Quelle: Lionsgate
Noch diesen Herbst sollen endlich nach zahlreichen Verzögerungen die Dreharbeiten zu The Expendables 4 beginnen. Der Film wird wieder Action-Urgesteine wie Sylvester Stallone, Dolph Lundgren und voraussichtlich Arnold Schwarzenegger vor der Kamera wiedervereinen. Nicht dabei wird hingegen höchstwahrscheinlich Bruce Willis sein. Nachdem er in den ersten zwei Teilen der Actionreihe als CIA-Agent Church noch mitgewirkt hat, scheiterte es bereits beim dritten Film an seinen Gehaltsvorstellungen. Für mickrige vier Drehtage wurden Willis drei Millionen US-Dollar angeboten, er wollte aber vier Millionen – eine Million pro Drehtag. Man wurde sich nicht einig und Willis verließ den Film.
Nun, es ist nicht so, als hätte Willis' Einsatz die enttäuschende Fortsetzung retten können. Überhaupt kann Willis' Beteiligung heutzutage kaum einen Film retten. Vielmehr spiegelt diese Geschichte sehr gut wider, worum es Willis heutzutage ausschließlich geht – möglichst viel Geld für möglichst wenig Aufwand. Inzwischen ist das Muster den meisten seiner Fans bekannt: Willis' Name steht groß auf dem Cover eines neuen Actionfilms, doch tatsächlich spielt er lediglich eine Nebenrolle, für die er meist einen Tag am Set verbracht hat. Obendrauf wirkt Willis auch in diesen begrenzten Rollen meist unmotivierter als ein Sechstklässler beim Nachsitzen.
Inzwischen sind diese Willis-Auftritte so generisch und austauschbar geworden, dass sogar die Filmtitel zum Verwechseln ähnlich werden. So wird am 8. Oktober in den USA in ausgewählten Kinos und über Video-On-Demand der Film Survive the Game mit Willis und Chad Michael Murray ("One Tree Hill") erscheinen – nicht zu verwechseln mit Survive the Night, ebenfalls mit Willis und Murray, jedoch ansonsten ohne jeglichen inhaltlichen Zusammenhang.
In Survive the Game spielt Willis den Polizisten (was sonst?) David, der bei einer Drogenrazzia verletzt wird. Sein Partner Cal jagt die beiden Verbrecher, die David angeschossen haben, und die Spur führt ihn zur abgelegenen Farm des von Murray gespielten Kriegsveteranen Eric. Als die restliche Gangs mitsamt des verletzten David auf der Farm ankommt, muss das Trio heldenhaft die Kriminellen abwehren.
Der Plot klingt… okay. Doch der Trailer erinnert uns wieder einmal daran, dass niemand die Kunst des komatösen Schauspiels so gut beherrscht wie Willis. Könnten seine Sprüche wie "You still hit like a bitch" oder "I’m gonna be the guy that’s gonna kill you" mit noch weniger Enthuisiasmus und Überzeugung vorgetragen werden?!
Ganz ehrlich, Bruce will es einfach nicht. Ich habe bei meinem Schultheater engagiertere Performances erlebt als das, was er uns heutzutage liefert. Na ja, immerhin beantwortet der Trailer die Frage, was eigentlich aus Sarah Roemer (Disturbia) geworden ist, die nach einigen Erfolgen in den 2000ern in letzter Zeit komplett vom Radar verschwunden war.
Wann Survive the Game in Deutschland erscheinen wird, steht noch nicht fest. Interessiert es überhaupt jemanden? Willis und Murray bleiben derweil weiterhin ein C-Movie-Dream-Team. Unter der Regie des Survive-the-Game-Machers James Cullen Bressack haben sie bereits den Actionthriller The Fortress abgedreht und dessen zweiter Teil befindet sich bereits in Produktion. Wie schön.
Ja, traurig, was aus Willis geworden ist. Dann soll er doch ganz aufhören. Geld wird er ja wohl genug haben.