Quelle: SFX Magazine
50 Jahre lang hat Gene Roddenberrys Star-Trek-Universums Science-Ficiton-Fans über verschiedene Medien hinweg begeistert, allen voran aber im Kino und im Fernsehen, wo Star Trek es bis dato auf zwölf Filme bzw. sechs TV-Serien brachte. Doch trotz der lange währenden Popularität und Beliebtheit, galt Star Trek sehr lange als eine Nischenmarke und der Inbegriff der Nerdkultur – bis J.J. Abrams mit seinen zwei Filmen von 2009 und 2013 Star Trek quasi massentauglich gemacht hat und das Franchise auf ein Blockbuster-Level brachte. Doch die neu gewonnene Mainstream-Popularität hatte ihren Preis. Obwohl die meisten durchschnittlichen Kinogänger von den Filmen begeistert waren, war Abrams' Ansatz bei Star Trek und insbesondere bei Star Trek into Darkness vielen Trekkies ein Dorn im Auge. Verloren war für sie der Entdecker- und Forschergeist der Serien und der alten Filme und anstelle von intelligenten Auseinandersetzungen mit komplexen Themen kamen große Weltraumschlachten und atemlose Action.
Als Fast-&-Furious-Regisseur Justin Lin für den neuen Film Star Trek Beyond verpflichtet wurde, hat das die Kritiker unter den Fans nicht gerade zuversichtlich gemacht, dass die Filme sich auf die alten Tugenden besinnen würden und insbesondere der erste Teaser-Trailer schien die Befürchtungen zu bestätigen. Immerhin besänftigte die neuste Vorschau ein wenig die Gemüter.
Die Grundfrage nach der Ausrichtung von Star Trek in unserer Zeit bleibt jedoch bestehen und wurde jetzt vom Captain-Kirk-Darsteller Chris Pine in einem Interview adressiert. Darin bringt er es klar auf den Punkt: ein primär intellektueller Star Trek würde für die Massen schlicht nicht funktionieren. Hier mehr dazu: (aus dem Englischen)
Man kann im Jahre 2016 keinen intellektuellen Star-Trek-Film machen. Er würde im heutigen Markt einfach nicht funktionieren. Man kann natürlich Sachen darin verstecken – Star Trek into Darkness hatte verrückte, wirklich anspruchsvolle Fragen und Themen, aber man muss sie unter großen Explosionen und explodierenden Planeten verstecken. Es ist nicht einfach.
Die Frage, die unser Film stellt, lautet: "Hat die Föderation eine Bedeutung?" Und in einer Welt, in der die ganze Zeit jeder den anderen zu töten versucht, ist das eine wichtige Sache. Ist es wichtig, zusammenzuarbeiten? Sollten wir alle getrennte Wege gehen? Hat es eine Bedeutung, wenn wir uns gegen etwas verbünden?
Man kann die Filme mögen oder nicht, aber er hat vermutlich insofern Recht, als dass kein Studio $150 Mio oder mehr für einen primär intellektuellen Film heutzutage hinlegen würde. Was aber nicht bedeutet, dass die kommende "Star Trek"-Serie von CBS nicht zu den Wurzeln zurückkehren wird. Von Star Trek Beyond, der am 21. Juli in unsere Kinos kommen wird, ist das jedenfalls nicht zu erwarten. Überrascht sollte aber wohl niemand sein.
Ich mag das "alte" Star Trek. Aber ich mag auch Abrams' Star Trek. Ich kann die Klagen der langjährigen Trekkies durchaus nachvollziehen, doch ich persönlich genieße die unterschiedlichen Facetten, die man dem Stoff abgewinnen kann. Wie steht Ihr zu Pines Aussage?
Ich kann seine Argumentation grundsätzlich verstehen. Aber es kommt doch dennoch eher auf die Frage an, die man stellt: Welches Ziel möchte man mit einem Film erreichen? Denn ein Grundsatz ist Pines Aussage nicht, nur mglw. der leichteste Weg und risikoloseste Weg, den ein Studio gehen kann. Star Trek könnte nämlich auch in heutiger Zeit sehr wohl "intellektuell" sein, nur wären dann die Einnahmen wahrscheinlich nicht so immens, wie bei den J.J.-Versionen. Als Beispiel sei Interstellar genannt, der mit einer Wahnsinns-Story überzeugt hat. BTW: Ich mag auch die J.J.-Filme sehr. 😉
ich bin noch ein "alter" star trek fan aber wenn man sich die filme der letzten jahre (alle kategorien) ansieht, insbesondere die remakes oder fortsetzungen wie ID2, dann hat Pine recht. zumal die jüngeren kinogänger (ist jetzt NICHT abwertend gemeint sondern es waren früher nun mal andere zeiten wie kalter krieg u.s.w.) den sinn hinter star trek heutzutage garnicht mehr sehen/verstehen würden. alles ist nur noch auf schnelle, effektvolle action getrimmt. was eigentlich schade ist. und von daher hat Pine leider recht.