Steven Spielberg am Set von Lincoln (2012) © Walt Disney Pictures
Quelle: Walt Disney Pictures
Als erfolgreichster Regisseur aller Zeiten, der auf zwei Oscars und eine Karriere mit mehr Hits zurückblicken kann als jeder andere Filmemacher, kann Steven Spielberg es sich leisten, bei seinem Projekten wählerisch zu sein und sich mitunter auch Zeit lassen, bis er einen neuen Film angeht. Für Lincoln, der sich bei Spielberg ein Jahrzehnt lang in Entwicklung befand, war der Lohn 12 Oscarnominierungen und ein weltweites Einspiel von $275 Mio (sehr starkes Ergebnis für einen so US-zentrierten Film). Danach wollte Spielberg eigentlich mit American Sniper die wahre Geschichte des tödlichsten Scharfschützen der US-Armee Chris Kyle inszenieren mit Bradley Cooper in der Hauptrolle. Spielberg verließ das Projekt jedoch in der Planungsphase und Clint Eastwood übernahm.
Seitdem wurde Spielberg mit mehreren anderen Filmen in Verbindung gebracht, darunter The Kidnapping of Edgardo Mortar, in dem es um die Entführung eines italienischen jüdischen Jungen durch die katholische Kirche im 19. Jahrhundert geht. Das Drehbuch dazu stammt von Tony Kushner, der für Spielberg bereits Lincoln und München geschrieben hat (und für beide eine Oscarnominierung erhielt). Doch während dieses Projekt (ebenso wie Spielbergs Robopocalypse) weiterhin im Ungewissen schweben, hat Walt Disney Pictures die US-Starttermine für zwei andere Spielberg-Filme festgelegt und damit die beiden als die nächsten Projekte von Spielberg bestätigt.
Zuerst erwartet die Zuschauer das noch unbetitelte Kalter-Krieg-Drama um den U2-Spionageflugzeug-Piloten Gary Powers, der auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges über sowjetischem Luftraum abgeschossen und erst nach fast zwei Jahren freigelassen wurde. Tom Hanks (in seiner vierten Zusammenarbeit mit Spielberg) wird die Rolle des Anwalts spielen, der über die Freilassung von Powers verhandelte. Was den Film besonders interessant macht, ist, dass die Coen-Brüder das Drehbuch dazu liefern werden. Der Streifen soll am 16.10.2015 in den US-Kinos starten und wird wahrscheinlich ein Wörtchen bei der Oscarverleihung 2016 mitsprechen.
Am 1.07.2016 startet dann mit The BFG Spielbergs erster Sommer-Film seit Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels. Dabei handelt es sich um die Adaption von Roald Dahls gleichnamigem Kinderbuchklassiker (auf Deutsch: "Sophiechen und der Riese"). The BFG (der Titel steht für "Big Friendly Giant") handelt von einem gutmütigen Riesen, der gemeinsam mit einem jungen Mädchen und der Königin von England die Welt vor seinen bösartigen, menschenfressenden Artgenossen bewahren muss. 2005 startete bereits mit Charlie und die Schokoladenfabrik eine andere Roald-Dahl-Verfilmung mit großem Erfolg im Juli und spielte weltweit knapp $475 Mio ein. Auch The BFG hat unter Spielbergs Regie das Zeug zu einem Riesenhit. Ob es allerdings beim Starttermin am 1. Juli 2016 bleiben wird, wird sich noch zeigen. Aktuell belegen dieses Datum noch die CGI-Adaption Angry Birds, Independence Day 2 und David Yates' Tarzan – das ist dann vielleicht doch zu viel des Guten für ein einziges Startdatum.