South by Southwest wegen Coronavirus-Sorgen abgesagt

© 2020 SXSW, LLC

Quelle: SXSW

Zum ersten Mal in seiner 34-jährigen Geschichte wird South by Southwest (SXSW) nicht stattfinden. Die zehntägige Veranstaltung, die Festivals und Konferenzen aus den Bereichen Musik, Film und interaktive Medien in sich vereint, gehört zu den bedeutendsten ihrer Art in den USA und findet immer im Frühjahr in der texanischen Stadt Austin statt. Dieses Jahr sollte SXSW zwischen dem 13. und dem 22. März stattfinden. Die Veranstalter planten bis vor kurzem noch, das Event trotz Sorgen um den Ausbruch des neuartigen Coronavirus durchzuziehen. Der Bürgermeister von Austin, Steve Adler, erteilte jedoch die direkte Anweisung, das Festival abzusagen, und die Veranstalter fügten sich. Bislang wurden in Austin selbst noch keine Fälle der Coronavirus-Infektion verzeichnet, jedoch 19 Fälle im Bundesstaat Texas. Das war wohl Grund genug für den Bürgermeister, den Ausnahmezustand zu erklären und Massenveranstaltungen abzusagen.

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Sicherlich war es keine leichtfertige Entscheidung, denn SXSW ist eine gigantische Einnahmequelle für die Stadt. Hunderttausende Besucher aus aller Welt reisen jedes Jahr nach Austin für das Festival. Allein die letztjährige Ausgabe soll Austin etwa 356 Millionen US-Dollar eingebracht haben. Doch nicht nur die Stadt wird von der Absage hart getroffen. Die Veranstalter könnten auf den Kosten sitzen bleiben. SXSW-Mitgründer Roland Swenson hat erklärt, dass das Festival gegen Ausfallkosten bei Terroranschlägen, Naturkatastrophen oder Verletzungen versichert ist, jedoch für den Fall einer Epidemie. Da kann man nur hoffen, dass Austin den Veranstaltern des größten kulturellen Events der Stadt unter die Arme greifen wird.

Tragisch ist der Ausfall natürlich auch für viele Künstler und Filmschaffende, deren Werke in SXSW zum ersten Mal der Welt vorgestellt werden sollten. Der Filmfestival von SXSW ist ein Ereignis, bei dem schon viele junge Talente und Filmperlen in Vergangenheit entdeckt wurden. Filme wie Spring Breakers, Baby Driver, Atomic Blonde, Wir und Booksmart feierten in den letzten Jahren ihre Weltpremiere bei SXSW. Dieses Jahr sollten u. a. Judd Apatows The King of Staten Island und The Lovebird mit Kumail Nanjiani und Issa Rae beim Festival uraufgeführt werden.

Mehrere Unternehmen und Studios haben bereits einige Tage vor der offiziellen Absage des Festivals ihre Beteiligung abgesagt, darunter Amazon, Apple, Facebook, Twitter, Netflix und Starz. Warner und Lionsgate wollten zwar ihre Projekte zeigen, jedoch ohne jegliche Marketing-Events oder Mitarbeiter der Studios vor Ort.

Laut den Veranstaltern wird aktuell überlegt, einen neuen Termin für SXSW 2020 anzusetzen. Eine Entscheidung dazu wurde jedoch noch nicht getroffen.

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