Michael Jai White in Spawn (1997) © New Line Cinema
Quelle: The Hollywood Reporter
Black Panther wurde zu einem kulturellen Zeitgeist-Phänomen, der ersten als "Bester Film" nominierten Comicverfilmung und dem ersten Film aus dem MCU mit einem schwarzen Hauptdarsteller. Doch bevor Chadwick Boseman mit Black Panther Geschichte schrieb, ebneten andere afroamerikanische Superhelden-Darsteller ihm den Weg. Man darf natürlich nicht vergessen, dass Wesley Snipes' Auftritt als Blade 1998 überhaupt erst den Stein für erfolgreiche Marvel-Verfilmungen ins Rollen gebracht hat, doch ein Jahr bevor Snipes sein Debüt als Blade feierte, wurde Michael Jai White als Antiheld Spawn zum allerersten schwarzen Schauspieler, der einen etablierten, bekannten Comic-Superhelden im Kino verkörperte. Nur zwei Wochen später folgte ihm Shaquille O’Neal als DC-Held Steel in Kassenflop Steel Man.
Das Vermächtnis des ersten Spawn-Films für schwarze Superhelden ist daher nicht zu unterschätzen, mit dem Film selbst war Spawn-Schöpfer Todd McFarlane jedoch nie sehr zufrieden und arbeitet inzwischen seit einigen Jahren daran, die Ausgeburt der Hölle nach eigenen Vorstellungen zurückzubringen. McFarlane schrieb selbst das Drehbuch zum Spawn-Reboot und wollte mit dem Film sein Regiedebüt feiern. Horrorschmiede Blumhouse kam als Produktionsfirma an Bord und Oscarpreisträger Jamie Foxx (Ray), der sich seit 2013 um die Rolle des Al Simmons alias Spawn bemüht hatte, wurde als Titelcharakter besetzt. Jeremy Renner ("Hawkeye") wurde als Polizist Maximilian "Twitch" Williams besetzt, der in den Comics mit seinem Partner Sam in Mordfällen ermittelt und dessen Wege sich mit Spawn kreuzen. McFarlane wollte, dass der neue Spawn mehr Horror- und Thrillerelemente enthält und weniger ein Superheldenabenteuer ist und dass Spawn selbst mehr im Hintergrund des Films ist wie der Hai in Spielbergs Der weiße Hai.
Trotz McFarlanes Bemühungne kam sein Reboot nicht richtig in Fahrt, vielleicht weil ein Spawn-Film mit Spawn als Nebenfigur viele doch etwas skeptisch gestimmt hat. Brian Tucker (Broken City) wurde letztes Jahr angeheuert, um McFarlanes Drehbuch zu überarbeiten. Mehr als ein Jahr später wurde nun gleich ein Trio neuer Autoren für das Reboot angekündigt: oscarnominierter Joker-Co-Autor Scott Silver, Malcom Spellman ("The Falcon and the Winter Soldier") und Newcomer Matt Mixon sollen das Drehbuch nun auf Vordermann bringen. Der gigantische Erfolg des bodenständigen, R-rated Joker entfachte das Interesse an McFarlanes Spawn wieder und McFarlane selbst kontaktierte Silver, der zu McFarlanes Überraschung sofort Feuer und Flamme war.
Inzwischen gibt McFarlane auch zu, dass er selbst möglicherweise doch nicht der Richtige ist, um den Spawn-Film zu inszenieren: (aus dem Englischen)
Wenn an einen Schauspieler aus der ersten Liga., Produzenten aus der ersten Liga und Autoren aus der ersten Liga hat, sollte man nicht auch nach Regisseuren und Kameraleuten aus der ersten Liga suchen? Die Antwort lautet: "Natürlich!"
Jamie Foxx ist weiterhin als Spawn gesetzt, die Beteiligung von Renner ist jedoch inzwischen unsicher und hängt davon ab, wann das Drehbuch fertig ist und wie es ausfällt.
Was wünscht Ihr Euch von einem neuen Spawn-Film?