Daisy Ridley in Star Wars – Die letzten Jedi © 2017 Lucasfilm/Walt Disney Pictures
Quelle: Screenrant
Kein Blockbuster der letzten Jahre, vielleicht sogar der letzten Jahrzehnte, war so polarisierend und hat dermaßen der Zorn vieler Fans auf sich gezogen wie Star Wars – Die letzten Jedi. War sein unmittelbarer Vorgänger von J.J. Abrams vor allem eine Hommage an die Original-Trilogie und nahezu ein Remake von Eine neue Hoffnung, ging Rian Johnson mit seinem Film einen ganz eigenen Weg. Kritiker waren von seinen mutigen Ansätzen weitgehend begeistert, die Fans fühlten jedoch, dass er die Essenz der Reihe und insbesondere Mark Hamills Figur Luke Skywalker verraten und ruiniert hat. Es ist ein Film, über den sicherlich noch in zehn Jahren heiß diskutiert werden wird, und mit etwas Glück werden vielleicht auch einige Fans ihn irgendwann neu bewerten und einsehen, wie viel besser der Film war als die Fanservice-Parade von Der Aufstieg Skywalkers.
Mit seinem nächsten Film, dem spaßigen Krimi Knives Out, landete Johnson wiederum einen echten Crowd Pleaser, an dem kaum jemand was auszusetzen hatte. Anlässlich der Heimkinoveröffentlichung des Films erzähle Johnson, dass er bei der Testvorführung des Films bereits wusste, dass er einen Volltreffer hatte und sich auch eine bei Die letzten Jedi gewünscht hätte: (aus dem Englischen)
Es war wie eine Party im Saal, es hat richtig Spaß gemacht. Es war das erste Mal, dass ich dachte: "Oh, wow, er funktioniert wirklich. Er ist gut." Was wirklich schön ist, und das ist eine Sache mit Star Wars, man kann Star-Wars-Filme aus unterschiedlichen Gründen keinem Testpublikum zeigen. Ich habe Testvorführungen immer gehasst, und als wir Star Wars gemacht haben, kam ein gewisser Punkt, an dem ich dachte: "Oh Gott, ich würde meinen linken Arm dafür geben, diesen Film 300 Leuten in Burbank vorzusetzen und zu sehen, wie er ankommt."
Testvorführungen von Filmen lange vor Kinostart sind in Hollywood gang und gäbe. Sie dienen dazu, zu evaluieren, welche Elemente eines Films gut ankommen und was man ggf. mit Nachdrehs noch aufbessern oder verändern kann. Dass Star-Wars-Filme keine Test-Screenings bekommen, dürfte daran liegen, dass dieses Franchise ganz besonders spoileranfällig ist und das Risiko zu groß ist, dass irgendetwas vor dem Kinostart durchsickert. Ich bin sicher, dass sich viele Fans ebenfalls Testvorführungen für den Film gewünscht hätten, damit den Machern früh genug die vernichtende Meinung gesagt werden konnte. Ich bin jedoch froh, dass es nicht dazu kam, denn Testvorführungen haben auch gelegentlich den Nebeneffekt, dass originelle, mutige Ideen zugunsten der größeren Mainstreamtauglichkeit eliminiert werden. Lasst uns nicht vergessen, dass auch Das Imperium schlägt zurück bei seiner ursprünglichen Veröffentlichung polarisierte. Heute gilt er für viele als der beste Star-Wars-Film überhaupt.