Zachary Quinto und Chris Pine in Star Trek into Darkness (2013) © Paramount Pictures
Quellen: The Wrap, Paramount Pictures
Dafür dass "Raumschiff Enterprise" in den Sechzigern nur drei Staffeln lang lief und von NBC aufgrund niedriger Einschaltquoten abgesetzt wurde, ist das Vermächtnis von Gene Roddenberrys Schöpfung in der Welt der Filme und Serien nahezu unvergleichlich. Mehr als 50 Jahre, sieben Realserien, zwei Animationsserien und 13 Kinofilme später kennt jedes Kind Star Trek.
Seit dem allerersten Star-Trek-Kinofilm von 1979 gab es in der Regel alle zwei bis drei Jahre ein neues Abenteuer der Enterprise-Crew in den Kinos zu sehen. Die größte Pause lag bislang zwischen dem 2002 gefloppten Star Trek: Nemesis und dem sechseinhalb Jahre später veröffentlichten Quasi-Reboot Star Trek von J.J. Abrams. Abrams' Film stellte der Welt eine neue, größere Vision des Star-Trek-Universums vor, das visuellem Spektakel und Blockbuster-Action gegenüber dem Forscher- und Entdeckergeist den Vorzug gab. Auf diese Weise erreichte Star Trek einerseits endgültig den Mainstream und den großen Kassenerfolg, verärgerte aber auch viele eingefleischte Trekkies, die ihre Welt in Abrams' Filmen nicht mehr wiedererkannt haben.
Dennoch genossen die Star-Trek-Filme mit Chris Pine als Kirk und Zachary Quinto als Spock große Beliebtheit. Nach dem dritten Film, Star Trek Beyond, war jedoch abrupt Schluss, obwohl die Entwicklung des vierten bereits begonnen hat, bevor Beyond überhaupt erschienen ist. Die Gehaltsverhandlungen mit Pine und Chris Hemsworth, der mittels eines Zeitreiseplots als Kirks Vater zurückkehren sollte, sind gescheitert, und Paramount legte den Film, der von S.J. Clarkson inszeniert werden sollte, auf Eis. Während immer mehr "Star Trek"-Serien produziert werden, wurde die Zukunft von Star Trek im Kino ungewiss. Eine Zeitlang schien es, als könnte ausgerechnet Quentin Tarantino mit seiner Idee eines R-rated-Trek-Films dem Franchise neues Leben einhauchen. Dann wurde "Fargo"-Schöpfer Noah Hawley mit dem Drehbuch eines neuen Films beauftragt, mit dem er zu den Wurzeln zurückkehren wollte.
Beide Projekte wurden jedoch ebenfalls gestoppt, Hawleys unter anderem, weil es angeblich von einer verheerenden Pandemie handelte. Paramounts Produktionschefin Emma Watts erhielt den Auftrag, die Zukunft des Star-Trek-Franchises im Kino neu zu evaluieren, um den passenden Weg vorwärts zu finden.
Wie auch immer dieser aussehen soll, er scheint gefunden worden zu sein, denn vor wenigen Tagen hat Paramount überraschend den 9.06.2023 als US-Kinostart eines neuen Star-Trek-Films bekanntgegeben. Dieser liegt fast sieben Jahre nach Star Trek Beyond und ist damit die längste Pause zwischen zwei Filmen im Franchise. Das deutsche Startdatum steht noch nicht fest.
Bislang wurden keinerlei Details zum neuen Film enthüllt, außer, dass er wieder von J.J. Abrams produziert werden soll. Was wir mit Sicherheit sagen können, ist, dass es sich dabei weder um Tarantinos noch um Hawleys Projekt handelt. Auch ist es nicht der Star-Trek-Film, für den vor einigen Wochen "Star Trek: Discovery"-Autorin Kalinda Vasquez angeheuert wurde. Sie schreibt nämlich auch einen Star-Trek-Kinofilm, der von Abrams produziert werden soll, jedoch separat von dem für 2023 angekündigten Streifen ist.
Es besteht natürlich die leise Hoffnung, dass möglicherweise doch noch die Crew rund um Chris Pine für ein neues Abenteuer zurückkehren könnte, allerdings würde ich in Anbetracht der langen Pause und Paramounts langer Suche nach neuen Ideen nicht darauf setzen.
Spätestens bei der großen offiziellen "Star Trek"-Convention in Chicago im April 2022 werden die ersten Details zum neuen Film vermutlich enthüllt werden. Ich bin jedenfalls froh, übernächstes Jahr endlich wieder in die Star-Trek-Welt im Kino eintauchen zu können.