Box-Office USA: Sausage Party haarscharf vor Suicide Squad

Quelle: Boxofficemojo

Sieben Tage nach ihrem Megastart, musste die DC-Comicverfilmung Suicide Squad gestern bereits ihre Pole Position an den nordamerikanischen Kinokassen an einen Neuankömmling abtreten. Die ultraderbe, animierte Sexkomödie Sausage Party aus der Feder des Duos Seth Rogen und Evan Goldberg, katapultierte sich am Starttag mit fantastischen $13,5 Mio von 3103 Kinos auf Platz 1 der Charts. Da der Film lediglich $19 Mio kostete, wird er in kürzester Zeit zu einem Riesenhit für Sony. Das Gesamtwochenende sollte dennoch an Suicide Squad gehen, da Sausage Party jetzt schon Anzeichen von Frontlastigkeit zeigt. Etwa $3,25 Mio vom Starttag des Films entfielen auf die Previews von Donnerstag. Am Wochenende wird er etwa $31-34 Mo einspielen. Mit sehr positiven Kritiken und solider Mundpropaganda im Rücken wird Sausage Party als einer der profitabelsten Filme des Sommers enden. Ein Gesamteinspiel von mehr als $100 Mio in Nordamerika ist nicht unwahrscheinlich. Damit vermeidet Sausage Party das Schicksal der letzten, nicht-jugendfreien animierten Komödie Team America: World Police, die 2004 insgesamt lediglich $32,8 Mio in den USA und in Kanada einspielte. An vulgärem Puppentheater haben die Kinogänger offenbar deutlich weniger Interesse als an vögelnden Lebensmitteln. Der Erfolg von Sausage Party ist mit Rogens und Goldbergs Das ist das Ende vergleichbar, der vor drei Jahren $101,5 Mio in Nordamerika einspielte.

Suicide Squad musste an seinem zweiten Freitag den erwartungsgemäß heftigen Rückgang hinnehmen. Der Film fiel um 79,4% gegenüber dem Starttag in der Vorwoche auf nur noch $13,4 Mio und liegt jetzt mit $194,5 Mio etwa 31% vor Guardians of the Galaxy, dem bisherigen August-Rekordträger im selben Zeitraum. Allerdings verringert sich der Abstand zwischen den täglichen Einnahmen des Filme sehr schnell. Vor einer Woche erst spielte Suicide Squad am Starttag etwa $27 Mio mehr ein als Guardians am ersten Freitag ein. Am zweiten Freitag liegt Suicide Squad lediglich $1 Mio vor Guardians of the Galaxy und spätestens ab dem dritten Wochenende wird Guardians bessere Zahlen schreiben als Warners Film. Nichtsdestotrotz sind die Zahlen von Suicide Squad sehr beachtlich. Über das drei-Tages-Wochenende sollte der Film den Spitzenplatz mit etwa $44-46 Mio zurückerobern, wird aber wohl einen Drop von 65% nicht vermeiden können. Angesichts des Mangels an großer Konkurrenz in den kommenden Wochen sollte sich Suicide Squad auch trotz dieses Absturzes über $300 Mio hinaus schleppen, wird aber die $330 Mio von Batman v Superman: Dawn of Justice ($330,4 Mio) nicht mehr erreichen. Man kann hier definitiv nicht von einer Enttäuschung sprechen, jedoch von unausgeschöpftem Potenzial.

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Auf Platz 3 eröffnete Disneys Elliot, der Drache. Die Kinogänger hatten offenbar kein großer Interesse an der Neuauflage des Klassikers Elliot, das Schmunzelmonster aus dem Jahre 1977. Der Streifen spielte knapp $7 Mio von 3702 Kinos ein und wird am gesamten Wochenende vermutlich $21-22 Mio erreichen. Ohne nennenswerte Familienkonkurrenz bis September, mit der Ausnahme von Kubo – Der tapfere Samurai, sollte sich Elliot in den kommenden Wochen gut halten. Die Zuschauer waren mit dem Film offenbar sehr zufrieden und bewerteten ihn im Schnitt mit einem "A"-CinemaScore (äquivalent einer "1"). Insgesamt wird er wohl $70-80 Mio in Nordamerika einnehmen – bei $65 Mio Budget kein großer Flop, jedoch auch kein Hit für Disney.

Platz 4 ging an Jason Bourne, der mit $3,9 Mio 41,4% von der Vorwoche abbaute und sein Gesamteinspiel auf $117 Mio nach 15 Tagen brachte – 22% weniger als Das Bourne Ultimatum und 2% mehr als Die Bourne Verschwörung im selben Zeitraum. Am Gesamtwochenende erwarten den Film etwa $13 Mio, auf dem Weg zu einem finalen Einspiel von etwa $160-165 Mio.

Es war ein großartiges Wochenende für R-rated-Komödien. Der größte Gewinner neben Sausage Party war Bad Moms, der mit $3,6 Mio nur 20,3% gegenüber der Vorwoche verlor und Rang 5 am Freitag belegte. Seit seinem Start hat Bad Moms $63,6 Mio eingespielt und steuert auf ein drittes Wochenende von $11 Mio zu. Der hervorragende Rückgang legte nahe, dass der Film insgesamt mehr als $100 Mio in den USA und in Kanada einspielen wird. Nach einem Startwochenende von $23,8 Mio wäre es der zweitbeste Multiplkikator des Jahres 2016, nach Zoomania. Da die Komödie mit Mila Kunis und Kristen Bell nur $20 Mio kostete, ist das ein Riesentriumph für das Studio STX Entertainment.

Einen exzellenten Rückgang verbuchte auch der Animationshit Pets, der mit $2,5 Mio nur 24,5% weniger einspielte als an seinem letzten Freitag. Mittlerweile beläuft sich das nordamerikanische Gesamteinspiel von Pets auf $329,6 Mio. Das sind 5% mehr als Alles steht Kopf und Ich – Einfach unverbesserlich 2 im selben Zeitraum umgesetzt haben. Es sieht ganz so aus, als würde Pets die beiden Filme übertreffen und mit etwa $370 Mio auf Platz 6 der erfolgreichsten computeranimierten Filme aller Zeiten in Nordamerika aufsteigen. Neben Deadpool ist Pets wohl der bislang größte Überraschungshit des Jahres.

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