Paramount nimmt Star Trek 4 wieder vom Startplan

Karl Urban, Zoë Saldaña, Chris Pine und Zachary Quinto in Star Trek Beyond © 2016 Paramount Pictures

Quelle: Deadline

Star Wars und Star Trek. Zwei multimediale Franchises, die in den Weiten des Weltalls spielen und seit vielen Jahrzehnten mehrere Generationen von Fans begeistern. Während Star Trek seine Existenz im Fernsehen begonnen hat, war Star Wars bis vor Kurzem ein Kinoevent. Dreizehn Star-Trek– und elf Star-Wars-Filme (den Clone-Wars-Animationsfilm nicht mitgezählt) gab es bis heute. Während Star Wars von Anfang an sehr massentauglich war und zu den größten Blockbuster-Franchises Hollywoods gehört, galt Star Trek trotz Kassenerfolge lange als Nischenprodukt mit deutlich niedrigeren Budgets. Erst J.J. Abrams' Quasi-Reboot von 2009 machte auch aus Star Trek einen dem Mainstream zugänglichen Popcorn-Blockbuster – sehr zum Verdruss einiger alteingesessener Trekkies.

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Noch nie gingen Star Wars und Star Trek direkt gegeneinander in Konkurrenz im Kino, doch eine Zeitlang war genau das für nächstes Jahr geplant. Disney hat Patty Jenkins' Star-Wars-Film Rogue Squadron für Weihnachten 2023 terminiert und Paramount vergab dem nächsten Star-Trek-Film exakt denselben Starttermin. Es war zu erwarten, dass einer der beiden kneifen und ausweichen würde, doch letztlich wird keiner der beiden Filme nächstes Jahr in die Kinos kommen. Disney hat bereits vor einigen Wochen Rogue Squadron vom Startplan entfernt, da die Vorbereitungen des Films stagnieren. Nun hat auch Paramount Star Trek 4, den ich bequemlichkeitshalber so bezeichne, weil es der vierte Film mit der Crew aus der Kelvin-Timeline werden soll, vom Startkalender genommen. Grund dafür ist der kurzfristige Verlust des Regisseurs Matt Shakman, der stattdessen Marvels Fantastic Four inszenieren wird und nicht beide Projekte gleichzeitig in seinem Terminkalender unterbringen konnte.

Das ist ein weiterer in einer langen Reihe von Rückschlagen für die Trekkies, die seit nunmehr sechs Jahren auf die nächste Mission der USS Enterprise im Kino warten. Ursprünglich wurde Star Trek 4 noch vor dem Kinostart von Star Trek Beyond 2016 geplant und Verträge mit Chris Pine als James T. Kirk und Chris Hemsworth als sein Vater George Kirk, der im ersten der neuen Filme zu sehen war, wurden vorsorglich abgeschlossen. Nachdem Beyond an den Kinokassen jedoch enttäuscht und alle daran erinnert hat, dass auch trotz der gestiegenen Popularität Star Trek immer noch keine gigantischen Budgets à la Marvel rechtfertigt, wollte Paramount die Kosten für den vierten Film kürzen und dafür Pines und Hemsworths bereits vereinbarte Gehälter herunterschrauben. Die Verhandlungen verliefen ergebnislos, beide Darsteller lenkten nicht ein und Paramount legte den Film auf Eis.

Stattdessen wurden weitere mögliche Star-Trek-Filme ohne die Crew um Pine in Betracht gezogen, darunter eine Idee von Quentin Tarantino mit einem R-rated-Star-Trek-Film und eine Version vom "Fargo"-Schöpfer Noah Hawley, der die Reihe zu seinen wissenschaftlichen, intellektuellen Wurzeln zurückbringen wollte. Hawleys Film stand sogar kurz vor Drehbeginn, als Paramount die Notbremse gezogen hat und es doch noch wieder mit dem Cast der letzten drei Filme versuchen wollte. Mit einer Gage von $13 Mio konnte Pine wieder an Bord gelockt werden, Hemsworth war jedoch nicht mehr im Gespräch, da sich der Plot des Films geändert hat. Shakman wurde als Regisseur verpflichtet, Abrams kehrte als Produzent zurück und ein Kinostart im Juni 2023 wurde voller Zuversicht festgelegt. Dieser wurde später bis Dezember 2023 verschoben und nun ganz gecancelt. Star Trek 4 bleibt jedoch weiterhin eine Priorität bei Paramount, nur muss der richtige Regisseur (wieder) gefunden werden.

Da es auch nächstes Jahr keinen neuen Star-Trek-Film geben wird, wird es bereits die längste Pause zwischen zwei Kinofilmen in der Geschichte des Franchises sein. Bislang waren es sechseinhalb Jahre zwischen Star Trek: Nemesis und Abrams' Star Trek. Sowohl Star Trek als auch Star Wars gedeihen aktuell im Fernsehen mit jeweils mehreren erfolgreichen Serien. Die Zukunft der Franchises im Kino ist jedoch unklar, denn seit dem enttäuschenden Der Aufstieg Skywalkers 2019 scheint Disney nicht so recht zu wissen, wie man die Reihe am besten auf die Leinwände zurückbringt.

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