© Studiocanal
Quellen: Paramount Pictures, The Hollywood Reporter
Ich gebe es offen zu: ich mochte bislang jeden der fünf Terminator-Filme bis zu einem gewissen Grad. Auch Terminator: Genisys trotz seiner drei fundamental fehlbesetzten Hauptfiguren. Aber auch für mich hat das Franchise ihren Höhepunkt schon mit Terminator 2 – Tag der Abrechnung erreicht und kam nie wieder auf nur in die Nähe von dessen Qualität. Ich glaube, dass genau dieser Umstand auch ein Grund ist, weshalb die nächsten drei Sequels in den Augen vieler Fans noch schlechter abgeschnitten haben als sie es vielleicht sonst getan hätten. Jeder neue Terminator-Film wird mit T2 verglichen und in diesem Vergleich können die Sequels eigentlich nur verlieren. Terminator 2 legte die Messlatte sehr hoch und ist bis heute einer der besten Sci-Fi-Actionfilme, die je produziert wurden. Den Film dieses Jahr in 3D auf der Leinwand zu sehen, war ein berauschendes Erlebnis.
Was natürlich die drei Terminator-Filme nach Teil 2 gemeinsam hatten, war, dass James Cameron an keinem von ihnen beteiligt war. Das wird beim nächsten Film anders sein und dieser wird Terminator 3, Terminator: Die Erlösung und Terminator: Genisys schlicht ignorieren und Camerons Terminator 2 direkt fortsetzen, als hätte es die anderen Filme einfach nie gegeben. Cameron wird zwar (leider!) nicht wieder im Regiestuhl sitzen, doch er wird den Film produzieren und hat sich gemeinsam mit dem Regisseur Tim Miller (Deadpool) den Plot ausgedacht. Dieser wird von David Goyer, Josh Friedman und Charles Eglee als Drehbuch verschriftlicht. Sie sollen das Fundament aufbauen, auf dem eine neue Terminator-Trilogie entstehen kann.
Paramount Pictures, das zuvor die beiden geplanten Sequels zu Terminator: Genisys vom Startplan des Studios nahm, hat jetzt den US-Kinostarttermin für Terminator 6 festgelegt. Am 26.07.2019 wird der Film in die nordamerikanischen Kinos kommen. Obwohl das Projekt ein Quasi-Reboot darstellt, wird es mit vier Jahren seit Terminator: Genisys die kürzeste Pause zwischen zwei Terminator-Filmen sein. Zwischen Terminator 3, Die Erlösung und Genisys lagen jeweils sechs Jahre, die anderen Pausen waren noch länger. Das ist aber auch notwendig angesichts des fortgeschrittenen Alters von Schwarzenegger.
Ich fasse kurz zusammen, was wir über den Film bereits wissen:
Neben Arnold Schwarzenegger wird auch Linda Hamilton als Sarah Connor im nächsten Film zurückkehren, erstmals seit dem zweiten Teil. Die Schauspielerin hat bereits mit dem Fitnesstraining für den Part der gealterten Kriegerin begonnen. Robert Patrick wird im nächsten Sequel nicht dabei sein. Arnie wird zwar wieder T-800 verkörpern, doch James Cameron hat angedeutet, dass er möglicherweise zudem einen menschlichen Charakter spielen wird, dessen Aussehen das Vorbild für die Terminator ist. Für die neue Hauptrolle sucht die Produktion nach einer 18-jährigen Schauspielerin. Laut Arnie werden die Dreharbeiten definitiv im März 2018 beginnen.
Jetzt haben Cameron und Miller in einem Interview mit The Hollywood Reporter ein weiteres wichtiges Thema angesprochen: Schwarzeneggers Alter. Cameron hat nämlich einen Beitrag zu Terminator: Genisys geleistet, indem er den Machern verriet, wie zu erklären sei, dass Arnies Terminator gealtert ist, obwohl er eine Maschine ist. Die gleiche Idee übernimmt Cameron nun auch für den nächsten Film: (aus dem Englischen)
Man muss um das Alter nicht umherkommen. Das Schöne an der Sache ist: Er ist ein Cyborg. Und der "org"-Teil ist die Außenhülle, also ein Organismus. Reese saht es auch im ersten Film: "Sie schwitzen. Sie haben Mundgeruch." Weil sie Infiltrationseinheiten sind, ist es eine fleischliche Hülle über dem metallischen Endoskelett. Diese Hülle altert normal. Und die Maschine in unserem Film war bereits seit langer Zeit im Betrieb. Mehr möchte ich aktuell zur Story nicht verraten.
Das klingt also im Prinzip genau so wie in Genisys, doch Regisseur Tim Miller ergänzte einen wichtigen Unterschied, den sein Film hinsichtlich Arnies Terminator haben wird:
Ich habe nicht mit Arnold darüber gesprochen, also könnte ich deswegen in Schwierigkeiten geraten. Aber weil er in allen anderen Filmen dabei war, im Gegensatz zu Linda, denke ich, dass es einen guten Grund gibt, diesmal anders zu sein. Ich mag es, wenn die Science-Fiction bodenständig ist. Ich mag es, wenn die Figuren realistisch sind. Und was Jim zu der alternden Außenhülle sagte, während das Innenleben unverändert bleibt – das betrifft nicht das "Gehirn", denn emotional und intellektuell wird er sich weiterentwickelt haben. Das sind lernfähige Maschinen. Auf diese Weise würden wir den Charakter anders gestalten als zuvor. Sogar in Genisys sah er aus wie – ich sollte eigentlich aufhören – er war eine etwas aufgemotzte Version des alten Terminator. Ich denke, wir sollten sein Alter akzeptieren, wie es ist, und das ist es, was den Film für die Fans interessant und frisch machen wird.
Bereits in Terminator: Genisys haben die Jahre unter den Menschen Spuren beim alten T-800 hinterlassen (siehe grinsender Terminator), doch diese Szenen dienten hauptsächlich als Gags.
Ich bin auf jeden Fall deutlich gespannter auf den nächsten Terminator-Film als ich es bei Genysis oder Die Erlösung je war.