Ein dritter Autor versucht sich am Drehbuch der "Splinter Cell"-Verfilmung

Quelle: Deadline

Was Comicverfilmungen bereits seit geraumer Zeit gelungen ist, davon sind Videospieladaptionen noch weit entfernt. Nur wenige Verfilmungen von erfolgreichen Videospielreihen haben sich wirklich als massentauglich erwiesen und keine hat das Level an Wertschätzung und Anerkennung von Kritikern und Kinogängern erreicht, die vielen großen Marvel- oder DC-Adaptionen heutzutage zuteil wird. Resident Evil ist eigentlich das einzige erfolgreiche Franchise, das auf einer Videospielreihe basiert (die Filme gehen bald in die sechste Runde), doch auch hier wird primär ein Nischenpublikum bedient. Die wenigen großen Mainstreamerfolge wie Tomb Raider oder Mortal Kombat wurden von den Kritikern und den Fans der Spiele meist verrissen. Es stellt sich natürlich die Frage, woran das liegt. Ein fundamentaler Unterschied ist natürlich, dass die Interaktivität und die Fähigkeit, das Geschehen selbst zu beeinflussen, die den Spielen inhärent ist, bei Filmen abwesend ist und somit ein großer Teil des Reizes verloren geht. Ein anderer Punkt ist aber auch eine selbsterfüllende Prophezeiung. Weil Videospielverfilmungen generell keinen sonderlich guten Ruf genießen, ziehen sie nicht die gleichen Regie- und Schauspieltalente an, was in Folge in weniger hochwertigen Produkten resultiert. Man kann sich wohl kaum eine Spieladaption vorstellen mit einem so hochkarätigen Cast wie bei The Dark Knight, Man of Steel oder Guardians of the Galaxy.

Doch Hollywood-Studios und Publisher geben nicht auf und in den nächsten zwei Jahren könnte sich die Wahrnehmung von Videospieladaptionen gewaltig verändern. So starten nächstes Jahr mit Warcraft und Assassin’s Creed zwei große Hoffnungsträger, die das Meinungsbild über Videospieladaptionen verändern sollen. Warcraft kommt unter der Regie von Duncan Jones, der mit Moon nd Source Code zwei wirklich beachtliche Regiearbeiten abgeliefert hat und Assassin’s Creed hat Michael Fassbender (Shame) und Oscarpreisträgerin Marion Cotillard (Inception) im Cast, zwei Schauspieler, die man in der Regel mit sehr hochwertigen Filmen in Verbindung bringt und die ihre Filmauswahl sorgfältig treffen.

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Neben diesen beiden Adaptionen ist auch eine dritte Videospielverfilmung schon länger in Arbeit und hat mit Tom Hardy (Mad Max: Fury Road) ebenfalls ein großes Talent für die Hauptrolle gesichert. Die Rede ist von Splinter Cell. Allerdings macht diese Verfilmung nur im Schneckentempo Fortschritte. Hardy wurde für die Rolle des Geheimagenten Sam Fisher bereits 2012 besetzt und vor über einem Jahr wurde Doug Liman (Edge of Tomorrow) als Regisseur verpflichtet. Das Problem scheint jedoch die Story zu sein, an der sich bereits zwei oscarnominierte Autoren versuchten und scheiterten. Ursprünglich hat der American-Hustle-Co-Autor Eric Warren Singer das Skript zum Film verfasst, später übernahm Sheldon Turner (Up in the Air). Jetzt haben New Regency und Ubisoft Frank John Hughes angeheuert, um eine neue Drehbuchfassung zu schreiben. Hughes ist bislang primär als Schauspieler in Serien wie "Band of Brothers" und "Die Sopranos" in Erscheinung getreten. Verglichen zu seinen beiden Vorgängern sieht es auf jeden Fall nach einem qualitativen Abstieg aus, doch solange Hardy und Liman weiterhin beim Projekt bleiben, habe ich die Hoffnung auf einen ordentlichen Film. Sollte die Entwicklung jedoch noch weiter hinausgezögert werden, ist es gut möglich, das einer der beiden oder gar beide von Bord gehen. Zum Glück haben wir ja noch Assassin’s Creed!

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