Straight Outta Compton, Elvis, Bohemian Rhapsody, Rocketman, Bob Marley: One Love, Back to Black… Musiker-Filmbiografien sind mehr im Trend denn je und weil sie regelmäßig große Einnahmen an den Kinokassen generieren, wird diese Welle auch nicht in absehbarer Zeit abbrechen. Die Beatles werden unter Sam Mendes' Regie sogar vier eigene Filme bekommen, die 2027 erscheinen werden. Filme über Bob Dylan, Michael Jackson, Marianne Faithfull, die Bee Gees und viele andere sind auch in Arbeit.
Dass ikonischen (und in der Regel verstorbenen) Musikern filmische Denkmäler gesetzt werden, ist jedoch nicht neu. Ray und Walk the Line waren bereits Mitte der 2000er erfolgreich und schaut man in der Filmgeschichte noch weiter zurück, findet man Filme wie Sid and Nancy, Great Balls of Fire!, Die Nashville Lady und The Doors. Im letzteren hat Oliver Stone nach seinen Oscar-Erfolgen mit Platoon und Geboren am 4. Juli das turbulente und viel zu kurze Leben der Rock-Legende Jim Morrison mit Val Kilmer in der Hauptrolle aufgearbeitet. The-Doors-Frontmann Morrison sorgte durch seine Exzesse und Skandale für Schlagzeilen und starb 1971 im Alter von 27 und gilt als eins der prominentesten Mitglieder des berüchtigten Club 27.
Es war wohl kein anderer Regisseur besser dazu geeignet, um Morrisons Leben auf Zelluloid zu bannen als Stone, der selbst nie Kontroversen scheute. Als The Doors 1991 seine Premiere feierten, waren die Reaktionen auf den Film jedoch sehr gemischt und sein relativ lockerer Umgang mit historischen Begebenheiten und den bekannten Fakten über Morrisons Leben wurden von seinen Weggefährten und Insidern der Musikindustrie kritisiert. An den Kinokassen lief The Doors auch nur mäßig. Noch im selben Jahr veröffentlichte Stone jedoch JFK der für acht Oscars nominiert wurde und ein großer Kassenhit war, sodass The Doors zunächst schnell in Vergessenheit geriet.
Über die Jahre entwickelte sich The Doors jedoch zu einem Kultfilm und wurde 2019 unter Stones Aufsicht in 4K restauriert und als Final Cut, für den Stone lediglich eine Szene aus der Kinofassung entfernte, veröffentlicht. Stone bereute später die Entfernung der Szene und beteuerte, dass er die Kinofassung vorzieht. Nichtsdestotrotz wird es der Final Cut sein, in dem The Doors nächsten Monat im Rahmen der "Best of Cinema"-Klassikerreihe deutschlandweit wiederaufgeführt werden wird. Wie üblich, wird der Film am ersten Dienstag im Monat, also am 7. Mai, in hunderten Kinos zu sehen sein, wobei einzelne Kinos ihn noch in den darauffolgenden Tagen zeigen werden. The Doors ist tatsächlich einer der wenigen bisherigen "Best of Cinema"-Filmen, die ich noch nie gesehen habe und ich freue mich sehr über die Gelegenheit, ihn zum ersten Mal gleich auf der Kinoleinwand zu erleben.
Unten könnt Ihr den deutschen Trailer zur Wiederaufführung sehen:
Quelle: Best of Cinema