"Wertloser Müll": Stephen Dorff zieht über Black Adam und andere Comicverfilmungen her

Stephen Dorff in Blade © (1998) New Line Cinema

Quelle: The Daily Beast

Es vergeht heutzutage eigentlich kaum ein Monat ohne eine große Comicverfilmung aus dem Hause Marvel oder DC in den Kinocharts. Ob man es einem nun gefällt oder nicht, Comicverfilmungen sind die größten Zuschauermagneten unserer Zeit. Diese Filme haben den Vorteil auf eine Fangemeinde zugreifen, die sich über viele Jahrzehnte aufgebaut hat und andererseits mit ihrer Vielfalt ein großes Mainstream-Publikum abseits der eingefleischten Comicfans zu finden. Ob düster wie The Batman oder Nolans Dark-Knight-Trilogie, meta wie Deadpool, albern wie Guardians of the Galaxy und Taika Waititis Thor-Filme, oder ernst und erwachsen wie Todd Phillips' Joker – für jeden Geschmack ist heute etwas dabei.

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Blickt man 25 Jahre zurück, so sah die Kinolandschaft ganz anders aus. Marvel galt in den Neunzigern noch als Kassengift, die einzigen wirklich erfolgreichen Comicadaptionen stammten von DC und handelten entweder von Batman oder von Superman, wobei letztere zu dem Zeitpunkt auch schon lange her waren. Viele schreiben Bryan Singers X-Men oder Sam Raimis Spider-Man die Rolle der Game-Changers zu, die Marvel-Adaptionen als lukratives Geschäft etabliert haben, doch die erste wirklich erfolgreiche Marvel-Verfilmung kam bereits 1998 in die Kinos und hieß Blade. Wesley Snipes spielte den Daywalker insgesamt dreimal (wobei nur die ersten zwei Filme wirklich gut waren) und war damit noch vor Black Panther der erste schwarze Marvel-Held mit einem eigenen Kinofilm.

Seinen Widersacher Deacon Frost verkörperte im ersten Film Stephen Dorff. Trotz der vielversprechenden Anfänge seiner Karriere hat man in den letzten Jahren nicht viel von ihm mehr gehört. Gelegentlich war er im Fernsehen zu sehen, wie beispielsweise in der dritten "True Detective"-Staffel, doch im Kino hat er nicht mehr viel gerissen. Eine Rolle in einer modernen Marvel- oder DC-Verfilmung will er aber offenbar auch nicht geschenkt haben. Tatsächlich ist seine Rolle in einem MCU-Film in etwa so wahrscheinlich, wie Martin Scorsese als Regisseur einer Comicverfilmung. In Vergangenheit hat er schon kein Blatt vor den Mund genommen, als er über die Marvel-Verfilmungen hergezogen hat. In einem neuen Interview mit The Daily Beast bezeichnete er Black Adam mit Dwayne Johnson als "wertlosen Müll", gab aber auch zu, den Film gar nicht gesehen zu haben Außerdem nutzte er die Gelegenheit, das kommende Blade-Reboot zu verhöhnen: (aus dem Englischen)

Mein Leben ist ziemlich schräg, aber im Ernst, ich mag alle Arten von Filmen. Wenn Comicverfilmungen so wären, wie als ich Blade gemacht habe oder die wenigen, die über die Jahre gut waren, wie als Nolan The Dark Knight gemacht und Batman nach Tim Burton neu erfunden hat, der natürlich ein Genie ist… als sie interessant waren, zum Beispiel als (Steven) Norrington Blade gemacht hat und Guillermo (del Toro) sich darin ausgetobt hat. Aber dieser ganze andere Müll ist nur peinlich. Ich meine, Gott segne sie, sie nehmen viel Geld ein, aber ihre Filme sind Schrott. Und niemand wird sich an sie erinnern. Niemand wird sich am Ende an Black Adam erinnern. Ich habe den Film nicht einmal gesehen, er sah so schlecht aus.

Marvel ist eh daran gewöhnt, dass ich sie runtermache. Wie läuft es mit dem PG-13-Blade der nicht einmal einen Regisseur bekommen kann? (lacht) Weil jeder, der das macht, von allen ausgelacht werden wird, weil wir es bereits gemacht haben und wir haben es am besten gemacht. Es gibt keinen Steven Norrington da draußen.

Das ist ein ganz schön hartes Urteil von einem Mann, der kürzlich im trashigen Bruce-Wills-Actionthriller Paradise City mitgespielt hat und dessen Filme es seit Jahren kaum noch auf die Kinoleinwand schaffen. Außerdem ist es schon kurios wie sehr Dorff über Filme herzieht, die er gar nicht gesehen hat oder die es noch nicht einmal gibt, wie den neuen Blade. Die Hauptrolle im Blade-Reboot wird übrigens Dorffs "True Detective"-Co-Star Mahershala Ali spielen. Was er wohl zu Dorffs Einstellung denkt?

Außerdem hat Dorff scheinbar sogar an Rollen in Mainstream-Filmen von Regisseuren, die er gut findet, sehr hohe Ansprüche:

Ich würde die ganze Zeit Mainstream-Filme drehen, wenn sie gut wären. aber wenn der eine oder zwei im Jahr, die zufällig gut sind, mich aus irgendeinem Grund nicht besetzen, verliere ich darüber keinen Schlaf, weil ich nicht einer der 50 Leute in Oppenheimer war. Ich meine, er sieht cool aus, aber außer ich spiele Oppenheimer selbst, will ich in dem Film nicht dabei sein. Es sei denn es ist der Film eines Freundes von mir, dann würde ich in einer Szene auftreten oder so.

Also ich sehe Nolan nicht in absehbarer Zeit Stephen Dorff hinterherrennen, damit er die Hauptrolle in einem seiner nächsten Filme spielt.

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