Quelle: Netflix
Mein Plan für den 18. August steht bereits seit geraumer Zeit fest und beinhaltet einen ganzen Tag vor der Glotze und vermutlich eine Tiefkühlpizza zwischendurch – Hauptsache ich muss meine Binge-Session nicht lange unterbrechen.
Angesichts der Tatsache, dass wir im Goldenen Zeitalter der Serien leben und das serielle Erzählen in meinen Augen das Kino mitunter auch schon überholt hat ("Game of Thrones" hätte als Filmreihe niemals angemessen adaptiert werden können), ist es gar nicht so einfach, die meisterwartete neue Serie des Jahres zu benennen, wenn das Jahr so viele Highlights bereithält. Da wären unter anderem David Simons neue Serie "The Deuce", Bryan Fullers Adaption von Neil Gaimans "American Gods", HBOs Adaption von Gillian Flynns "Cry Baby – Scharfe Schnitte" mit Amy Adams in der Hauptrolle und David Finchers Netflix-Serie "Mindhunter". Doch mein größtes Interesse gilt den vier Superhelden von New York, die im achtteiligen Miniserien-Event "Marvel’s The Defenders" von Netflix diesen Sommer endlich alle aufeinandertreffen. "Daredevil" und "Jessica Jones" gehören in meinen Augen zu den besten Werken, die aus dem Marvel Cinematic Universe bislang hervorgegangen sind, und trotz ihrer Schwächen konnte ich auch "Luke Cage" und "Iron Fist" einiges abgewinnen. Erstere hatte eine unglaublich dichte Atmosphäre und einen tollen Soundtrack und letztere hat nicht den Prügel verdient, den sie von den Kritikern bezogen hat. "Iron Fist" ist zwar rein inszenatorisch die schwächste der vier bisherigen Marvel/Netflix-Serien und hat den uninteressantesten Protagonisten von den vier, ist dafür kurzweiliger als "Luke Cage" und bietet mit Jessica Henwicks Colleen Wing eine der besten Nebenfiguren des "Defenders"-Serienuniversums. Und wenn wir ganz ehrlich sind – auch der Vorlauf zu Marvel’s The Avengers war nicht makellos und nicht jeder der der fünf Solo-Filme gleich gut, doch deren gemeinsamer Auftritt ließ kaum Wünsche offen.
Daher ist meine Vorfreude auf "The Defenders" keineswegs dadurch geschmälert worden, dass die letzten beiden Marvel/Netflix-Kollaborationen nicht die Messlatte ihrer Vorgänger erreichten. Ich blicke nach vorne und der erste Trailer, den Netflix gestern zu "The Defenders" veröffentlicht hat, hat meine Hoffnung auf eine Rückkehr zur Form bekräftigt. Allein schon die einzelnen Interaktionen zwischen den Charakteren ließen mich breit grinsen. Wie schon in dem im Rahmen der letzten San Diego Comic Con veröffentlichten Teaser, kommt auch im neuen Trailer Nirvanas "Come As You Are" gelungen zum Einsatz und zeigt, wie wichtig die richtige Songwahl für einen Trailer ist. Mission erfüllt.
https://youtu.be/hz5pjXGbkEs
Auch die Bösewichte der Reihe ließen nach Kilgrave (David Tennant) bei "Jessica Jones" zu wünschen übrig. Hoffentlich wird Sigourney Weavers Alexandra diesen Trend umkehren. Eine große Rolle scheint im Serien-Event auch Élodie Yung als zum Leben wiedererweckte Elektra vorbehalten zu sein, die scheinbar als Black Sky, die neue Waffe von The Hand, den Helden das Leben schwer macht. Dass sie alle ganz gut auf sich aufpassen können, zeigen die ersten Eindrücke von dem großen Flurkampf (diese sind mittlerweile zu den Markenzeichen der Marvel/Netflix-Serien geworden). Kurz gefasst: es gibt reichlich Action, Humor und hoffentlich eine interessante Schurkin. Jetzt bleibt noch zu hoffen, dass "The Defenders" die gleiche Sensibilität beim Umgang mit seinen Figuren und deren persönlicher Entwicklung zeigen wird, wie "Daredevil" und "Jessica Jones".
Netflix hat außerdem ein neues Banner zu "The Defenders" veröffentlicht, auf dem die Straßenhelden von New York vermutlich nach einem langen Tag am Bordstein ausruhen:
Habt Ihr auch schon den 18. August vorgemerkt?