Stan Lee in Fantastic Four (2005) © 20th Century Fox
Quelle: The Hollywood Reporter
Mit immenser Traurigkeit habe ich letzte Nacht die Nachricht vom Tod der Marvel-Legende Stan Lee im Alter von 95 vernommen. Es ist ein stolzes Alter, das Lee erreicht hat, keine Frage, doch wie die unzähligen Superhelden, die er erschaffen hat, schien er unsterblich zu sein, weshalb ich die Meldung zunächst verdauen musste, bevor ich mich an diesen Nachruf setzte.
Stanley Martin Lieber wurde 1922 in New York geboren und seine Verbundenheit zu der Stadt ist vielen seienr Werke deutlich anzumerken. Bereits im Alter von 16 begann er, als Kopierassistent für Timely Comics zu arbeiten, en Verlag, aus dem Anfang der Sechziger Marvel Comics hervorging. Sein Talent zeigte sich so offensichtlich, dass er bereits im Alter von 18 zum vorläufigen Redakteur befördert wurde. Nach seiner Dienstzeit in der Armee während des Zweiten Weltkriegs wurde Stan Lee 1945 zum Chefredakteur von Timely Comics, später Atlas Comics und schließlich Marvel Comics. Diese Position hielt er bis 1972 inne und war daraufhin kurze Zeit der Verleger und Präsident von Marvel. Während seiner Zeit als Chefredakteur revolutionierte Stan Lee Comichelden, indem er sie menschlicher und vielschichtiger machte. Es waren nicht mehr die Zeiten, in denen nur ultrareiche Supergenies oder übermächtige Außerirdische Helden waren, sondern auch ein Teenager aus Queens, der, wenn er nicht gerade in seinem Spinnenkostüm die Stadt rettete, auch Hausaufgaben erledigen musstu und Mädchen nachschwärmte. Stan Lee machte Superhelden zu Identifikationsfiguren.
Gemeinsam mit seinem Bruder Larry Lieber und inzwischen verstorbenen Comiczeichnern Steve Ditko und Jack Kirby erschuf Stan Lee Charaktere wie Spider-Man, Thor, Black Panther, die X-Men, Ant-Man, daredevil, die Fantastic Four und viele andere. Heutzutage dominieren diese Helden die Leinwände und bescheren Studios, allen voran Disney, Einnahmen in Milliardenhöhe. Eine ganze Generation von Kindern und Jugendlichen ist in einer Welt aufgewachsen, in der Marvel-Helden mehrmals im Jahr auf der Leinwand zu sehen sind. Man sollte jedoch nie vergessen, wo sie ihren Ursprung haben: in der unbegrenzten Vorstellungskraft von Stan Lee und seinen Kollegen.
Die Bekanntheit von Stan Lee reicht über seine Arbeit an den Comics schon lange hinaus. Seit Sam Raimis Spider-Man vor 16 Jahren absolvierte Lee in der Mehrheit aller Marvel-Adaptionen Gastauftritte, darunter in jedem Film des Marvel Cinematic Universe. Darin ist er zu einer Konstante geworden, von der wir uns nächstes Jahr schweren Herzens verabschieden werden müssen. Seine Cameos in Captain Marvel und Avengers 4 hat Lee bereits abgedreht.
So lange Marvel-Figuren in Comics, Filmen, Videospielen oder Serien weiterhin Millionen von Fans weltweit Freude bereiten und sie zumindest für kurze Zeit aus dem Alltag in phantastische Welten entführen, wird ein kleiner Teil von Stan Lee, sein Geschenk an uns alle, weiterleben. Excelsior!