Quelle: Lionsgate
Sylvester Stallones Idee, in The Expendables mehrere zum Teil in die Jahre gekommene Actionikonen erstmals für einen brachialen Old-School-Actionfilm zusammenzubringen, wie sie zu dem Zeitpunkt fürs Kino eigentlich nicht mehr gedreht wurden, war gleichermaßen simpel wie genial und wurde an den Kinokassen entsprechend belohnt. Die Formel funktionierte und zwei Jahre später versetzte The Expendables 2 noch mehr Actionfans in Begeisterung, indem der Film zusätzlich Chuck Norris, Jean-Claude Van Damme und Scott Adkins ins Spiel gebracht und Arnold Schwarzenegger und Bruce Willis erweiterte Rollen gab. Actionfans waren im siebten Himmel und der Streifen wurde zum weltweit größten Kassenhit in Stallones langer Karriere.
Zu viel Erfolg tut jedoch manchmal nicht gut, denn berauscht von den Einnahmen der ersten beiden Filme strebten Stallone und das Studio Lionsgate nach noch mehr und trafen dafür die fatale Entscheidung, The Expendables 3 mit einem jugendfreien PG-13-Rating in die Kinos zu bringen und an ein jüngeres Publikum zu vermarkten. Natürlich ging das nach hinten los, denn mit diesem Kurswechsel spuckten sie im Prinzip genau dem Publikum ins Gesicht, das diese Filme überhaupt erst groß gemacht hat. Denn wer in einen Actioner mit Stallone, Lundgren, Statham, Snipes, Banderas und Gibson ins Kino geht, will ganz sicher kein blutleeres PG-13-Abenteuer sehen. The Expendables 3 enttäuschte an den Kinokassen und Kritiker wie Fans wandten sich von ihm ab.
Zum Glück lernt man bzw. Stallone aus seinen Fehlern. The Expendables 4 wird nächsten Monat mit einem deutlich reduzierten Cast verglichen zu seinen Vorgängern, dafür aber ganz definitiv mit einem R-Rating in die Kinos kommen. Dieses hat das Sequel für "durchgehend heftige/blutige Gewalt, Kraftausdrücke und sexuelle Inhalte" in den USA erhalten. Damit die Fans das auch auf keinen Fall vergessen und wissen, dass der vierte Film zum, R-Rating zurückgekehrt ist, wird dies von Lionsgate mit dem blutigen neuen Red-Band-Trailer sehr proaktiv beworben. Auf manche könnte dieses "schaut her, wir sind wirklich wieder brutal und Megan Fox ist in Reizwäsche zu sehen!"-Marketing etwas verzweifelt wirken, aber das Zielpublikum sollte es erreichen.
Ob der Film in Deutschland FSK 16 oder FSK 18 erhalten wird, ist noch unklar da US-Freigaben nicht direkt mit den deutschen zusammenhängen. Die ersten beiden R-rated-Teile erhielten hierzulande das rote Siegel, doch in den letzten Jahren ist die FSK deutlich weniger streng geworden.
Unter der Regie von Scott Waugh (Need for Speed) kehren in The Expendables 4 nur noch vier Originaldarsteller zurück: Neben Stallone als Team-Anführer Barney Ross sind Jason Statham, Randy Couture und Dolph Lundgren wieder mit von der Partie. Neu im Cast sind u. a. Megan Fox (Transformers), Curtis "50 Cent" Jackson (Escape Plan), Andy García (Cash Truck), Levy Tran ("MacGyver"), Jacob Scipio (Bad Boys for Life) und Martial-Arts-Stars Tony Jaa (Ong Bak) und Iko Uwais (The Raid). Letzterer spielt den Bösewicht des Films, der in Besitz einiger Nuklearsprengköpfe kommt und eine spektakuläre Kampfszene mit Statham in dem Film haben soll. Stallone wird im vierten Expendables-Abenteuer lediglich eine Nebenrolle haben und das Zepter an Statham übergeben. Das ist ein Wermutstropfen für die Fans der Reihe, doch zumindest hoffe ich actiontechnisch auf eine Rückkehr zur Form nach dem missratenen dritten Teil.
In die deutschen Kinos wird The Expendables 4 voraussichtlich am 21. September kommen.
