Dave Filoni erklärt, weshalb die "Duel of the Fates"-Szene in Die dunkle Bedrohung extrem wichtig ist

Liam Neeson, Ray Park und Ewan McGregor in Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung (1999) © Lucasfilm/Walt Disney Pictures

Quelle: JoBlo

Es war einer der meisterwarteten Filme aller Zeiten. George Lucas' Rückkehr in eine weit, weit entfernte Galaxis 16 Jahre nach Die Rückkehr der Jedi-Ritter und zwei Jahre nachdem die Wiederaufführungen der der Original-Trilogie als Special Editions den Star-Wars-Hype erneut angekurbelt haben, kam im Mai 1999 in die Kinos. Doch wie wir 21 Jahre später natürlich alle wissen, hatte Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung seine Probleme. Jar Jar Binks, die Midi-Chlorianer, CGI-Overkill, hölzerne Dialoge – es gab viel, was man an dem Film kritisieren konnte. Jedoch sind sich bis heute die meisten Fans darin einig, dass Palpatines Lehrling Darth Maul (Ray Park) ein cooler Bösewicht war und der Lichtschwert-Showdown zwischen Qui-Gon (Liam Neeson), Obi-Wan (Ewan McGregor) und ihm zu den epischen Klängen von John Williams' "Duel of the Fates" der Höhepunkt des Films. Hier waren die Dramatik, die Action und die Inszenierung im perfekten Einklang.

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Doch laut Dave Filoni, dem Schöpfer der Animationsserien "Star Wars: The Clone Wars" und "Star Wars Rebels", wird die Szene in ihrer Bedeutsamkeit für die gesamte Star-Wars-Reihe trotzdem unterschätzt, denn sie sei viel mehr als nur ein cooler Lichtschwertkampf und vielmehr der Wendepunkt im Leben des jungen Anakin Skywalker, der ihn auf den Pfad zur dunklen Seite schickt.

Filoni erklärte seine interessanten Ansichten ausführlich in einer Folge der Dokuserie "Disney Gallery: The Mandalorian" bei Disney+: (aus dem Englischen)

Ich liebe das Lichtschwert-Duell mit Darth Maul, nicht nur, weil es ein Lichtschwertkampf ist, sondern weil George so gut darin ist, jedes Mal zu zeigen, warum dieser Kampf so wichtig ist. Jeder weiß, der Kampf zwischen Obi-Wan und Darth Vader ist nicht der am besten choreografierte Kampf, den man sich vorstellen kann, aber die Einsätze sind so hoch. Es ist so bedeutungsvoll, wenn Obi-Wan stirbt. Wir fühlen uns alle wie Luke. In Die dunkle Bedrohung sehen wir, wie diese beiden Jedi in ihrer Bestform gegen diesen bösartigen Schurken kämpfen. Maul könnte nicht offensichtlicher der Bösewicht sein. Er wurde entworfen, um böse auszusehen, und er ist böse. Das drückt sich von seinem Gesicht bis hin zur Art seines Lichtschwerts aus.

[…] Worum es hier geht, ist Anakins Zukunft, denn Qui-Gon ist anders als die restlichen Jedi. Man bekommt das in dem Film schon mit, und Qui-Gon kämpft, weil er weiß, dass er der Vater ist, den Anakin braucht, weil Qui-Gon immer noch daran glaubt, dass die Jedi sich kümmern und lieben sollten, und dass es keine schlechte Sache ist. Die anderen Jedi sind so distanziert und sie sind so politisch geworden, dass sie ihren Weg aus den Augen verloren haben. Yoda beginnt im zweiten Film, es auch zu sehen. Aber Qui-Gon ist ihnen allen voraus und deshalb ist er nicht im Rat. Er kämpft für Anakin. Deshalb ist es das Duell der Schicksale, es ist das Schicksal dieses Kindes, und je nachdem, wie der Kampf ausgeht, wird Anakins Leben sehr unterschiedlich verlaufen.

Natürlich verliert Qui-Gon, die Vaterfigur. Er wusste, was es bedeutet, dieses Kind seiner Mutter wegzunehmen, als er eine Bindung zu ihr hatte, und es bleibt mit Obi-Wan. Obi-Wan trainiert Anakin zunächst wegen des Versprechens, das er Qui-Gon gegeben hat, nicht weil er ihm am Herzen liegt. Die Beziehung zwischen Obi-Wan und Anakin ist ganz anders als die Beziehung zwischen Qui-Gon und Anakin, denn Obi-Wan vergleicht Anakin mit Jar Jar Binks, als er zu Qui-Gon sagt: "Warum habe ich das Gefühl, dass wir noch eine primitive Lebensform aufgelesen haben?" Irgendwann wird Obi-Wan zu einer Art Bruder für Anakin, aber nicht die Vaterfigur, die er gebraucht hat. Darin liegt das Scheitern von Anakin, er hat nicht die Familie, die er braucht. Er verliert seine Mutter im nächsten Film. Er kann das Versprechen an seine Mutter nicht halten, als er sagte: "Ich werde zurückkehren und dich retten". Er bleibt also komplett verletzlich und in Star Wars geht es letzten Endes um die Familie. So ist dieser Moment in diesem Film, den viele Leute leider als einen coolen Lichtschwertkampf unterschätzen, ist alles, wovon die gesamten drei Filme der Prequels abhängen, dieser eine bestimmte Kampf, und Maul erfüllt seinen Zweck und stirbt dann, bevor George ihn zurückgebracht hat. Aber er ist gestorben.

Ich bin wirklich kein Fan von Die dunkle Bedrohung, der für mich bis heute der schlechteste aller Star-Wars-Filme ist. Doch Filonis Ausführungen lassen mich tatsächlich einen etwas anderen Blick auf die Szene und die Vorausplanung der Prequel-Trilogie werfen – etwas, was bei der neuen Trilogie von Disney leider gefehlt hat, obwohl sie viele andere Sachen richtig gemacht hat.

Unten noch die besagte Szene, um Euer Gedächtnis aufzufrischen:

https://youtu.be/0FyJe7mW_To

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