Neben Hideo Kojimas "Metal Gear Solid"-Reihe gilt "Tom Clancy’s Splinter Cell" als ein weiterer Meilenstein der Stealth-Games, die taktisches Vorgehen, Tarnung und Geschicklichkeit offenen Actionsequenzen und Geballer vorziehen. Beide Spiele sehen auf den ersten Blick außerdem nach perfekten Vorlagen für eine Verfilmung aus. Nichtsdestotrotz (oder vielleicht gerade wegen ihres inhärenten cineastischen Elements), haben es bislang weder Solid Snake noch Sam Fisher auf die Kinoleinwände geschafft. An Versuchen, beide Spielreihen in einem anderen audiovisuellen Medium zu adaptieren, hat es nicht gemangelt. Kojima haderte lange damit, die Filmrechte an der "Metal Gear"-Reihe zu vergeben, seit rund zehn Jahren ist die Verfilmung jedoch in Arbeit. Der letzte Stand war, dass Oscar Isaac (Star Wars) die Hauptrolle als Snake übernehmen sollte.
Hingehen wurden Pläne eines "Splinter Cell"-Films nur wenige Jahre nach der Veröffentlichung des ersten Spiels bekannt. Konkret wurde es dann 2012, als der damalige Shooting Star Tom Hardy, frisch nach den Erfolgen von Inception und The Dark Knight Rises, als Geheimagent Sam Fisher besetzt wurde. Zwei Jahre später wurde Doug Liman (Die Bourne Identität) als Regisseur verpflichtet. Ein Jahr darauf verließ er jedoch das Projekt, das seitdem in Hollywood Entwicklungshölle feststeckte. Mehrere Autoren, darunter Sheldon Turner (Up in the Air) und Frank John Hughes ("Justified"), haben sich erfolglos am Drehbuch des Films versucht.
Jetzt hat Produzent Basel Iwanyk, der mit der John-Wick-Reihe große Erfolge im Actiongenre feiern konnte, in einem Interview bestätigt, was die meisten bereits lange geahnt haben: Der "Splinter Cell"-Film ist (vorerst) endgültig tot. Er scheiterte sowohl an einem guten Drehbuch als auch an den Budgetvorstellungen: (aus dem Englischen)
Der Film wäre großartig gewesen… Wir haben es leider hinsichtlich des Drehbuchs und des Budgets nie richtig hinbekommen. Aber es wäre toll geworden. Wir hatten eine Million verschiedener Versionen davon, es sollte wirklich hardcore und großartig werden. Das ist einer, der uns entwischt ist, was wirklich bedauerlich ist.
Natürlich ist in Hollywood nichts für die Ewigkeit und bei einer erfolgreichen Reihe wie dieser ist es nur eine Frage der Zeit, bis das Projekt von einem anderen Produzenten wiederbelebt werden wird. Bis dahin haben "Splinter Cell"-Fans andere Gründe zur Vorfreude: Ubisoft arbeitet aktuell an einem Remake des Originalspiels mit moderner Technologie und von Netflix kommt demnächst die gemeinsam mit Ubisoft entwickelte Animeserie "Splinter Cell: Deathwatch" mit Liev Schreiber ("Ray Donovan") als Sam Fishers Originalstimme. Sowohl die Serie als auch das Spiel könnten das Interesse an der Marke wieder deutlich steigern und das wiederum erhöht die Chancen eines neuen Anlaufs einer Verfilmung.
Quelle: The Direct