Manche Leute können bei Robert Pattinson den Glitzervampir aus Twilight immer noch nicht wegdenken, mit Auftritten in Filmen wie The Rover, Der Leuchtturm, Good Time und Tenet hat er jedoch eigentlich jegliche Zweifel an seinem schauspielerischen Talent und seiner Wandlungsfähigkeit zerstreut. Dass er sein Twilight-Stigma noch nicht endgültig loswurde, wurde klar, als sich im Internet eine Welle der Empörung nach seiner Besetzung als Batman breitmachte. Leider ist solche Kurzsichtigkeit nichts Neues. Ich erinnere mich noch gut an die Unkenrufe bei der Besetzung von Heath Ledger als Joker oder Ben Affleck als Batman, nur um später eine ziemliche Kehrtwende in der Fangemeinde zu erleben, als ihre jeweiligen Filme erschienen sind. Auch Matt Reeves' The Batman bekehrte viele Skeptiker. Das dreistündige düstere Crime-Epos besann sich mehr als jede andere Batman-Verfilmung zuvor auf Batmans Beschreibung als weltbester Detektiv aus den Comics.
Neben Joker war The Batman die erfolgreichste DC-Verfilmung der letzten fünf Jahre, spielte mehr als $770 Mio an den Kinokassen ein und wurde für drei Oscars nominiert. Deshalb darf das Franchise trotz des DCU-Reboots von James Gunn weiterhin separat existieren und Pattinson wird als Batman zurückkehren. Jedoch müssen wir uns leider noch bis Oktober 2026 gedulden, weil die Dreharbeiten sich wegen der Autoren- und Schauspielerstreiks letztes Jahr verzögert haben.
Viereinhalb Jahre sind eine ganz schön lange Zeit für das erste Sequel eines Films, doch immerhin müssen die Fans bis dahin nicht ganz auf dem Trockenen sitzen. Noch dieses Jahr erscheint die Spin-Off-Serie "The Penguin", für die Colin Farrell sich wieder täglich zwei Stunden lang Make-up auftragen ließ, um Oswald "Oz" Cobblepot alias Pinguin zu verkörpern. Die achtteilige Miniserie spielte in den Tagen und Wochen unmittelbar nach dem Ende von The Batman. Gotham ist noch geflutet, der Tod von Carmine Falcone (John Turturro) im ersten Film hinterlässt ein Machtvakuum in Gotham und Oz sieht seine Chance zum Aufstieg. Doch er ist nicht der Einzige, der nach der Herrschaft über Gothams kriminelle Unterwelt greift. Auch Falcones skrupellose Tochter Sofia, gespielt von Cristin Milioti aus "How I Met Your Mother", möchte ihren rechtmäßigen Platz an der Spitze einnehmen und zieht in erbitterten Krieg gegen den Pinguin.
Standen Roman Polanskis Chinatown und David Finchers Zodiac stilistisch und inhaltlich für The Batman Pate, orientiert sich "The Penguin" an "Die Sopranos" und Scarface. Das wird auch im bandneuen Teaser-Trailer zur Miniserie offensichtlich, den Streaming-Dienst Max veröffentlicht hat. Dieser kündigt auch die Veröffentlichung der Miniserie im Herbst an, jedoch ohne ein konkretes Startdatum.
Wann und wo "The Penguin" in Deutschland zu sehen sein wird, steht noch nicht fest. Neben Farrell und Milioti spielen Michael Kelly ("House of Cards"), Shohreh Aghdashloo ("The Expanse"), François Chau ("Lost") und Theo Rossi ("Marvel’s Luke Cage") in der Miniserie mit. Farrell ist bislang der einzige bekannte Rückkehrer aus The Batman, es wird jedoch immer wieder gemunkelt, dass Pattinson als Batman einen Gastauftritt in der Miniserie haben könnte.
"Mare of Easttown" und The-Hunt-Regisseur Craig Zobel inszenierte die ersten drei Episoden von "The Penguin". Die Dreharbeiten, die letztes Jahr durch die Hollywood-Streiks unterbrochen wurden, endeten erst vor einem Monat. In einem Interview mit MovieZine hat Farrell jetzt angedeutet, dass die Serie sehr düster und brutal sei: (aus dem Englischen)
Es ist düster, das kann ich schon mal sagen. Es ist wirklich düster. Es ist echt heftig, denke ich. Es war jedenfalls heftig, es zu drehen. Damit will ich nicht sagen, dass ich keinen Spaß hatte. Ich hatte einen Riesenspaß dabei. Es ist unglaublich brutal.
Es geht um den Aufstieg eines Mannes zu seinen Träumen, also zu gewisser Macht und sozialem Status. Der Tod von Carmine Falcone am Ende von The Batman hinterlässt dieses Machtvakuum in Gotham und es gibt verschiedene Leute, die nach dieser Macht greifen. Die Serie schildert Oswald Bemühungen, trotz außergewöhnlicher Hindernisse an die Spitze zu kommen.
Alles, was ich zu "The Penguin" bislang gesehen und gehört habe, lässt große Vorfreude aufkommen. Farrell war eins der Highlights des Films, hatte aber verhältnismäßig wenig Screentime. Umso besser, dass er gleich eine eigene Serie bekommt. Auch seine Rückkehr in The Batman Part II wird aktuell angenommen, ist aber noch nicht bestätigt.
Freut Ihr Euch auf "The Penguin"?
Quelle: Max