Am 13. Januar 2023, rund einen Monat vor der Weltpremiere seines neuen Films Seneca bei der Berlinale, ging Charakterdarsteller Julian Sands, ein leidenschaftlicher und erfahrender Bergsteiger, auf am kalifornischen Mount San Antonio nahe Los Angeles wandern. Er kehrte nie zurück. Nach Monaten der Ungewissheit wurden seine sterblichen Überreste im Juni 2023 gefunden. Die genaue Todesursache ließ sich aufgrund des Zustandes der Leiche nicht ermitteln, es handelte sich jedoch höchstwahrscheinlich um einen tragischen Unfall.
Seneca war jedoch noch lange nicht Sands letzter Film. Vor seinem Tod drehte er mehrere weitere Filme ab, von denen vier letztes Jahr posthum erschienen sind. Sein finaler Film, The Last Breath, ist am Freitag, den 26. Juli, in den USA in ausgewählten Kinos und über Video-On-Demand erschienen. Darin spielt Sands eine Nebenrolle als Levi, ein alternder Auswanderer, der gemeinsam mit dem College-Abbrecher Noah (Jack Parr) eine Tauchschule für Touristen auf den British Virgin Islands leitet. Sein lebenslanger Traum ist es, das verloren geglaubte Wrack des im Zweiten Weltkrieg versenkten Kriegsschiffs USS Charlotte zu finden. Als das Wrack nach einem tropischen Sturm erstmals seit 80 Jahren wieder auftaucht, ergreifen Noah und seine Freunde, die im tropischen Paradies zu Besuch sind, die einzigartige Gelegenheit, das unerforschte Wrack zu erkunden. Sie haben die Rechnung jedoch ohne hungrige Weiße Haie gemacht, die im rostigen Unterwasser-Labyrinth lauern. Gefangen im Wrack, müssen die jungen Leute einen Ausweg finden, bevor ihnen der Sauerstoff ausgeht oder sie zum Fischfutter werden.
Haifilme gibt es wie Sand am Meer bzw. wie Haie im Ozean. Allein dieses Jahr sind aus dem beliebtesten Tierhorror-Subgenre bereits Im Wasser der Seine bei Netflix und No Way Up im Heimkino erschienen, während Something in the Water im September in die Kinos kommen wird. Etwas Hoffnung gibt mir bei The Last Breath immerhin der schwedische Regisseur Joachim Hedén, dessen packender Taucher-Survival-Film Breaking Surface kürzlich als The Dive in englischer Sprache neu verfilmt wurde. Wenn er in The Last Breath ähnlich gut Spannung aufbauen kann wie in seinem Regiedebüt, könnte der Film aus der Masse des Haihorrors herausstechen. Der Trailer und die Filmausschnitte, die Ihr unten sehen könnt, sehen jedoch leider echt austauschbar und generisch aus. Wann und wo The Last Breath hierzulande erscheinen wird, steht noch nicht fest.