Das Warten hat ein Ende: Mehr als zwei Jahre nachdem das Finale der ersten Staffel über die Fernsehbildschirme flimmerte, wird die zweite Staffel der Videospieladaption "The Last of Us" heute Abend bei Sky Atlantic ihre Deutschlandpremiere feiern. In den USA lief der Staffelauftakt bereits letzte Nacht bei HBO.
Einen Wermutstropfen gibt es nach der langen Wartezeit: Staffel 3 umfasst lediglich sieben Folgen, zwei weniger als die erste. Dafür gibt es einen Grund: Staffel 2 adaptiert nur einen Teil des umfangreichen und in der Gamer-Community kontrovers diskutierten zweiten Spiels. Die Serienmacher suchten nach einem geeigneten Zeitpunkt für die Unterbrechung und fanden ihn nach sieben Episoden. Erzählte die erste Season also eine vollständige, in sich geschlossene Geschichte, wird Staffel 2 verhältnismäßig offen enden. Doch keine Sorge, es besteht keine Gefahr, dass Ihr auf einem offenen Ende sitzen bleiben werdet. Unmittelbar vor der Rückkehr der Serie hat HBO sie offiziell um eine dritte Staffel verlängert. Ob diese auch erst nach zwei Jahren kommen wird, ist noch offen. Ohne die Schauspieler- und Autorenstreiks darf man auf eine etwas zügigere Produktion hoffen.
Die erste Staffel hat den Fluch von schlechten Videospielverfilmungen endgültig gebrochen und wurde ihrer gefeierten PlayStation-Vorlage mehr als gerecht. Spielschöpfer Neil Druckmann hat gemeinsam mit dem "Chernobyl"-Macher Craig Mazin eine brillante postapokalyptische Serie erschaffen, in der sich das menschliche Element nicht hinter den spektakulären Bildern und der packenden Action zu verstecken braucht. Die Serie hat sich nicht nur auf die Stärken des Spiels besinnt, sondern dieses auch im Sinne seines Machers erweitert. Belohnt wurde sie mit den besten Einschaltquoten für HBO seit dem Ende von "Game of Thrones" und phänomenalen 24 Emmy-Nominierungen, von denen "The Last of Us" acht gewonnen hat.
Rückblickend könnte man natürlich meinen, dass die Adaption eines dermaßen erfolgreichen und bahnbrechenden Videospiels wie "The Last of Us" für massiven Erfolg prädestiniert war. Das würde jedoch außer Acht lassen, wie häufig filmische Umsetzungen toller Spielvorlagen in den Sand gesetzt wurden.
Die erste Staffel adaptierte das komplette erste Spiel vorlagengetreu und vertiefte sogar einige Handlungsstränge. Trotz des Riesenerfolgs der Serie haben die beiden Serienmacher Mazin und Druckmann klargestellt, dass die Serie sich nur an die Vorlagen halten und die Geschichte nicht über die Handlung des zweiten Games hinaus spinnen würde. Weil ein drittes Spiel aktuell nicht geplant ist, wäre danach Schluss. Allerdings soll das zweite Spiel auch nicht schnell abgehandelt werden. Bereits letztes Jahr hat Craig Mazin enthüllt, dass Druckmann und er vermutlich drei Staffeln benötigen würden, um das zweite Spiel zu adaptieren. Das würde bedeuten, dass die bestellte dritte Staffel noch nicht die letzte sein wird. Im Februar hat HBOs ausführende Vizepräsidentin Francesca Orsi diesen Plan vorsichtig bestätigt: (aus dem Englischen)
Wir haben noch keinen endgültigen oder finalen Plan, aber ich denke, dass es nach vier Staffeln aussieht. Ich will das noch nicht bestätigen, aber es sieht danach aus, als würden nach dieser Staffel noch zwei weitere kommen und dann wären wir fertig.
Nachdem der Trailer zur zweiten "The Last of Us"-Staffel einen neuen Aufrufe-Rekord für HBO aufstellen konnte, sind die Aussichten der zweiten Staffel auf einen neuen Quoten-Höhenflug blendend. Daher wird HBO die Serie sicherlich so lange im Programm behalten wollen, wie die Macher bereit sind, sie zu produzieren. Grünes Licht für eine vierte Staffel ist lediglich eine Formalität, die vermutlich erst nächstes oder übernächstes Jahr erledigt werden wird.
Zum Abschluss haben wir noch eine Vorschau auf die verbleibenden Folgen der zweiten "The Last of Us"-Staffel für Euch – erst schauen, nachdem Ihr die erste Episode gesehen habt!
Quelle: Deadline