Quelle: The Hollywood Reporter
Es gibt wieder neues Leben in der Kinoadaption von Stephen Kings Horrorliteratur-Klassiker "Es". Nachdem die als Zweiteiler konzipierte Verfilmung im Mai, nur wenige Wochen vor Drehbeginn, ihren Regisseur Cary Fukunaga wegen Uneinigkeit über das veranschlagte Budget verloren hat, legte Warner Bros. das Projekt nach zwei Jahren Entwicklung kurzfristig auf Eis. Die Zukunft der Adaption blieb ungewiss. Doch anscheinend möchte man den potenziellen Hit nicht lange ruhen lassen und hat kurzerhand Ersatz für Fukunaga gefunden. Andy Muschietti, der 2013 mit seinem Horrorhit Mama einen ziemlich guten Eindruck in der Szene hinterlassen, seitdem aber noch keinen weiteren Film inszeniert hat, soll das Ruder bei der "Es"-Adaption übernehmen. Wie viel von Fukunagas Vision im Film erhalten bleiben wird, ist unbekannt. Sollten die Verhandlungen mit dem Regisseur erfolgreich verlaufen, wird das Studio erst einmal einen neuen Autor finden, um Fukunagas Drehbuch an Muschiettis Vision anzupassen. Erhalten bleibt auf jeden Fall der Ansatz, den Roman in zwei Filmen in die Kinos zu bringen, was angesichts von dessen Umfang auch die einzige logische Herangehensweise darstellt.
Unklar ist auch, ob Will Poulter (Maze Runner) weiterhin den bösen Clown Pennywise darstellen wird. Die Besetzung des jungen Poulter sorgte unter Horrorfans für viel ungläubiges Kopfschütteln, doch er soll bei seinem Vorsprechen Fukunaga umgehauen haben. Allerdings wurde später berichtet, dass die erste Wahl, Ben Mendelsohn ("Bloodline"), aufgrund einer zu geringen Gage nicht verpflichtet werden konnte. Offiziell ist Poulter nicht mehr Teil des Projekts, da sein aktueller Drehplan voll ist, doch es ist vorstellbar, dass er zurückkehren könnte, es sei denn der neue Regisseur möchte mit dem Charakter eine andere Richtung einschlagen.
Es freut mich einerseits, dass das Projekt nicht weitere Jahre Staub fängt, doch ich bedauere immer noch Fukunagas Ausstieg. Muschietti hat mit Mama sicherlich handwerklich solide Horrorkost geliefert und nichts anderes würde ich auch bei der "Es"-Adaption von ihm erwarten, doch Fukunaga war ein Regisseur mit einer künstlerischen Vision, die bereits "True Detective" sehr ausgezeichnet hat. Ich befürchte, dass ohne ihn es lediglich eine weitere, ordentliche aber nicht herausragende Stephen-King-Adaption wird und gerade "Es" verdient einen Visionär, damit aus einem literarischen Meisterwerk auch ein filmisches werden darf. Ich verfolge auf jeden Fall das Projekt weiterhin voller Neugier.