Sylvester Stallone blickt auf seine erbitterte Rivalität mit Arnold Schwarzenegger zurück

Arnold Schwarzenegger und Sylvester Stallone in The Expendables 3 (2014) © Lionsgate

Quelle: Forbes

Sylvester Stallone und Arnold Schwarzenegger. Diese Namen sind synonym mit dem Actionkino der Achtziger und Neunziger. Sie waren der Inbegriff der Männlichkeit, vor Testosteron strotzende Muskelpakete mit flotten One-Linern und hohen Bodycounts ihrer Gegner. Millionen von Actionfans sind mit diesen Genreikonen aufgewachsen, die eine Zeitlang die größten Kassenmagnete und die bestbezahlten Stars der Industrie waren.

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Doch lange Zeit verband die beiden nicht nur das Genre, das sie so beeinflusst haben, sondern auch eine bitterböse Rivalität. Wir sprechen hier nicht von leichten Neckereien, humorvollen Seitenhieben oder gespieltem, marketingwirksamen Dissen, sondern von einer aufrichtigen Feindseligkeit und Missgunst gegenüber dem Anderen. Keine zwei Schauspieler wurden in ihrer Hochphase so direkt miteinander verglichen und buhlten so sehr um dieselben Rollen wie Sly und Arnie. Ihrer Rivalität ist sogar ein eigener Wikipieda-Artikel gewidmet. Sie soll bereits 1977 bei der Golden-Globe-Verleihung begonnen und bis in die späten Neunziger angehalten haben. Laut Stallone soll Schwarzenegger, der als bester neuer Darsteller für Mr. Universum den Globe gewonnen hat, ihn ausgelacht haben, als er den Hauptdarsteller-Preis für Rocky verloren hat. Von dem Moment an sei es Hass auf DNA-Ebene gewesen, so Stallone.

Jahrelang dissten sie einander in Interviews. Arnie warf Stallone vor, Körperdoubles in Actionszene zu nutzen und zog über seine Ansichten und seine Kleidung her; Stallone soll der Boulevardpresse Gerüchte über die Nazi-Ansichten Arnies zugespielt haben. Laut einer Geschichte drohte Stallone 1988 sogar, einen Nachtclub zu verlassen, wenn das dort hängende Foto von Schwarzenegger nicht abgenommen werden würde.

In ihren Filmen versuchten sie einander mit immer beeindruckenderen Waffen und er Anzahl der getöteten Gegner zu übertrumpfen. In Twins – Zwillinge macht sich Arnie über ein Rambo-Poster lustig, in Last Action Hero gibt es einen Gag über Terminator 2 mit Stallone in der Hauptrolle. Die vermutlich beste und von beiden Seiten bestätigte Geschichte ihres Konkurrenzkampfs betrifft Stallones Actionkomödie Stop! Oder meine Mami schießt! Schwarzenegger hat das Drehbuch zum Film gelesen und es gehasst. Als Stallone ihn jedoch gefragt hat, ob ihm der Film angeboten worden sei, erzählte Arnie ihm, dass er überlege, die Rolle anzunehmen. Stallone konnte das nicht auf sich sitzen lassen und sagte sofort zu. Auf diese Weise hat Schwarzenegger ihm den Film untergejubelt, den Stallone bis heute mehr hasst als jeden anderen aus seiner langen Karriere.

Doch mit dem Alter und dem sinkenden Erfolg in Hollywood sahen die beiden die Albernheit ihrer Antipathie ein und dass ihre Fans sie am liebsten endlich gemeinsam auf der Leinwand sehen würden. Schwarzenegger lud Stallone zu seiner Amtseinführung als Governor von Kalifornien ein, Stallone spendete sogar Geld an seine Wiederwahlkampagne. Das Kriegsbeil war begraben. Die beiden entdeckten mehr Gemeinsamkeiten und wurden aufrichtige Freunde. 2010 standen sie endlich von Angesicht zu Angesicht in einer kurzen Szene von The Expendables. Arnie kehrten mit einer größeren Rolle im zweiten und dritten Teil zurück und spielte in Escape Plan eine vollwertige Hauptrolle neben Stallone. Augenzwinkernde Anspielungen auf ihre Rivalität waren dann lediglich gutherziger Natur.

In einem neuen Interview mit dem Wirtschaftsmagazin Forbes blickt Stallone auf seine Konkurrenz mit Arnie zurück und gibt zu, dass diese einerseits ungesund gewesen sei, andererseits aber die beiden zu Höchstleistungen angetrieben habe: (aus dem Englischen)

Wir haben einander wirklich nicht gemocht. Wir waren… es mag ein wenig eitel klingen, aber ich denke, wir waren Pioniere eines bestimmten Genres zu der Zeit, wie man es seitdem nicht mehr wirklich gesehen hat. Also die Konkurrenz, weil es in seiner Natur liegt, er ist sehr kompetitiv und ich bin es auch… und ich denke, dass sie eigentlich geholfen hat, aber abseits der Leinwand standen wir immer noch sehr im Wettbewerb miteinander und das war überhaupt keine gesunde Sache, aber wir sind wirklich gute Freunde geworden.

Es bleibt zu hoffen, dass The Expendables 3 nicht das letzte Mal war, dass wir diese beiden Hollywood-Größen Seite an Seite gesehen haben.

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