David Howard Thornton in Terrifier 2 © 2022 CINEDIGM/Dark Age Cinema
Quelle: Damien Leone Twitter
Smile, The Black Phone, Nope und Scream waren die umsatzstärksten Horrorfilme 2022. Doch ein ganz anderer Film hat trotz seines deutlich kleineren Einspiels und eines verhältnismäßig mickrigen Budgets einen massiven Eindruck in den Horrorfankreisen hinterlassen. Auch ohne die Überschrift und das Artikelbild wüssten die Genrefans unter Euch vermutlich bereits, um welchen Film es sich handelt. Terrifier 2 war zu seinem Vorgänger das, was Terminator 2 zum ersten Terminator war. In jeder Hinsicht größer, effektreicher, ambitionierter und, ja, auch besser. In dem Fall sogar deutlich besser. Der erste Terrifier, der bereits 2016 seine Premiere feierte, war ein kleiner, dreckiger, kurzer Ultra-Low-Budget-Folterporno, der eigentlich nur von seiner wirklich markanten Hauptfigur und deren Darsteller David Howard Thronton lebte. Dank Art the Clown erlangte Terrifier gewissen Kultstatus, doch nichts konnte einen darauf vorbereiten, was Regisseur und Drehbuchautor Damien Leone mit Terrifier 2 dieses Jahr entfesseln würde.
Der 138 Minuten lange Mega-Slasher stillte endlich den Blutdurst der Horrorfans, die moderne Genre-Beiträge für weichgespült halten. Berichte von in Ohnmacht fallenden oder kotzenden Kinogängern kurbelten den Hype an und der nur $500.000 teure Streifen, dessen Vorgänger nur ein kleines Nischenpublikum kannte, spielte rund $10 Mio alleine in Nordamerika ein. Auch in Deutschland, wo der Film schockierenderweise ungekürzt in die Kinos kommen durfte, lockte er bereits fast 100.000 Zuschauer vor die Leinwände.
Leone ahnte das Erfolgspotenzial seines Films und fing bereits während der Dreharbeiten mit dem Drehbuch zu Terrifier 3 an. Dieses ist inzwischen so umfangreich geworden, dass er darüber nachdenkt, es in zwei Filme über den Gruselclown Art aufzuteilen. Die Erwartungen der Fans des Films dürften inzwischen klar sein und Leone hat sogar angekündigt, in seinem "verfickt wilden" Sequel die berüchtigte Schlafzimmer-Szene aus Terrifier 2 zu toppen.
Es gab jedoch auch etliche Horrorfans, die der Gewaltexzesse des Films überdrüssig wurden und echten Grusel vermissten. Aus einem ursprünglich aufrichtig unheimlichen Charakter wurde Art im Sequel zu einer Freddy Krueger/Buster Keaton-Mischung. Für alle, die fehlenden Grusel im Film bemängelten, hat Leone über Twitter eine vielversprechende Ankündigung gemacht. Mit Terrifier 3 will er zu den Wurzeln zurückkehren und ihn zum gruseligsten Teil der Reihe machen: (aus dem Englischen)
Eins meiner Hauptziele für Terrifier 3 ist es, den Creep-Faktor des Original-Kurzfilms Terrifier wieder einzufangen. Er hatte eine aufrichtig unheimliche Atmosphäre, auf die ich immer noch stolz bin. Wenn alles nach Plan läuft, wird Teil 3 der gruseligste Terrifier bisher.
Tatsächlich war der erste Terrifier lange nicht der erste Auftritt von Art. Erstmals trat er 2008 in Leones Kurzfilm The 9th Circle als Nebenfigur auf, dann hatte er eine größere Rolle 2011 im Kurzfilm Terrifier, bevor er in einer Episode der Horror-Anthologie All Hallows' Eve seinen ersten Langfilm-Auftritt hatte. Mike Giannelli spielte ursprünglich Art, Thronton hat die Rolle erst in Terrifier (2016) übernommen, ist aber inzwischen als Art nicht mehr wegzudenken. Tatsächlich hat der Charakter großes Potenzial, wirklich gruselig zu sein. Auch Freddy Krueger war ursprünglich aufrichtig gruselig, bevor er zum Sprücheklopfer mutierte. So oder so werden die Erwartungen an Terrifier 3 hoch sein und ich hoffe, dass er wieder so überraschen wird wie der zweite Film.
One of my main goals for Terrifier 3 is to recapture the creep factor present in the original Terrifier short film. That had a genuinely spooky atmosphere that I’m still proud of. If all goes as planned, part 3 will be the scariest Terrifier thus far 👻#terrifier3 #creepy
— Damien Leone (@damienleone) December 27, 2022