The Creator 2 ist nicht geplant laut Regisseur

Man würde meinen, dass die visuellen Effekte im Kino mit dem stetigen technischen Fortschritt immer besser werden würden, doch das stimmt leider nur bedingt. Ja, es gibt immer wieder Filme, bei deren Bildern einem die Kinnlade runterklappt und die am besten auf einer großen Kino- bzw. IMAX-Leinwand erlebt werden. Dune, Top Gun: Maverick, Avatar, die neuen Planet-der-Affen-Filme oder alle Filme von Christopher Nolan sind gemacht für die große Leinwand. Doch während Produktionsbudgets regelrecht explodieren, erleben wir immer wieder erschreckend schlechte Computereffekte im Kino. Wer Ant-Man and the Wasp: Quantumania, The Flash oder die Realverfilmung von Arielle, die Meerjungfrau im Kino gesehen hat, darf sich zu Recht wundern, wo die hunderten Millionen Dollar hingeflossen sind, wenn das CGI in diesen Filmen teilweise schlechter aussieht als in einigen 20 Jahre alten Filmen.

Dass man für spektakuläre Effekte nicht zwingend ein gigantisches Budget braucht, haben Filme wie Godzilla Minus One und Ex Machina gezeigt, die für ihre Effekte den Oscar gewonnen haben, obwohl sie jeweils nur 15 Millionen US-Dollar kosteten. Aber auch Gareth Edwards' Sci-Fi-Actionthriller The Creator mit John David Washington in der Hauptrolle hat mit einem vergleichsweise bescheidenen Budget von 80 Millionen Dollar spektakuläre Bilder auf die Leinwände gezaubert, die ihm eine Oscarnominierung für die Effekte eingebracht haben.

Tolle Effekte allein reichen jedoch auch nicht aus, um die Leute in die Kinos zu locken. Und während The Creator für die Augen und die Ohren viel zu bieten hatte, bestand die Geschichte des Konflikts zwischen Menschen und künstlicher Intelligenz aus Versatzstücken anderer, besserer Filme. Es ist immer schön, wenn Studios in Filme investieren, die keine Comicverfilmungen oder Teile etablierter Franchises sind, doch originell war an The Creator leider wenig. So lässt sich vielleicht auch erklären, dass der Film trotz starker Trailer und überwiegend wohlwollender Rezensionen an den Kinokassen gefloppt ist und jede Chance eines neuen Franchises für Disney begraben hat.

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Regisseur Gareth Edwards dürfte das jedoch wenig gestört haben, denn er hatte von vornherein nie Interesse an einer Fortsetzung, wie er in einem Interview erklärt hat (aus dem Englischen):

Es war eine in sich geschlossene Geschichte. Ich persönlich mag keine Filme, die lediglich weitere Filme vorbereiten, es sei denn, es ist von Anfang an bereits eine größere Geschichte. Ich habe das Gefühl, dass es ein wenig arrogant ist, einen Film als ersten Teil eines Dreiteilers anzulegen… Was ich an Filmen im Gegensatz zum Fernsehen mag, ist, dass Filme zu Ende gehen. Mein Lieblingsteil von Geschichten ist das Ende. Und ich mag es wirklich, dass wenn man vom Ende aus zurückdenkt, man merkt, dass alles auf dieses Ende hingeführt hat, dass es diesen Wow-Moment gibt und dann der Abspann läuft. Diese Filme mag ich am liebsten.

Deshalb habe ich keine Absicht, Teil zwei zu drehen. Es ist natürlich ein Luxusproblem, wenn ein Film erfolgreich genug sein sollte, dass das Studio eine Fortsetzung will. Dann kratzt man sich am Kopf und muss darüber nachdenken. Aber ich bin sehr zufrieden damit, dass es eine eigenständige, einmalige, in sich geschlossene Geschichte ist. Solche Filme mag ich am liebsten.

Dabei ist Edwards definitiv nicht grundsätzlich gegen Sequels oder Franchises eingestellt. Er drehte schließlich den Godzilla-Film von 2014, leistete mit Rogue One den vermutlich beliebtesten Beitrag zum Star-Wars-Universum seit dem Kauf von Lucasfilm durch Disney und drehte kürzlich Jurassic World – Die Wiedergeburt für Universal. So wie The Creator endete, gibt es keinen Bedarf, die Geschichte fortzusetzen, auch wenn man sicherlich weitere Geschichten mit anderen Protagonisten aus derselben Welt inszenieren könnte.

Quelle: The Direct

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