Quelle: Paramount Pictures
Es ist schon ein wenig seltsam, wie Paramount Pictures mit der Vermarktung von Star Trek Beyond bislang umgegangen ist. Für das Studio, das dieses Jahr bislang noch keine einzigen $100-Mio-Hit in Nordamerika veröffentlichte, gehört das dritte Abenteuer der Enterprise-Crew seit J.J. Abrams’ Quasi-Reboot 2009 neben Teenage Mutant Ninja Turtles: Out of the Shadows zu den großen Box-Office-Hoffnungsträgern 2016. Schließlich sorgte Abrams’ Revitalisierung der Reihe – ob man sie als Trekkie nun gutheißt oder nicht – dafür, dass Star Trek kein Nischenprodukt mehr war, sondern ein veritables Blockbuster-Franchise, dessen letzten beiden Filme weltweit zusammengerechnet mehr als $850 Mio eingespielt haben. Die Erfolgsaussichten werden dieses Jahr zusätzlich durch das 50. Jubiläum der Star-Trek-Marke verstärkt. Ein solches Jubiläum und der daraus resultierende Medienhype sorgten vor vier Jahren immerhin auch dafür, dass Skyfall zum mit Abstand erfolgreichsten James-Bond-Film aller Zeiten wurde.
Doch hier sind wir, zwei Monate entfernt von dem deutschen Kinostart von Star Trek Beyond am 21. Juli, und während Paramount im Laufe der letzten sechs Monate eine Armade aus Trailern, Clips, TV-Spots und Plakaten zu Teenage Mutant Ninja Turtles 2 im Internet entfesselt hat, gibt es zu Star Trek Beyond weiterhin nur den einen einzigen Teaser-Trailer, der im Dezember veröffentlicht wurde und unter Fans auf entschieden durchwachsene Reaktionen gestoßen ist. Zu sehr erinnerte der rasante schnell geschnittene Stil an die Fast-&-Furious-Filme des neuen Franchise-Regisseurs Justin Lin. Wer schon mit Abrams’ Ausrichtung der Reihe unzufrieden war, packte sich nur noch an den Kopf.
In den Monaten danach folgte ein nahezu komplettes Blackout zu dem Film – kein neuer Trailer, kein Super-Bowl-Spot, keine Präsentation während der CinemaCon in Las Vegas (Paramount verzichtete sogar darauf, dort den Teaser noch einmal zu zeigen), nicht einmal ein offizielles Filmposter! Da wird man als Industriebeobachter schon stutzig und fragt sich, ob Paramount denn eventuell Ärger mit dem Film hat oder eine Verlegung des Starttermins nach hinter erwägt. Aber nein, das Studio hält am Juli-Release fest (immerhin gehört der Zeitraum zu den lukrativsten, in dem ein Studio seinen Blockbuster in die Kinos bringen kann) und wollte die Trailerpremiere als Schmankerl für das große Fan-Event in Los Angeles vorbehalten, das letzte Nacht stattgefunden hat. Mit diesem Event soll dann eine Marketing-Lawine zum Film losgetreten werden. Ob es dennoch eine so vernünftige Entscheidung war, fünf Monate lang lediglich einen Teaser-Trailer im Internet rumgeistern zu lassen, bei dem viele Franchise-Fans schmerzlich die Miene verzogen haben? Hoffen wir mal, dass die Reaktionen auf den neuen Trailer, der seinen Weg nun auch ins Internet gefunden hat, positiver sind. Urteilt selbst:
Deutscher Trailer
Originaltrailer
https://youtu.be/HzWIGFiGrlA
Der neue Trailer ist auf jeden Fall eine glasklare Reaktion des Studios auf den ersten und ist in meinen Augen auch deutlich besser gelungen. Weg ist der unpassende Beastie Boys-Song, die übertriebene Action hält sich ein wenig mehr in Grenzen (auch wenn die Enterprise schon wieder dran glauben muss, wie es aussieht) und bis auf die letzte Szene, hält sich der Trailer auch sehr mit den Gags zurück. Wäre da nicht die Abwesenheit von lens flares, könnte man fast glauben, J.J. Abrams säße wieder im Regiestuhl.
Neben der regulären Crew sind in Star Trek Beyond Idris Elba als Bösewicht Krall (der einer im Universum noch nicht gesehenen Spezies angehören soll) sowie Sofia Boutella (Kingsman: The Secret Service) als Jaylah und Martial-Arts-Star Joe Taslim, der unter Justin Lins Regie bereits in Fast & Furious 6 zu sehen war, zu sehen.
Hat der neue Trailer Euch heiß auf den Film gemacht? Dann könnt Ihr Euch vielleicht jetzt schon die Tickets für eine der ersten Vorstellungen sichern. Ab heute beginnt in ausgewählten deutschen Kinos der Vorverkauf.
Offizieller Inhalt:
"Auf ihrer Forschungsmission gerät die Enterprise in einen gnadenlosen Hinterhalt. Unter Dauerbeschuss kann die Crew um Captain Kirk nur in letzter Sekunde auf fremdem Terrain notlanden. Doch statt in Sicherheit befindet sie sich plötzlich zwischen den Fronten eines scheinbar ausweglosen Konflikts. Getrennt voneinander und ohne Kontakt zur Außenwelt ziehen Kirk und sein Team in den Kampf gegen einen mysteriösen und übermächtigen Feind."