auf den Kinoleinwänden zu sehen.
Doch ich vermute, dass die erste Wahl der meisten KinogängerInnen, die sich heute Abend gruseln wollen, der Überraschungshit Smile werden wird, der seit seinem Start vor fünf Wochen alle Erwartungen deutlich übertreffen konnte. Man könnte es kaum glauben, doch ursprünglich wollte Paramount Smile gar nicht erst in die Kinos bringen, sondern zumindest in den USA direkt bei Paramount+ in den Stream schicken. Erst sehr positive Reaktionen bei Testvorführungen ließen die Studioköpfe die Entscheidung überdenken und das haben sie ganz sicher nicht bereut. Bereits der sehr erste Trailer zum Film hat mit seinem schlichten, aber effektiven Ring-trifft-It-Follows-Konzept bei den Zuschauern sofort den Nerv getroffen. Doch es war erst die erfolgreiche Marketing-Kampagne über TikTok, die aus einem soliden Horrorhit ein echtes Box-Office-Phänomen gemacht hat. Man sollte die Macht der sozialen Medien nicht unterschätzen.
Seit seinem Kinostart beeindruckte Smile mit unglaublichem Durchhaltevermögen. An seinem Startwochenende ende September erzielte er knapp 115.000 Zuschauer in Deutschland – ein respektabler, wenn auch kein sonderlich bemerkenswerter Start für einen Horrorfilm hierzulande. Was jedoch in den darauffolgenden Wochen passierte, hat niemand kommen sehen. An seinem zweiten Wochenende verdoppelte Smile seine Ticketverkäufe vom Start. Es war ein präzedenzloser Anstieg für einen Horrorfilm und genau genommen auch nahezu präzedenzlos für irgendeinen Film. Am dritten Wochenende legte Smile um weitere 13% zu trotz sehr direkter Genre-Konkurrenz durch den neu gestarteten Halloween Ends. Am vierten Wochenende ging es zwar runter, dennoch lagen die Zuschauerzahlen noch über dem Startwochenende des Films.
Vergangenes Wochenende lockte Smile rund 110.000 weitere ZuschauerInnen in die deutschen Kinos und lag damit an seinem fünften Wochenende mehr oder weniger auf dem Niveau des ersten. Außerdem erreichte er einen für Horrorfilme in Deutschland seltenen Meilenstein – eine Million verkaufte Tickets. Tatsächlich wurde Smile bislang von fast 1,09 Millionen Menschen in den deutschen Kinos gesehen, mehr als Filme wie Sonic the Hedgehog 2 oder Bullet Train während ihrer gesamten Laufzeit dieses Jahr. Auch die Gesamtbesucherzahl seines Vorbilds Ring (2002) hat Smile bereits übertroffen. Auch konnte Smile jetzt schon mehr Zuschauer hierzulande verbuchen als jeder Film aus dem Conjuring-Universum. In Deutschland gilt ein Horrorfilm schon als großer Erfolg, wenn er eine halbe Million Zuschauer knacken kann. Smile steuert aktuell auf mindestens 1,4 Millionen zu, wenn nicht gar mehr. Mit der Ausnahme der beiden Es-Filme war kein anderer reinrassiger Horrorfilm in den letzten 20 Jahren so erfolgreicher.
Der Erfolg beschränkt sich natürlich nicht nur auf Deutschland. In mehreren Ländern konnte Smile dank Mundpropaganda in den sozialen Medien am zweiten Wochenende deutlich zulegen, während er in den USA zumindest den zweitbesten Rückgang für einen R-rated-Horrorfilm am zweiten Wochenende verbuchte nach Get Out. Insgesamt hat die $17-Mio-Produktion weltweit bislang $186 Mio eingespielt und wird spätestens in einer Woche an der $200-Mio-Marke vorbeiziehen. Ein Sequel dürfte unausweichlich sein.
Habt Ihr denn das gruselige Lächeln bereits im Kino gesehen?