Arnold Schwarzenegger und Linda Hamilton in Terminator: Dark Fate © 2019 Paramount Pictures
Quelle: Deadline
James Camerons Avatar: The Way of Water ist gestern nach 13 langen Jahren Wartezeit endlich in den deutschen Kinos angelaufen und die Erwartungen an das Sequel sind bei vielen Kinogängern denkbar hoch. Das liegt nicht nur daran, dass der erste Avatar neue Maßstäbe in puncto CGI und 3D im Kino setzte und bis heute der umsatzstärkste Film aller Zeiten ist, sondern auch daran, dass James Cameron bereits zweimal in Vergangenheit bewiesen hat, dass er Sequels mindestens genauso gut, wenn nicht gar besser als ihre Vorgänger machen kann. Aliens – Die Rückkehr und Terminator 2 – Tag der Abrechnung zählen nicht nur zu den besten Filmfortsetzungen aller Zeiten, sondern gelten auch als Meilensteine des Sci-Fi-Genres. Keins der vielen Sequels (und Prequels) ihrer jeweiligen Franchises reichte an die beiden Highlights heran, auch wenn Hollywood es immer wieder versucht hat.
Einer dieser besonders auffällig gescheiterten Versuche war Terminator: Dark Fate vor drei Jahren, an dem Camerons erstmals seit Terminator 2 aktiv beteiligt war. Er schrieb den Storyentwurf für den Film und produzierte ihn, während Tim Miller (Deadpool) die Regie übernommen hat. Noch während der Post-Production sind Cameron und Miller heftig aneinandergeraten. Der Film selbst, der erstmals seit T2 Arnold Schwarzenegger als T-800 und Linda Hamilton als Sarah Connor zusammengebracht hat, erhielt zwar überwiegend eher positive Kritiken, polarisierte mit diversen seiner Entscheidungen die Fans und floppte massiv an den Kinokassen. Nach Terminator – Die Erlösung und Terminator: Genisys war es bereits der dritte Anlauf einer neuen Terminator-Trilogie, der im Keim erstickt ist.
Miller, der seitdem keinen weiteren Film mehr gedreht hat, äußerte sich dieses Jahr zum Flop und meinte, er habe sich wohl massiv geirrt, was das Interesse des Publikums an einem weiteren Terminator-Film als direktes Sequel zu den ersten zwei Teilen angeht. Nun hat auch Cameron ausführlich über den Misserfolg von Dark Fate gesprochen und in seiner gewohnt unverblümten Art und Weise ihn auf das Alter der beiden Originalstars attribuiert, wobei er die Schuld auf sich nahm, weil er gegen den Wunsch des Regisseurs Arnie zurückgebracht hat: (aus dem Englischen)
Ich denke, dass ich eigentlich recht zufrieden bin mit dem Film. Tim (Miller) und ich hatten unsere Kämpfe miteinander und wir haben beide darüber gesprochen, aber das Verrückte ist, dass wir immer noch Kumpel sind. Was schräg ist. Ich mochte ihn vor dem Film, mochte ihn nicht besonders während des Films, und mag ihn jetzt wieder, und ich denke, dass er es ähnlich sieht. Wir sind beide diese verrückten Sci-Fi-Nerds und wir mögen viele derselben Dinge, und ich liebe seine Serie "Love, Death + Robots". Aber ja, wir sind aneinandergeraten.
Ich denke, das Problem war, – und das nehme ich auf meine Kappe – dass ich mich weigerte, es ohne Arnold zu machen. Tim wollte Arnold nicht, aber ich meinte: "Also ich möchte das nicht. Arnold und ich sind seit 40 Jahren befreundet und ich konnte es förmlich schon hören, wie er sagt: "Jim, ich kann nicht glauben, dass du einen Terminator-Film ohne mich machst." Es hat mir nicht so viel bedeutet, den Film zu machen, aber ich sagte: "Wenn ihr euch dazu durchringen könnt, Arnold zurückzubringen, dann wäre ich gerne beteiligt."
Und Tim wollte Linda (Hamilton). Ich denke, was passiert ist, war, dass unser Film es hätte vertragen können, nur Linda darin zu haben oder nur Arnold darin zu haben, aber wenn man Linda und Arnold zurückbringt, und sie ist über 60 und er ist über 70, dann ist es nicht mehr dein Terminator-Film, es ist nicht einmal der Terminator-Film deines Vaters, es war der Terminator-Film deines Opas. Und wir haben das nicht bemerkt. Wir lebten es, wir dachten, es wäre cool, eine direkte Fortsetzung zum Film von 1991 zu machen. Und die jungen Kinogänger waren damals nicht auf der Welt. Sie wären nicht einmal zehn Jahre später auf der Welt gewesen.
Also war es unsere eigene Kurzsichtigkeit. Wir waren so begeistert, dass wir den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen haben, und ich denke, dass das unsere Lektion war.
Wie seht Ihr das? Findet Ihr, dass Hamilton und Schwarzenegger zu alt für ihre Rollen waren?