Wer schon immer dachte, John Wick wäre vielleicht noch interessanter, wenn der Hauptcharakter kein "gewöhnlicher" Auftragskiller, sondern ein autistischer Buchhalter wäre, aber über dieselben Fähigkeiten verfügen würde, muss den Actionthriller The Accountant mit Ben Affleck lieben. Die Rolle des inselbegabten Mathematik-Genies mit zusätzlichen tödlichen Talenten, die Liam Neesons Charakter aus 96 Hours vor Ehrfurcht erzittern lassen würden, wurde dem Multitalent wie auf den Leib geschrieben. Als Schauspieler verfügte Affleck nie über eine besonders große Bandbreite von emotionalen Gesichtsausdrücken und in The Accountant passt das perfekt zu seinem Charakter.
Affleck- und Actionfans waren von The Accountant begeistert. Doch obwohl er bei seiner Veröffentlichung 2016 zu einem Kassenhit wurde und eine Fortsetzung schnell angekündigt wurde, stagnierte sie wegen zahlreicher Führungswechsel bei Warner Bros., bis Affleck und sein Kumpel Matt Damon mit ihrer Produktionsfirma Artists Equity Warner überzeugen konnten, die Rechte an Amazon MGM Studios zu verkaufen. Danach wurde zum Glück nicht lange herumgefackelt und das Sequel wurde letztes Jahr endlich gedreht.
Seine Weltpremiere feierte The Accountant 2 bei South by Southwest Festival, wo er gleich den Publikumspreis holen konnte. Im Gegensatz zum ebenfalls von Amazon produzierten Sequel Nur noch ein kleiner Gefallen, das ebenfalls bei South by Southwest seine Weltpremiere hatte, wird The Accountant 2 nicht direkt bei Prime in den Stream geschickt, sondern bekommt im April einen vollwertigen Kinostart. Am 23. April kehren Affleck als Christian und Jon Bernthal als sein Bruder Braxton in die deutschen Kinos zurück. Den ersten Reaktionen nach zu urteilen, hat sich die neunjährige Wartezeit gelohnt. Abgeschlossen wird die Geschichte der Brüder mit dem zweiten Film jedoch nicht. Bereits vor einigen Jahren hat Regisseur Gavin O’Connor verraten, dass The Accountant als Trilogie angelegt war. Nach der umjubelten Premiere des Sequels hat er diese Pläne erneut bestätigt: (aus dem Englischen)
Es waren von Anfang an drei. Seit der Post-Production, als ich mit dem Schnitt des ersten Films begonnen habe. Ich kannte (Drehbuchautor) Bill (Dubuque) nicht. Wir haben uns beim ersten Film kennengelernt. Ich habe das Drehbuch von Lynette Howell Taylor erhalten und davon ausgehend habe ich meine Zusammenarbeit mit Bill begonnen. Ich denke, jeder Filmemacher macht das. Wenn man ein Drehbuch bekommt, reagiert man darauf. Wie berührt es einen persönlich? Man steigt immer tiefer ein. Es nimmt die eigene Ästhetik und Sensibilitäten an.
Bill war ein großartiger Partner, insofern als dass er es mir erlaubt hat, es in unterschiedliche Richtungen weiterzuentwickeln. Sobald wir angefangen haben, zusammenzuarbeiten, wurden wir wirklich gute Freunde – ich liebe Bill. Er ist der Beste. Wir haben darüber geredet und ich habe gesagt: "Wir sollten drei davon machen, was wird also unser Zwischenfilm?" Das ist Teil 2 und es kam genauso, wie wir darüber geredet haben. Geplant sind drei.
O’Connor hat den dritten Film zuvor als "Buddy-Actionfilm" und als "Rain Man auf Steroiden" beschrieben. Ob wir letztlich The Accountant 3 bekommen werden, wird hauptsächlich davon abhängen, wie der zweite Film nächsten Monat an den Kinokassen abschneiden wird, wobei bei Amazon natürlich auch noch die Streamingzahlen bei seiner späteren exklusiven Prime-Veröffentlichung als Erfolgsmaßstab hinzugezogen werden.
Freut Ihr Euch auf The Accountant 2 und wie findet Ihr es, dass daraus eine Trilogie werden soll? Den Trailer zum zweiten Film findet Ihr hier.
Quelle: Collider